Kann man einen Hubschrauber sicher landen, wenn der Motor ausfällt?

Hubschrauber sind wahre Alleskönner unter den Fluggeräten. Zum Abheben benötigen sie keine Startbahn und sie können sogar auf der Stelle schweben. Aber was passiert eigentlich, wenn bei einem Hubschrauber der Motor ausfällt? Kopfball-Reporter Burkhardt Weiß hat es ausprobiert.
Damit ein Helikopter fliegt, braucht er einen Rotor. Die Rotorblätter funktionieren ähnlich wie die Flügel eines Flugzeugs: Wenn sich die Rotorblätter schnell durch die Luft drehen, erzeugen sie Auftrieb. Moderne Hubschrauber besitzen zwei voneinander unabhängige Triebwerke. Wenn eines ausfällt, kann der Pilot mit dem anderen immer noch sicher landen. Im unwahrscheinlichen Fall, dass beide Triebwerke gleichzeitig ihren Geist aufgeben, muss der Pilot eine Notlandung einleiten.

Wenn der Wind den Rotor dreht

Fliegt der Hubschrauber hoch genug, kann der Pilot im Notfall mit einer sogenannten Autorotationslandung den Absturz verhindern: Zuerst geht es darum, durch einen schnellen Sinkflug zu erreichen, dass sich die flach eingestellten Rotorblätter möglichst schnell drehen – sie werden durch den entgegenkommenden Fallwind („Fahrtwind“) wie ein Windrad angetrieben. Dadurch erzeugt der Rotor zwar kaum Auftrieb – aber je schneller sich die Rotoren drehen, desto besser funktioniert später die Notlandung: Kurz vor dem Boden muss der Anstellwinkel der Rotoren steil eingestellt werden. Dann hat der Hubschrauber für kurze Zeit wieder einen hohen Auftrieb und kann in der Regel weich aufsetzen.

Tragschrauber: Hubschrauber mal anders

Tragschrauber nutzen das Prinzip der Autorotation auch während des normalen Fluges. Bei ihnen sorgt ein motorisierter Propeller am Heck für ständigen Schub nach vorne. Der dabei entstehende Fahrtwind treibt den großen Rotor an, der den Tragschrauber nach oben zieht. Im Film sehen Sie, was einen Tragschrauber vom Hubschrauber unterscheidet. Außerdem: Burkhardt fliegt selbst einen Tragschrauber und riskiert eine Landung ohne Motor.

Quelle: Kopfball