Arch gewinnt in Gdynia und baut seinen Vorsprung aus

Mit einem sensationellen Sieg vor einer gigantischen Kulisse von 130.000 Zuschauer beim ersten Red Bull Air Race der Geschichte in Polen zauberte Hannes Arch ein Kaninchen aus dem Hut

Red Bull Air Race 2014 GdyniaDer Österreicher Hannes Arch hat seinen Vorsprung an der Spitze der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft auf 13 Punkte ausgebaut. Vor mehr als 130.000 begeisterten Zuschauern im polnischen Gdynia flog der Gesamtführende zu einem weiteren brillanten Sieg, sein insgesamt dritter Sieg in Folge in Europa. Sein cleverer Flugstil machte auf der herausfordernden Rennstrecke über der Ostsee den Unterschied. Der Brite Nigel Lamb wurde Zweiter, während der Australier Matt Hall zum zweiten Mal in Folge als Dritter auf dem Podest landete. Mit Lamb und Hall flogen auch erneut zwei Piloten in einer -Maschine bei der schnellsten Rennserie der Welt aufs Podium, sehr zur Freude des sensationellen Publikums, das beim ersten polnischen Rennen der Geschichte vom Strand aus zujubelte.

Arch, der 2008 die Weltmeisterschaft gewann, hat nach der Hälfte der Rennen 42 Punkte in der Gesamtwertung gesammelt. Der britische Titelverteidiger Paul Bonhomme flog bereits in der Runde der Super 8 aus dem Rennen, als er eine Strafe erhielt und somit zum zweiten Mal in Folge auf dem fünften Platz landete. Mit 29 Punkten liegt der amtierende Weltmeister nun noch deutlicher hinter Arch zurück. Der Österreicher, der im Qualifying noch hinter Bonhomme und Lamb geblieben war, fand am Renntag eine neue Linie, um das schwierige 270-Grad-Manöver „Marine Wall“ noch schneller zu fliegen als alle anderen Piloten. Am stoppte die Zeit für Arch bei 1:09.895, Lamb landete deutlich dahinter mit 1:11.306, Hall wurde mit einer Zeit von 1:11.538 Dritter.

„Ich bin eigentlich lieber der Jä als der Gejagte. Das passt besser zu meinem Flugstil. Aber ich nehme an, dass ich mich jetzt daran gewöhnen muss, dass mich von nun an alle jagen“, analysierte Arch, der im Training und im Qualifying noch Probleme hatte. Der Sieg in Gdynia bedeutete den zweiten Erfolg für den Österreicher in der Saison 2014, nachdem er bereits im kroatischen Rovinj auf dem ersten Platz stand. Gleichzeitig bedeutet der Sieg in Polen auch den dritten Sieg in Folge in Europa, da Arch auch 2010 auf dem Lausitzring in Deutschland, dem letzten europäischen Rennen vor dieser Saison, triumphier hatte. Neben seinen beiden Siegen sammelte Arch auch zwei starke zweite Plätze in Abu Dhabi sowie zuletzt in Malaysia.

Derweil war Titelverteidiger Bonhomme sichtlich enttäuscht über seine Zwei-Sekunden-Strafe, die er erhielt, weil er eines der 25 Meter hohen Air Gates zu hoch durchflogen hatte. Die kontroverse Strafe wurde danach heiß diskutiert und lassen seine Chancen, das dritte Mal in Folge die Weltmeisterschaft zu gewinnen, vor seinem Heimrennen im August im britischen Ascot in weite Ferne rücken
„Von meinem Standpunkt aus sah das Manöver zunächst einmal richtig aus. Es war absolut klar, dass dieser fünfte Platz in Gdynia meine Titelhoffnungen zerstören würde. Wenn dieser wirklich nur deswegen zustande kam, weil einer der Richter sich vertan hat, dann wäre ich wirklich aufgebracht“, sagte Bonhomme, der sich die Szenen rund um seine Strafe sicher noch einmal ansehen wird.