The Felix Baumgartner Story
- Mittwoch | 08.02.12 | 21:15 Uhr
- Dokumentation, AT 2010
- Resolution:HD
Felix Baumgartner über seinen Traum vom Fliegen und die Realisierung seines größten Ziels: Dem Sprung aus dem Weltraum.
Felix Baumgartner über seinen Traum vom Fliegen und die Realisierung seines größten Ziels: Dem Sprung aus dem Weltraum.
Red Bull Stratos ist eine Mission zum Rande des Weltraumes. Felix Baumgartner wird, unterstützt von einem Experten-Team, einen Flug in die Stratosphäre bis auf eine Höhe von 36.576 Meter wagen. Er wird sich dabei in einer auf Normaldruck gehaltenen Kapsel befinden, die an einem Helium-Ballon befestigt ist. Anschließend will er Österreicher aussteigen und springen – nur geschützt durch einen unter Druck gesetzten „Raum“-Anzug und einen mit Sauerstoff versorgten Helm. Baumgartner hat vor, als erster Mensch die Schallmauer im freien Fall zu durchbrechen, bevor er mit seinem Fallschirm wieder auf der Erde landet. Speziell konstruierte Ausrüstung wurde entwickelt, um wertvolle Daten zu liefern. Diese sollen während der gesamten Mission gewonnen werden und zum medizinischen wie wissenschaftlichen Fortschritt im Bereich des menschlichen Fliegens beitragen.
Ort: Roswell, New Mexico, USA
Zeit: 2012
Wissenschaftliche Beiträge: Red Bull Stratos will die Entwicklung für sichere Luft- und Raumfahrt vorantreiben, sowohl für Profis, als auch für potenzielle Weltraum-Touristen. Entscheidende Nutzen für die wissenschaftliche Gemeinschaft:
– Unterstützung bei der Entwicklung einer neuen Generation von Raumanzügen mit erhöhter Mobilität und guter Sicht durch das Visier, genauso wie Verbesserungen bei Fallschirm-Systemen und anderer Ausrüstung, um es Passagieren zu ermöglichen, im Weltraum auszusteigen.
– Unterstützung bei der Entwicklung von Abläufen für den Aufenthalt in extremen Höhen und bei großer Beschleunigung.
– Unterstützung bei der Erforschung von Auswirkungen auf den menschlichen Körper, denen er bei der Beschleunigung auf Überschallgeschwindigkeit bzw. beim Abbremsen ausgesetzt ist.
Erbe: Am 16. August 1960 ebnete der USAF-Testpilot Joe Kittinger den Weg für die Erforschung des Weltraumes, als er im Rahmen des Programmes Excelsior III einen Fallschirmsprung aus 31.333 Meter Seehöhe absolvierte. Joe stellte an diesem Tag vier Rekorde auf, drei davon wurden bisher nie übertroffen. Sein bemerkenswerter Einsatz bewies, dass Druckanzüge Menschen in der unwirtlichen Umgebung der Stratosphäre schützen können. Bemannte Flüge für das Merkury-Space-Programm wurden kurze Zeit später gestartet. Joes Leistung beeinflusste auch die Reise zum Mond, 1969. Seine Rekorde waren:
– Schnellster freier Fall: 988 km/h, Mach 0,9
– Freier Fall von der größte Höhe: 31.333 Meter
– Längster freier Fall: 4 Minuten, 36 Sekunden
– Höchster bemannter Ballon-Flug: 31.333 Meter (der einzige seiner Rekorde, der mittlerweile übertroffen wurde – der aktuelle Rekord liegt bei 34.668 Metern)
Historische Bedeutung: Red Bull Stratos hat nicht nur vor, zahlreiche Weltrekorde, die seit einem halben Jahrhundert bestehen, zu pulverisieren; das Projekt soll vor allem helfen, Daten zur Verfügung zu stellen und weltweit entscheidende Gesundheits- und Sicherheits-Protokolle für bestehende und zukünftige Raumfahrtsprogramme durchzusetzen. Die Rekorde, die Felix Baumgartner aufstellen will:
– Im freien Fall Überschallgeschwindigkeit erreichen: Erster Mensch, der die Schallmauer durchbricht und im freien Fall Mach 1 mit geschätzten 1.110 km/h erreicht, weitere Beschleunigung ist möglich
– Freier Fall von der größten Höhe: Erwarteter Sprung aus 36.576 Metern
– Längste Dauer eines freien Falles: Erwarteter freier Fall von 5 Minuten, 35 Sekunden oder mehr
– Höchster bemannter Ballon-Flug: Erwarteter Aufstieg auf 36.576 Meter
Pilot: Der Österreicher Felix Baumgartner ist lizensierter Hubschrauber- und Ballon-Pilot, Elite-Skydiver und Weltrekordhalter im Base-Jumping. Mit Leidenschaft sprengt er Grenzen. Am meisten Bekanntheit bisher erreichte er 2003 durch seinen Flug mit einem Karbon-Flügel im freien Fall über den Ärmelkanal.
Team: Das Missions-Team von Red Bull Stratos setzt sich aus weltweit führenden Experten aus Medizin, Wissenschaft und Technik zusammen. Dazu zählen ein ehemaliger NASA-Crew-Chirurg, rekordhaltende Flieger und Konstrukteure der innovativsten Fluggeräte, die je gebaut wurden. Eine Schlüsselfigur des Teams ist Joe Kittinger, der Mann, der die Welt vor über 50 Jahren mit seinem Sprung aus der Stratosphäre in Staunen versetzte. Seine Rekorde will Felix Baumgartner übertreffen.
Live Web Stream am Tag des Sprunges: Speziell entwickelte Kamera-Systeme werden diese Mission nahe des Weltraumes dokumentieren – sowohl vom Boden aus, als auch aus Felix Baumgartners Perspektive. Menschen auf aller Welt haben die Chance, die Mission live auf www.redbullstratos.com und anderen Top-Portalen zu verfolgen.
BBC Dokumentation: BBC produziert gemeinsam mit dem National-Geographic-Kanal eine exklusive, 90-minütige All-Access-Dokumentation über die Mission Red Bull Stratos. Der Film in Spielfilmlänge wird im UK auf BBC2 sowie in den U.S. auf dem National-Geographic-Kanal erstmals ausgestrahlt werden.
2005
– Felix Baumgartner und Red Bull beginnen, die Grundlagen für einen freien Fall in der Stratosphäre, der die Grenzen des menschlichen Fliegens sprengen wird, zu erarbeiten.
2007
– Unter der technischen Anleitung von Art Thompson startet die Planung und die Zusammenstellung des Teams.
– Im Sage Cheshire Aerospace in Lancaster, Kalifornien, wird die Entwicklung der Kapsel gestartet.
2008
– Joe Kittinger, Mitglied der „National Aviation Hall of Fame“ und zugleich der derzeitige Rekordhalter, schließt sich dem Red-Bull-Stratos-Team an und trifft zum ersten Mal Felix Baumgartner.
– Mitglieder des medizinischen Stabes der Mission weisen das Team auf potenzielle Gefahren des freien Falles mit Überschallgeschwindigkeit hin.
– Die David Clark Company erklärt sich bereit, einen Druckanzug für die Mission herzustellen – zum ersten Mal, dass sich dieses Unternehmen bereit erklärt, einen Anzug für ein regierungsfernes Weltraum-Programm zu produzieren. Angeführt vom Red-Bull-Stratos-Ingenieur Mike Todd, der für lebensrettende Maßnahmen zuständig ist, schlagen die Mitglieder des Missions-Teams Neuerungen vor, damit der Anzug dem freien Fall bei Überschallgeschwindigkeit und dem Fallschirmeinsatz angepasst ist.
– Die Entwicklung der Kapsel und ihre Herstellung schreiten im „Sage Cheshire Aerospace“ voran.
2009
– Finale Anzug-Einstellungen sind abgeschlossen; Anzug und Helm sind bereit für die Installation einer bedeutenden Komponente, dem „Controller“ (Hardware zur Druckkontrolle).
– Entwicklung des Fallschirm-Systems beginnt.
– Helium-Ballone für extreme Höhen sind bereit. Zum ersten Testen und Trainieren werden kleinere Ballone verwendet. Beim finalen Start wird ein Ballon mit einer Kapazität von fast 849.505 Kubikmetern eingesetzt.
– Örtlichkeiten für den Start werden ausgekundschaftet.
– Das medizinische Team wird um den sechsfachen Spaceshuttle-Crew-Chirurgen Jon Clark erweitert. Er übernimmt die medizinische Leitung. Die Entwicklung der Sicherheitsprotokolle wird fortgesetzt.
– Felix Baumgartner absolviert bei mehreren Fallschirmsprüngen aus einem Flugzeug in 8.230 Metern das erste Training für extreme Höhen im Druckanzug.
– Die Anzug-Kontroll-Hardware ist fertig. Der Anzug ist somit komplett.
2010
– Die Mission wird öffentlich: weltweite Ankündigung bei Pressekonferenz in New York City.
– Felix bekommt seine U.S.-Ballon-Lizenz.
– Tests und Training im Windtunnel mit Druckanzug.
– Die Technik für den Ausstieg aus der Kapsel wird im Druckanzug beim Bungee-Jumping von einem Kran perfektioniert.
– Weitere Trainingssprünge von extremer Höhe aus Flugzeugen.
2011
– Nach mehreren Monaten Stillstand setzt das Missions-Team die Voraussetzungen für die Ausrüstung neu fest und analysiert Ablauf-Tests, die notwendig sind, um Flugbereitschaft zu garantieren.
– Unter der Anleitung von Dr. Andy Walshe intensiviert Felix Baumgartner sein physisches, psychisches und technisches Training.
– Druckkammertests in der Brooks-City-Base in San Antonio, Texas. Die Kapsel ist bereit für den Transport eines Menschen auf 36.880 Meter Höhe.
2012
– Beginn des Endstadiums der Mission verkündet.
– Startplatz in Roswell, New Mexico, USA, verlautbart.
– Finale Tests werden in die Wege geleitet, mit dem Ziel, die Mission innerhalb dieses Jahres durchzuführen.
Begleitet von einem Team von Raumfahrt-Experten nimmt der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner das Projekt Red Bull Stratos wieder in Angriff. Er hat sich zum Ziel gesetzt aus über 36.000 Meter von einem Stratosphärenballon ab zu springen um einen bahnbrechenden Rekord im freien Fall aufzustellen. Baumgartner will als erster Mensch ohne den Schutz durch ein Fluggerät die Schallgeschwindigkeit durchbrechen und gleichzeitig noch nie da gewesene Daten für Medizin und Wissenschaft liefern. Nach der Bewährungsprobe in einem komplexen Druckkammertest in Texas erfolgt jetzt in Roswell, New Mexico der Startschuss zur entscheidenden Phase.
ROSWELL, New Mexico (Vereinigte Staaten). Das Red-Bull-Stratos-Team befindet sich in den finalen Vorbereitungen, um den 52 Jahre alten Rekord von Colonel Joe Kittinger zu brechen. Dessen Projekt „Excelsior III“ aus rund 31.000 Metern Höhe schrieb 1960 Geschichte. Joe Kittinger ist seit Beginn Berater des Projektes und steht dem 41-jährigen Athleten aus Österreich als entscheidender Mentor zur Seite.
Felix Baumgartner hat bereits an vielen Hotspots dieser Erde Basejumps absolviert, wie zum Beispiel vom World-Financial Center T101 in Taipei, einst das höchste Gebäude der Welt. Auch der bisher niedrigste B.A.S.E jump der Geschichte, jener von der Christusstatue in Rio de Janeiro, geht auf das Konto des Österreichers. 2003 überflog er mit einem Carbon-Flügel am Körper als erster Mensch den Ärmelkanal im freien Fall.
Der Sprung vom Randes des Weltalls ist aber selbst für Baumgartner der Eintritt in eine ganz neue Dimenson. Das Team aus führenden Technikern und Wissenschaftlern hat sich fünf Jahre lang der Entwicklung von Ausrüstung und Sicherheitsprotokollen gewidmet, um diesen Grenzgang zu ermöglichen. Red Bull Stratos soll gleich vier Rekorde auf einmal brechen, die bereits seit über fünfzig Jahren bestehen: Den höchsten bemannten Ballonflug (36.000 Meter), den höchsten Absprung, das Erreichen der Überschallgeschwindigkeit im freien Fall und den am längsten dauernden freien Fall (ungefähr 5:30 Minuten).
Das Team wird ihre neu gewonnenen Erkenntnisse im Bereich Luft- und Raumfahrt Wissenschaftlern auf der ganzen Welt zur Verfügung stellen. Kittingers „Excelsior III“-Misson half einst, die Forschung nach mehr Sicherheit für den Menschen in einer Umgebung nahe des Weltraumes voranzutreiben und die Entwicklung von Weltraumanzügen zu verbessern. In dieser Mission werden physikalische Grenzen neu definiert. Das Team will Fortschritte im medizinisch-wissenschaftlichen Bereich erzielen und im Anschluss so zum Verstehen rund um das Überleben im Weltraum beitragen.
Für Baumgartner bedeutet das Projekt weit mehr, als bloß Rekorde zu brechen: „Es geht darum, Pionierarbeit zu leisten. Vielleicht werden Menschen in Zukunft einmal daran denken, dass es Felix Baumgartner und das Red-Bull-Stratos-Team waren, die geholfen haben, den Anzug zu entwickeln, den sie gerade tragen. Wir wollen der Nachwelt etwas hinterlassen.”
Der medizinische Direktor von Red Bull Stratos, Dr. Jonathan Clark, ehemaliger Crew-Chirurg bei sechs Spaceshuttle-Flügen, möchte mit dem Sprung Beschleunigungs-Effekte am menschlichen Körper bei Überschallgeschwindigkeit erforschen: „Wir setzen neue Maßstäbe in der Luftfahrt. Niemand hat bisher ohne den Schutz eines technischen Gerätes die Schallgeschwindigkeit durchbrochen. Red Bull Stratos testet neue Ausrüstung und entwickelt Abläufe für den Aufenthalt in großen Höhen und bei sehr schneller Beschleunigung. So soll die Sicherheit für Raumfahrt-Profis und potentielle Weltraum-Touristen erhöht werden.“
Art Thompson, ein Ingenieur, der den B-2 Stealth-Bomber mitentwickelte, und technischer Direktor bei Red Bull Stratos, führte jüngst mit dem Team einen Druckkammer-Test in der Brooks-City-Base in Texas durch. Es gelang einen vollständigen Durchlauf des Fluges in einer Druckkammer zu simulieren: „Der Test in der Kammer war ein entscheidender Augenblick für uns. Es ist die dichteste Annäherung an Bedingungen in Weltraum-Nähe ohne die Erde zu verlassen. Wir konnten unser Equipment verifizieren und können nun die ersten bemannten Tests planen“, kommentierte Thompson.
Beim Test wurde Baumgartner den extremen menschenfeindlichen Bedingungen, in einer simulierten Höhe von knapp 37.000 Metern, ausgesetzt. Während des dreistündigen Aufstiegs, bei dem zeitweise bis zu minus 70 Grad herrschten, hatte er die Möglichkeit die komplexe Steuerung der Kapsel, den Ausstieg und eventuelle Notverfahren zu trainieren. „Dieser Test war enorm wichtig für unser Selbstvertrauen, der Erfolg gibt uns Mut auch zukünftige Herausforderungen zu lösen“, so Baumgartner.
Die Mission wird in Roswell (New Mexico) statt finden, weil die Wetterbedingungen dort günstig sind. Das Gebiet ist spärlich bevölkert, Infrastruktur für Ballonfahrten wie diese vorhanden und auch, weil es in der Nähe des Ortes ist, wo Joe Kittinger seinen historischen Sprung absolviert hat.
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