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Die Mission bisher, 2005 – 2012

Red Bull Stratos
Red Bull Stratos

2005
– Felix Baumgartner und Red Bull beginnen, die Grundlagen für einen freien Fall in der Stratosphäre, der die Grenzen des menschlichen Fliegens sprengen wird, zu erarbeiten.

2007

– Unter der technischen Anleitung von Art Thompson startet die Planung und die Zusammenstellung des Teams.

– Im Sage Cheshire Aerospace in Lancaster, Kalifornien, wird die Entwicklung der Kapsel gestartet.

2008

– Joe Kittinger, Mitglied der „National Aviation Hall of Fame“ und zugleich der derzeitige Rekordhalter, schließt sich dem Red-Bull-Stratos-Team an und trifft zum ersten Mal Felix Baumgartner.

– Mitglieder des medizinischen Stabes der Mission weisen das Team auf potenzielle Gefahren des freien Falles mit Überschallgeschwindigkeit hin.

– Die David Clark Company erklärt sich bereit, einen Druckanzug für die Mission herzustellen – zum ersten Mal, dass sich dieses Unternehmen bereit erklärt, einen Anzug für ein regierungsfernes Weltraum-Programm zu produzieren. Angeführt vom Red-Bull-Stratos-Ingenieur Mike Todd, der für lebensrettende Maßnahmen zuständig ist, schlagen die Mitglieder des Missions-Teams Neuerungen vor, damit der Anzug dem freien Fall bei Überschallgeschwindigkeit und dem Fallschirmeinsatz angepasst ist.

– Die Entwicklung der Kapsel und ihre Herstellung schreiten im „Sage Cheshire Aerospace“ voran.

2009

– Finale Anzug-Einstellungen sind abgeschlossen; Anzug und Helm sind bereit für die Installation einer bedeutenden Komponente, dem „Controller“ (Hardware zur Druckkontrolle).

– Entwicklung des Fallschirm-Systems beginnt.

– Helium-Ballone für extreme Höhen sind bereit. Zum ersten Testen und Trainieren werden kleinere Ballone verwendet. Beim finalen Start wird ein Ballon mit einer Kapazität von fast 849.505 Kubikmetern eingesetzt.

– Örtlichkeiten für den Start werden ausgekundschaftet.

– Das medizinische Team wird um den sechsfachen Spaceshuttle-Crew-Chirurgen Jon Clark erweitert. Er übernimmt die medizinische Leitung. Die Entwicklung der Sicherheitsprotokolle wird fortgesetzt.

– Felix Baumgartner absolviert bei mehreren Fallschirmsprüngen aus einem Flugzeug in 8.230 Metern das erste Training für extreme Höhen im Druckanzug.

– Die Anzug-Kontroll-Hardware ist fertig. Der Anzug ist somit komplett.

2010

– Die Mission wird öffentlich: weltweite Ankündigung bei Pressekonferenz in New York City.

– Felix bekommt seine U.S.-Ballon-Lizenz.

– Tests und Training im Windtunnel mit Druckanzug.

– Die Technik für den Ausstieg aus der Kapsel wird im Druckanzug beim Bungee-Jumping von einem Kran perfektioniert.

– Weitere Trainingssprünge von extremer Höhe aus Flugzeugen.

2011

– Nach mehreren Monaten Stillstand setzt das Missions-Team die Voraussetzungen für die Ausrüstung neu fest und analysiert Ablauf-Tests, die notwendig sind, um Flugbereitschaft zu garantieren.

– Unter der Anleitung von Dr. Andy Walshe intensiviert Felix Baumgartner sein physisches, psychisches und technisches Training.

– Druckkammertests in der Brooks-City-Base in San Antonio, Texas. Die Kapsel ist bereit für den Transport eines Menschen auf 36.880 Meter Höhe.

2012

– Beginn des Endstadiums der Mission verkündet.

– Startplatz in Roswell, New Mexico, USA, verlautbart.

– Finale Tests werden in die Wege geleitet, mit dem Ziel, die Mission innerhalb dieses Jahres durchzuführen.

Baumgartner bereit für den Sprung aus dem All

Red Bull Stratos
Red Bull Stratos
Red Bull Stratos - Felix Baumgartner
Red Bull Stratos - Felix Baumgartner

Begleitet von einem Team von Raumfahrt-Experten nimmt der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner das Projekt Red Bull Stratos wieder in Angriff. Er hat sich zum Ziel gesetzt aus über 36.000 Meter von einem Stratosphärenballon ab zu springen um einen bahnbrechenden Rekord im freien Fall aufzustellen. Baumgartner will als erster Mensch ohne den Schutz durch ein Fluggerät die Schallgeschwindigkeit durchbrechen und gleichzeitig noch nie da gewesene Daten für Medizin und Wissenschaft liefern. Nach der Bewährungsprobe in einem komplexen Druckkammertest in Texas erfolgt jetzt in Roswell, New Mexico der Startschuss zur entscheidenden Phase.

ROSWELL, New Mexico (Vereinigte Staaten). Das Red-Bull-Stratos-Team befindet sich in den finalen Vorbereitungen, um den 52 Jahre alten Rekord von Colonel Joe Kittinger zu brechen. Dessen Projekt „Excelsior III“ aus rund 31.000 Metern Höhe schrieb 1960 Geschichte. Joe Kittinger ist seit Beginn Berater des Projektes und steht dem 41-jährigen Athleten aus Österreich als entscheidender Mentor zur Seite.
Felix Baumgartner hat bereits an vielen Hotspots dieser Erde Basejumps absolviert, wie zum Beispiel vom World-Financial Center T101 in Taipei, einst das höchste Gebäude der Welt. Auch der bisher niedrigste B.A.S.E jump der Geschichte, jener von der Christusstatue in Rio de Janeiro, geht auf das Konto des Österreichers. 2003 überflog er mit einem Carbon-Flügel am Körper als erster Mensch den Ärmelkanal im freien Fall.
Der Sprung vom Randes des Weltalls ist aber selbst für Baumgartner der Eintritt in eine ganz neue Dimenson. Das Team aus führenden Technikern und Wissenschaftlern hat sich fünf Jahre lang der Entwicklung von Ausrüstung und Sicherheitsprotokollen gewidmet, um diesen Grenzgang zu ermöglichen. Red Bull Stratos soll gleich vier Rekorde auf einmal brechen, die bereits seit über fünfzig Jahren bestehen: Den höchsten bemannten Ballonflug (36.000 Meter), den höchsten Absprung, das Erreichen der Überschallgeschwindigkeit im freien Fall und den am längsten dauernden freien Fall (ungefähr 5:30 Minuten).
Das Team wird ihre neu gewonnenen Erkenntnisse im Bereich Luft- und Raumfahrt Wissenschaftlern auf der ganzen Welt zur Verfügung stellen. Kittingers „Excelsior III“-Misson half einst, die Forschung nach mehr Sicherheit für den Menschen in einer Umgebung nahe des Weltraumes voranzutreiben und die Entwicklung von Weltraumanzügen zu verbessern. In dieser Mission werden physikalische Grenzen neu definiert. Das Team will Fortschritte im medizinisch-wissenschaftlichen Bereich erzielen und im Anschluss so zum Verstehen rund um das Überleben im Weltraum beitragen.

Für Baumgartner bedeutet das Projekt weit mehr, als bloß Rekorde zu brechen: „Es geht darum, Pionierarbeit zu leisten. Vielleicht werden Menschen in Zukunft einmal daran denken, dass es Felix Baumgartner und das Red-Bull-Stratos-Team waren, die geholfen haben, den Anzug zu entwickeln, den sie gerade tragen. Wir wollen der Nachwelt etwas hinterlassen.”
Der medizinische Direktor von Red Bull Stratos, Dr. Jonathan Clark, ehemaliger Crew-Chirurg bei sechs Spaceshuttle-Flügen, möchte mit dem Sprung Beschleunigungs-Effekte am menschlichen Körper bei Überschallgeschwindigkeit erforschen: „Wir setzen neue Maßstäbe in der Luftfahrt. Niemand hat bisher ohne den Schutz eines technischen Gerätes die Schallgeschwindigkeit durchbrochen. Red Bull Stratos testet neue Ausrüstung und entwickelt Abläufe für den Aufenthalt in großen Höhen und bei sehr schneller Beschleunigung. So soll die Sicherheit für Raumfahrt-Profis und potentielle Weltraum-Touristen erhöht werden.“

Art Thompson, ein Ingenieur, der den B-2 Stealth-Bomber mitentwickelte, und technischer Direktor bei Red Bull Stratos, führte jüngst mit dem Team einen Druckkammer-Test in der Brooks-City-Base in Texas durch. Es gelang einen vollständigen Durchlauf des Fluges in einer Druckkammer zu simulieren: „Der Test in der Kammer war ein entscheidender Augenblick für uns. Es ist die dichteste Annäherung an Bedingungen in Weltraum-Nähe ohne die Erde zu verlassen. Wir konnten unser Equipment verifizieren und können nun die ersten bemannten Tests planen“, kommentierte Thompson.

Beim Test wurde Baumgartner den extremen menschenfeindlichen Bedingungen, in einer simulierten Höhe von knapp 37.000 Metern, ausgesetzt. Während des dreistündigen Aufstiegs, bei dem zeitweise bis zu minus 70 Grad herrschten, hatte er die Möglichkeit die komplexe Steuerung der Kapsel, den Ausstieg und eventuelle Notverfahren zu trainieren. „Dieser Test war enorm wichtig für unser Selbstvertrauen, der Erfolg gibt uns Mut auch zukünftige Herausforderungen zu lösen“, so Baumgartner.

Die Mission wird in Roswell (New Mexico) statt finden, weil die Wetterbedingungen dort günstig sind. Das Gebiet ist spärlich bevölkert, Infrastruktur für Ballonfahrten wie diese vorhanden und auch, weil es in der Nähe des Ortes ist, wo Joe Kittinger seinen historischen Sprung absolviert hat.

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Red Bull Stratos – Mission to the Edge of Space

Beim Red Bull Stratos will Felix Baumgartner (40) vier Weltrekorde mit seinem Absprung aus der Stratosphäre brechen: die höchste bemannte Ballonfahrt, den höchsten Fallschirmabsprung und den längsten und schnellsten freien Fall.

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Mit seinem neuen Projekt „Red Bull Stratos“ wird Extremsportler Felix Baumgartner neue Sphären erobern – nicht nur im wörtlichen Sinn. Mithilfe eines Heliumballons will der Salzburger 36 Kilometer hoch aufsteigen, um danach beim Absprung die Schallmauer zu durchbrechen.

Seit zwei Jahren bereitet sich Felix Baumgartner intensiv auf sein bisher ehrgeizigstes Projekt vor. „Red Bull Stratos – Mission to the Edge of Space“ entstand mit tatkräftiger Unterstützung von Wissenschaftern und Astronauten und verfolgt zwei Ziele: Das Aufstellen von Rekorden und das Sammeln wichtiger Daten für die Wissenschaft.

Mit einer Druckkapsel, die an einem Heliumballon befestigt wird, will Baumgartner die Stratosphäre erreichen. In einer Höhe von 36 Kilometern soll der Absprung erfolgen. Der Salzburger wird dabei die Schallgrenze durchbrechen und schneller als eine Gewehrkugel zur Erde zurücksausen.

Im Zuge dieses ehrgeizigen Projekts werden gleich mehrere Rekorde neu geschrieben: Der höchste bemannte Ballonfahrt, der höchste Fallschirmabsprung, sowie der längste und schnellste freie Fall.

Mit einem Raumanzug bekleidet, rechnet Baumgartner damit, nach 30 Sekunden im freien Fall die Schallmauer mit 1300 Kilometern pro Stunde zu durchbrechen. „Es wird eine Reise, die keiner zuvor gemacht hat. Damit wird ein Stück von mir unsterblich“, ist sich der routinierte B.A.S.E-Jumper der Bedeutung seines Projekts bewusst.

Für die Wissenschaft wird sein Sprung wichtige Daten über extreme Belastung des menschlichen Körpers liefern. Außerdem sollen anhand der Erkenntnisse von „Red Bull Stratos“ verbesserte Rettungsausrüstungen für Shuttleflüge entwickelt werden.