Flugzeugbauer ohne Flugschein, technischer Visionär, geschickter Unternehmer. Was hat ihn angetrieben?
Flugzeugbauer ohne Flugschein, technischer Visionär, geschickter Unternehmer. Was hat ihn angetrieben?
Ihren Jungfernflug hat die Boeing 747-400 von Modellbauer Adi Pilz noch vor sich. Doch schon vorher wird der „Jumbo“ mit einer Länge von 5,43 Metern, einer Höhe von 1,48 Metern und einer Spannweite von gewaltigen 4,95 Metern auf der INTERMODELLBAU vom 15. bis 19. April 2015 in der Messe Westfalenhallen Dortmund präsentiert. Das Großmodell im Maßstab 1:13 wiegt 68 Kilogramm und ist das größte Exponat der Sonderausstellung „Airlines und mehrmotorige Modelle“ in der Halle 3B. Weitere imposante Großmodelle sind das Flugboot DO X im Maßstab 1:10, eine McDonnel Douglas MD 11 im Maßstab 1:16 und eine Boeing 727-200 in der klassischen Lackierung der PanAm. Auf der parallel stattfindenden Messe experTEC (17. – 19. April) glänzen auf dem Stand der Interessengemeinschaft Großsegler (IGG) zahlreiche Modelle mit einer imposanten Spannweite von bis zu 11 Metern. Und innovative Techniken werden vorgestellt.Um die 747-400 in die Luft zu bekommen, hat Modellbauer Adi Pitz vier Modellturbinen verbaut, die jeweils 14 Kilogramm Schub erzeugen und bis 120.000 Umdrehungen leisten. „Damit ist die Maschine eigentlich übermotorisiert. Den maximalen Schub benötige ich nur für den Start“, erklärt er. Für den Einsatz von vier Turbinen sprachen, neben der Originaltreue, außerdem Sicherheitsgründe.Die Planungen für die Boeing 747-400 begannen Ende 2008, Baustart war im Mai 2009. Die Fertigstellung erfolgte im Dezember 2014. Und die Präsentation in der Luft soll beim 3. Internationalen Airliner-Treffen vom 10. bis 12. Juli in Oppingen stattfinden. Geschätze 1500 bis 2000 Stunden Arbeitszeit hat Pitz in sein Modell im Weiß-Rot-Silber der Virgin Atlantic investiert. Als Grundlage dienten Pläne von Revell im Maßstab 1:144.
Einstrahlig wird die MD-11 von Rainer Ruedel angetrieben. Der Modellbau-Kollege von Adi Pitz bringt seine MD-11 mit einer Spannweite von 3,30 Metern und einer Rumpflänge von 3,80 Metern im schönen weiß-roten Lack der brasilianischen TAM mit nach Dortmund.
Andreas Bodem aus Coesfeld zeigt eine Boeing 727-200 in der legendären Lackierung der amerikanischen PanAm. Und nicht nur der Lack der Boeing ist klassisch, auch die Bauweise: Heck und Nase aus GFK, der Rest aus Styropor und Balsaholz. Die Boeing 727-200 bringt es auf eine Rumpflänge von drei Metern.
STARPAINT, der weltweit agierende Hersteller von Produkten für die Veredelung von Oberflächen aller Art aus dem fränkischen Mainstockheim, will mit seinem Wassertransferdruck nun auch die Modellbauer überzeugen. Was ist Wassertransferdruck? Eine Folie wird in ein ca. 30°C warmes Wasserbecken eingelegt. Nach drei Minuten sprüht man den Aktivator auf die Folie. Nun beginnt diese, sich mit dem Wasser zu verbinden. Das Objekt wird kurz untergetaucht, getrocknet und mit Klarlack überzogen. Diese Art Folie hat gegenüber einer Klebefolie den Vorteil, dass sie durch den Wasserdruck mühelos selbst in die allerkleinste Spalte oder Ritze eindringt. Vorgestellt wird diese innovative Technik unter anderem im Vortragsforum auf der Messe experTEC.
Auf der experTEC in der Westfalenhalle 2 nehmen außerdem ausgewöhnliche Großsegler breiten Raum ein. Zum ersten Mal ist die IGG Deutschland mit einer eigenen, 25 x 5 Meter großen Ausstellungsfläche vertreten. Ein spannendes Projekt nennt Bernd Straßburger von der IGG (ein Zusammenschluss von 200 Modellpiloten) den Auftritt. Mit vor Ort sind noch Knut Becker und Günther Kiewel.
Ohne Zweifel dürfen die Modelle von Knut Becker als außergewöhnlich bezeichnet werden: Eine Schneider ES 49, das Original entstammt dem Jahr 1949. Dazu eine Schleicher ASW 17, erschienen als Original 1971. Oder eine Darmstadt D-30 Cirrus, erbaut von der Akaflieg Darmstadt im Jahre 1938. Alle Modelle sind im Maßstab 1:2,2 bis 1:2,5 gebaut. Das entspricht Spannweiten von 6,4 Metern für die ES 49, von 8,6 Metern für die ASW 17 und von 9,1 Metern für die D-30. Als Material wurde ganz klassisch GFK für den Rumpf und Abach-Furnier für die Flügel verwendet.
Außergewöhnlich ist auch das Modell von Bernd Straßburger, der einen Nimbus mit 11 Metern Spannweite mit nach Dortmund bringt. Keines der Modelle ist – trotz ihrer Größe –
schwerer als 25 Kilogramm. „Unser Ziel ist“, so Straßburger, „dass wir außergewöhnliche Exponate präsentieren, die es nicht als Bausatz zu kaufen gibt.“
Neben der IGG-Ausstellungsfläche in Halle 2 sind natürlich auch renommierte Hersteller von Großseglern vertreten. So die Firmen fraesfritz und Hunschok Modellbau. Fritz Schmitt von fraesfritz will mit einem brandneuen Schleicher Ka-8-Modell im Maßstab 1:3 auf der experTEC erscheinen. Das Modell kommt in Standardversion und als „Cabrio“, das heißt nur mit einer kleinen Windschutzscheibe. Flächenprofil ist ein modifiziertes HQ 3.0/15. Die Rümpfe (GfK) kommen von Uli Hunschok und sind von ausgezeichneter Qualität.
HB Modellbau aus Gera fertigt Großmodelle mit einem hohen Scale- und Qualitätsanspruch. Die durchdachten und aufwändig gefertigten Modelle zeichnen sich durch hohe Robustheit und Alltagstauglichkeit aus. Als Neuheit wird der Blanik L 13 im Maßstab 1:2,85 als Scale-Modell auf der experTEC vorgestellt.
Die INTERMODELLBAU und die experTEC zeigen Flugzeuge, Modelleisenbahnen, Schiffe, Fahrzeuge und Figuren – die ganze Faszination des Modellbaus in acht Messehallen. Im Online-Shop der INTERMODELLBAU können Tickets schnell, bequem und einfach von zuhause aus erworben werden. Das Ticket kann auch gleich daheim ausgedruckt werden. Mit dem Kauf eines solchen „Print-at-home-Ticket“ ist ein Preisvorteil gegenüber dem Kauf an der Tageskasse verbunden, zudem vermeidet man Wartezeiten an der Kasse. Eintritt für Erwachsene: im Vorverkauf 12 Euro. Die Eintrittskarte der INTERMODELLBAU berechtigt ebenfalls zum Besuch der experTEC (17. – 19. April) – und auch umgekehrt.
Infos und Tickets:
http://www.intermodellbau.de/
http://www.messe-expertec.de/
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Friedrichshafen, 03. März 2010 – Das Riesenflugschiff DO X hat Luftfahrtgeschichte geschrieben. Fliegender Gigant, Jumbo oder Hotelschiff – dies ist nur eine Auswahl der Namen, die der DO X damals von der Presse gegeben wurde. Das dreistöckige Flugschiff beförderte im Jahr 1929 die Rekordsumme von 169 Passagieren und flog 1930/1931 um die Welt. Keines der ursprünglichen drei Flugschiffe ist erhalten geblieben und nur wenige Originalteile überlebten die Jahrzehnte. Ein Fragment der fliegenden Legende zieht ab dem 05. März 2010 als Leihgabe ins Dornier Museum Friedrichshafen ein. Jörg-M. Hormann, Autor zahlreicher Luftfahrt- und DO X-Bücher, nimmt am Abend ab 18.30 Uhr die Zuhörer seines Vortrages mit auf eine Zeitreise.
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Das zwölfmotorige Flugschiff Dornier DO X, die flugzeugtechnische Sensation am Anfang der 1930er Jahre, umflog die Welt. In den Jahren 1930/1931 landete sie unter anderem in Rio de Janeiro, New York und Lissabon. Im Sommer und Herbst 1932 tourte das ehemals größte Flugschiff seiner Zeit durch Deutschland und wurde mit Stolz der deutschen Bevölkerung präsentiert. Im April oder Mai 1933 ereignete sich in Passau ein Zwischenfall bei der Landung der DO X, der bis heute wenig dokumentiert ist, bei dem das Schiff jedoch einen Teil des Leitwerks in Mitleidenschaft gezogen wurde. Aus einer Bruchlandung der DO X auf der Donau tauchte ein Duraluminiumstück der DO X, das sogenannte Passauer-Artefakt auf. Ab 5. März wird dieses einmalige Fragment, eine Torpedoklampe mit herausgerissener Beplankung vom Heck der DO X, als Leihgabe des Motor-Yacht-Club Passau im Dornier Museum Friedrichshafen ausgestellt. Im Rahmen dessen vermittelt Jörg-M. Hormann, Spezialist für die DO X und die Flugzeuge des Hauses Dornier, einen Blick auf das historische Geschehen vor 77 Jahren. Zurückversetzt in die Zeit erlebt der Zuhörer die Faszination DO X vergangener Tage und taucht ein in die Geschichte des Riesenflugschiffes.
Vortrag DO X Artefakt
05. März 2010, 18.30 Uhr
Hangar im Dornier Museum Friedrichshafen
Eintritt kostenfrei
Restaurant und Shop sind an diesem Abend bis 22.00 Uhr geöffnet.
Geöffnet hat das unmittelbar am Flughafen gelegene Museum in den Wintermonaten November bis April zwischen Dienstag und Sonntag von 10.00 – 17.00 Uhr
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