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Red Bull Stratos: Neuer Countdown beginnt, Baumgartner entschlossen

Mit Überraschung und Enttäuschung reagierte Felix Baumgartner auf den windbedingten Abbruch seines Weltrekordversuchs am Dienstag. Als erster Mensch der Geschichte will der Österreicher im freien Fall die Schallmauer durchbrechen. Windböen nahe der Spitze seines 850.000 m³ großen Heliumballons machten dem Extremsportler jedoch einen Strich durch die Rechnung. Bei gutem Wetter könnte Baumgartner aber bereits am Sonntag mit einem Sprung aus der Stratosphäre gleich vier neue Weltrekorde aufstellen.

ROSWELL, New Mexico – Es war alles bereit: Felix Baumgartner saß schon in der Spezialkapsel, als nur wenige Momente vor dem Start seiner Mission an den Rand des Weltalls eine 40 km/h starke Windböe die Spitze des 230 m hohen Heliumballons gegen den Boden drückte. Da Schäden an der dünnen Hülle nicht auszuschließen waren, musste der für Dienstag geplante Rekordversuch für den höchsten Fallschirmsprung der Geschichte aus 36.600 m Höhe abgebrochen werden. Während des Countdowns hatte am Boden nach wie vor Windstille geherrscht, doch starke Böen nahe der Spitze des 850.000 m³ großen Ballons machten einen Start unmöglich.

„Als wir bereits mit dem Aufblasen des Ballons begonnen hatten und Felix in die Kapsel eingestiegen war, wurde um 11:42 Uhr bei der Spitze des Ballons eine Windböe von über 40 km/h gemessen“, so der technische Leiter von Red Bull Stratos, Art Thompson. Diese Böe habe die Hülle so verdreht, dass Schäden am dünnen Polyethylenmaterial nicht auszuschließen seien. „Nach so etwas kann man einfach nicht wissen, ob der Ballon beschädigt ist. Ein bemannter Start wäre schlicht und einfach unverantwortlich gewesen, denn man kann nicht einschätzen, was passieren wird. Es waren vor allem die Windbedingungen in 230 m Höhe, die uns Probleme machten.“ Bereits bei Windböen von über 5 km/h beim Start können Risse in der Hülle entstehen. „Wir wussten, dass wir heute nur ein sehr knappes Zeitfenster haben. Leider war kein Start möglich“, fügte Thompson hinzu.

Seit fünf Jahren bereitet sich Baumgartner auf diese Mission vor. Durch den Sprung vom Rande des Weltalls sollen wichtige neue Erkenntnisse über sowohl die Stratosphäre als auch über die Reaktion des menschlichen Körpers auf extreme Belastungen gewonnen werden. Der 43-jährige Extremsportler zeigte sich über den Abbruch der Mission am Dienstag zwar enttäuscht, bleibt aber zuversichtlich, dass er noch die Gelegenheit bekommen wird, den 52 Jahre alten Rekord von Joe Kittinger zu brechen. Beim Projekt Red Bull Stratos fungiert der ehemalige US-Luftwaffenoberst als Berater und unterstützt Baumgartner bei seinem Rekordversuch.

„Als Art mir sagte, der Start werde abgebrochen, hielt ich das zunächst für einen Scherz“, so Baumgartner. „Ich war davon überzeugt, dass die Bedingungen in Ordnung waren. Von der Kapsel aus hatte ich keine Ahnung, wie es beim Ballon aussah. Ich will unbedingt noch dieses Jahr springen. Wir sind schon so weit gekommen – jetzt gibt es kein Zurück. Wir sind hier, wir haben das Helium und wir sind starbereit. Mir ist ziemlich egal, ob es morgen oder Anfang nächster Woche losgeht.“

Während einer Pressekonferenz am Mittwochmorgen präsentierte der Red Bull Stratos Meteorologe Don Day die neuen Wetteraussichten. Laut der Vorhersage wird sich das nächste Zeitfenster für Baumgartners Start voraussichtlich am Sonntag öffnen.

Der Mentor des Projekts, Joe Kittinger erinnert sich an seinen Rekordversuch: „Es war ganz genau so wie bei Felix jetzt. Geduld war das Gebot der Stunde und ich musste einmal sogar 30 Tage bis zum Start warten.“

EILMELDUNG: Red Bull Stratos/ Start wegen Windböen abgebrochen

Felix Baumgartners Versuch aus einer Raumkapsel vor Rand des Alls abzuspringen wurde heute um 11:42 Uhr Lokalzeit (19:42 MESZ) in letzter Minute abgebrochen. Böiger Wind machte den Start des mit 850.000 Kubikmeter Helium gefüllten Ballons unmöglich. Baumgartner und das Red Bull Stratos Team hatten vorher fünf Stunden lang vergeblich darauf gewartet, dass sich der Wind legt.

Der Österreicher versucht in Roswell/ New Mexico mit einem Stratosphärenballon eine Höhe von über 36.700 Metern zu erreichen. Von dort möchte er zu einem historischen Freifall anzusetzen und dabei die Schallmauer durchbrechen, als erster Mensch ohne Hilfe einer Maschine.
Baumgartner hofft auch wichtige Erkenntnisse für die Wissenschaft zu gewinnen, etwa zum Verständnis der Stratosphäre oder wie sich der Körper unter den extremen Verhältnissen fern der Erdoberfläche verhält.
Im Augenblick prüft die Mannschaft die Möglichkeit eines weiteren Startfensters, Neuigkeiten dazu werden augenblicklich kommuniziert.
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Red Bull Stratos: Die letzten 24 Stunden bis zu Baumgartners Start

Red Bull Stratos
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p-20121006-00203_news Felix Baumgartner wird am Dienstag bei seinem Sprung aus einer Raumkapsel aus 36.576 Metern Höhe versuchen, die Schallmauer im freien Fall zu durchbrechen. Für diesen Rekordversuch hat er die vergangenen fünf Jahre hart gearbeitet – doch die letzten 24 Stunden vor dem Start werden mit Sicherheit die größte Herausforderung für den erfahrenen Extremsportler.

ROSWELL (Neumexiko) – Wenn Felix Baumgartner am Montag früh – 24 Stunden vor dem höchsten Absprung in der Geschichte der Menschheit – aufwacht, wird er mit dem Gefühl aufstehen, alles erdenklich mögliche getan zu haben, um sich auf diesen Freifall vom Rand des Weltalls vorzubereiten. Während er also auf den Countdown bis zum Start der Mission wartet, ist das Wichtigste, was Baumgartner tun kann, sich zu entspannen und seine Energie für die bevorstehende Nacht zu sparen, in der die Vorbereitungen für Start des riesigen Stratosphärenballons im Morgengrauen auf Hochtouren laufen.

„Die größte Angst werde ich wohl haben, während ich einige Stunden vor dem Start der Vorbereitungen versuchen werde, noch etwas Schlaf zu bekommen, wenn alles um mich herum ruhig ist und ich mit meinen Gedanken alleine bin“, gibt Baumgartner zu. „Wenn es dann losgeht, werde ich viel zu tun haben und mich voll und ganz auf die Mission fokussieren.“

Start minus 24 Stunden: Baumgartner beginnt den Tag mit einem leichten Cardio-Training, hauptsächlich „um zu entspannen und sich zu lösen“, wie es der Leiter der Red Bull Hochleistungsabteilung Andy Walshe formuliert.

Start minus 18,5 Stunden: Der 43-jährige Österreicher kehrt für eine Ruhephase in sein Hotel zurück. Sollte er zu aufgewühlt zum Schlafen sein, kann er die Zeit nutzen, um mit seinen engsten Freunden und Familienmitgliedern zu sprechen, motivierende Nachrichten aus aller Welt zu lesen oder in seinem Skizzenbuch zu zeichnen, was ihm dabei hilft, seinen Kopf frei zu bekommen. Auch geht er in dieser Zeit seine Checkliste für die Mission noch einmal Punkt für Punkt im Kopf durch.

Start minus 13,5 Stunden: Baumgartner nimmt mit Crewmitgliedern ein leichtes Abendessen ein, wobei sich das Essen auf seinem Teller stark von dem der Kollegen unterscheidet. Spätestens ab 24 Stunden vor dem Absprung muss Baumgartner eine ballaststoffarme Diät einhalten, die vom medizinischen Team der Mission vorgegeben wird. Für Baumgartner ist es lebenswichtig, in dieser Zeit nur Lebensmittel zu konsumieren, die seinen Stoffwechsel stabilisieren und kein Gas im Inneren des Körpers erzeugen. In einer druckarmen Umgebung wie in der Stratosphäre könnte sich Gas im Körper ausdehnen und für extremes Unwohlsein sorgen.

Start minus 12 Stunden: Baumgartner versucht, früh zu schlafen, noch bevor die Sonne untergeht. Er versucht, völlige Dunkelheit in seinem Schlafzimmer zu erzeugen und jegliche Geräusche in seinem Umfeld werden eliminiert. Es ist wichtig, dass er in dieser Phase noch etwas Schlaf bekommt, bevor der Weckruf noch vor Beginn des Morgengrauens ertönt – auch wenn seine Gedanken sicherlich dauernd um die Mission und seine Gefühle bei diesem Rekordversuch kreisen werden. Schließlich wird er – sofern alles klappt – der erste Mensch sein, der die Schallmauer im freien Fall durchbricht.

Start minus 4,4 Stunden: „Wenn ich bereit sein muss, bin ich immer bereit“, beteuert Baumgartner oft. Obwohl er versucht, so lange wie möglich zu schlafen, muss er vier bis fünf Stunden vor Sonnenaufgang aufstehen und blitzschnell auf den Beinen sein, um für den intensiven Tag, der vor ihm liegt, gewappnet zu sein.

Start minus 3,5 Stunden: Baumgartner erreicht den Startplatz, begleitet von Walshe. Die Leiter des Mission-Teams, darunter Oberst Joe Kittinger, der technische Projektleiter Art Thompson sowie der Meteorologe Don Ray halten mit Baumgartner eine persönliche Einsatzbesprechung ab. Sie unterrichten ihn über die Startvorbereitungen, die zu diesem Zeitpunkt bereits seit fünf Stunden andauern.

Start minus 4 Stunden: Baumgartner macht sich auf den Weg zur Startbahn, wo er – wie es in der Fliegerei für jeden erfahrenen Pilot vor dem Start üblich ist – sein Fluggerät akribisch unter die Lupe nimmt.

Start minus 2,5 Stunden: In seinem persönlichen Wohn-Trailer wird Baumgartner einem letzten medizinischen Check unterzogen. Hier wird auch ein hochmodernes, kompaktes Physio-Überwachungssystem an seinem Oberkörper befestigt, welches Baumgartner während der gesamten Mission unter seinem Raumanzug tragen wird.

Start minus 2 Stunden: Der Ingenieur für lebenserhaltende Maßnahmen Mike Todd hilft Baumgartner in seinen Raumanzug – eine mühsame Prozedur. Baumgartner atmet ab diesem Zeitpunkt für die letzten zwei Stunden vor dem Start nur noch Sauerstoff, um den Stickstoff aus seiner Blutbahn zu eliminieren, der sich in extremer Höhe gefährlich ausdehnt. Videos helfen Baumgartner, die Zeit zu überbrücken bis das Signal ertönt, dass das Füllen des gigantischen Ballons begonnen hat und er sich auf den Weg zur Kapsel machen kann.

Start minus 0,5 Stunden: Baumgartner wird in seiner Kapsel festgeschnallt. Hier nimmt er nach Anweisung der Missionsleitung letzte Checks an den Instrumenten vor. Anschließend versiegelt der Kapsel-Ingenieur Jon Wells die Acryl-Luke. Für einige weitere lange Minuten wartet Baumgartner auf den Countdown und dann – endlich – hebt er ab

 

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Pilot Felix Baumgartner of Austria seen on his way to the capsule during the first manned test flight for Red Bull Stratos in Roswell, New Mexico, USA on March 15 2012. In this test he reach the altitude 21800 meters (71500 ft) and landed safely near Roswell. // Jörg Mitter/Red Bull Content Pool // P-20120316-00017 // Usage for editorial use only // Please go to www.redbullcontentpool.com for further information. //

ServusTV: Red Bull Stratos LIVE-Programm

ServusTV

UPDATE – Sprung verschoben

ServusTV überträgt am 9. Oktober ab 09:00 Uhr LIVE

Felix Baumgartner will als erster Mensch ohne den Schutz durch ein Fluggerät die Schallgeschwindigkeit durchbrechen, den höchsten Ballonflug sowie Absprung absolvieren und den längsten andauernden freien Fall schaffen. Gemeinsam mit einem Team aus führenden Wissenschaftlern, aus den Bereichen Raumforschung und Luftfahrt, wird Felix Baumgartner mit diesem Sprung, noch nie da gewesene Daten für Medizin und Wissenschaft liefern.

Exklusives Programm am 9. Oktober

Das Red Bull Stratos LIVE-Programm bei ServusTV im Überblick

Sonntag, 07. Oktober von 16.55 – 17.25 Uhr: ‚Red Bull Stratos – Der Countdown‘
– Andreas Gröbl live im Studio in Salzburg mit den neusten Informationen
– Live-Schalte zu Andreas Jäger, der vor Ort in Roswell / New Mexiko ist
– In den Drittelpausen der Eishockey-Partie weitere aktuelle Live-Berichte aus Roswell
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Dienstag, 09. Oktober:  Ab 09.00 Uhr: Red Bull Stratos – Der Countdown
– Andreas Gröbl berichtet live aus dem Studio in Salzburg über die letzten Stunden vor dem Sprung – regelmäßige Live-Schalten zu  Andras Jäger (Roswell / New Mexiko)
– Bericht über das Vorbereiten der Kapsel
– Bericht über das Ausrollen des Ballons
– Felix Baumgartner kommt an
– Immer wieder Live-Schaltung zu Andreas Jäger nach Roswell / New Mexiko
– Dazwischen: Themenbezogene Dokumentation, Interviews, Reportagen
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Ab 12.30 Uhr: Red Bull Stratos – Der Sprung
– Andreas Gröbl berichtet mit den Experten weiter live aus dem Studio in Salzburg – regelmäßige Live-Schalten zu Andras Jäger (Roswell / New Mexiko)
– Berichte über die notwendigen Mittel, um diese Mission überhaupt erfüllen zu können
– Letzte Vorbereitung vor dem Start
– Felix Baumgartner auf dem Weg zur Kapsel
– Live-Schaltung zu Andreas Jäger
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Nach dem Sprung
– Exklusives Interview (deutsch) mit Felix Baumgartner nach der Landung
– Exklusive Reaktionen (Familie/ Crew)
– Rückblick auf den Sprung

Ab 20.15 Uhr: Red Bull Stratos – Exklusiv
– Ausführliche Nachberichterstattung mit exklusiven Bildern
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Mittwoch, 10. Oktober: Ab 20.15 Uhr: Red Bull Stratos – Die Höhepunkte
– ServusTV zeigt die Höhepunkte des Sprungs und arbeitet den Tag noch einmal exklusiv auf