Schlagwort-Archive: Roland Bosch

Die Geschichte der Internationalen Luftfahrtmesse in Friedrichshafen 1977 – 2012

AERO Friedrichshafen
AERO

AERO Friedrichshafen: Homebase der Allgemeine Luftfahrt in Europa

Friedrichshafen – Die AERO startet im April 2012 zu ihrem 20. Jubiläumsflug. Die internationale Fachmesse ist heute Europas Nummer eins der Allgemeinen Luftfahrt. Am Bodensee zeigen die Unternehmen ihre Innovationen und Neuheiten aus der gesamten Branche der Segel- und UL-Flugzeuge sowie Business-Jets. Für mehr als 500 Aussteller aus aller Welt und für 33.000 Besucher, darunter Piloten, Luftfahrt-Experten und Medien ist die AERO am Bodensee vom einstmals zweijährigen Turnus nunmehr zu einem jährlichen Pflichttermin geworden. Welt- und Europapremieren werden hier der Öffentlichkeit vorgestellt, rund 700 Journalisten aus aller Welt berichten über die neuen Entwicklungen der Luftfahrt: „Die AERO ist die Neuheiten- und Innovationsschau der Allgemeinen Luftfahrt, durch die enge Verbindung zwischen Messe und Flughafen haben wir außerdem einen ausgezeichneten Standortvorteil“, stellt AERO-Projektleiter Roland Bosch fest.

„Mit Segelflugzeugen haben wir begonnen, später kamen die UL-Flugzeuge und die Business Aviation hinzu. Heute bietet die AERO das komplette Spektrum der Allgemeinen Luftfahrt. Sie zählt zu den weltweit bedeutendsten Fachmessen der Allgemeinen Luftfahrt, zu der alles gehört, was fliegt. Davon ausgenommen sind nur die großen Linienjets und die Militärmaschinen.

Rund 500 Aussteller aus über 25 Nationen präsentieren auf dem Messegelände in Friedrichshafen auf über 80 000 m2 Ausstellungsfläche das komplette Angebot der General Aviation. Das Angebot umfasst vor allem die Bereiche Business-Jets mit ein- und zweimotorigen Flugzeugen und leichten Jets, den Bereich Sport-Aviation mit dem umfassenden Angebot an Ultraleichtflugzeugen sowie Avionik, Maintenance und Services und Pilotenzubehör. Der typische AERO-Besucher, ermittelt durch Messeumfragen, ist ein hochqualifizierter Profi, der nach neuen Technologien, Produkten und Firmenkontakten sucht. Über die Hälfte aller AERO-Besucher haben eine oder mehrere Pilotenlizenzen.

Start im Jahr 1977 mit 14 Ausstellern

Entstanden ist die AERO Friedrichshafen als Teil der regionalen Motorsportausstellung RMF (Rennsport, Motor, Freizeit). Im Rahmen dieser Messe präsentierten 1977 erstmals rund 14 Aussteller und Pilotenzubehör. Trotz dieser für eine Luftfahrtmesse untypischen Entstehungsgeschichte lag bereits im ersten Jahr das Publikumsinteresse weit über den Erwartungen der Messeleitung. Der frühere Geschäftsführer der Messe, Ernst Haller hat die Luftfahrtmesse an den Start gebracht. Der heutige AERO-Projektleiter Roland Bosch ist im Jahr 1988 eingestiegen und hat die Luftfahrtmesse am Bodensee weiterentwickelt.

Starke Steigerungen

Da es zu diesem Zeitpunkt in Europa keine vergleichbare Fachmesse für die Allgemeine Luftfahrt gab, wurde die Zahl der Aussteller bereits im zweiten Jahr verdoppelt. In den weiteren Jahren konnte die Zahl der Aussteller und Besucher kontinuierlich in zweistelligen Zuwachsraten gesteigert werden. Mitte der 80er-Jahre hatte die AERO die RMF in Größe und Bedeutung hinter sich gelassen. 1985 wurde die AERO aufgrund der internationalen Bedeutung in den Weltverband der UFI-Messen aufgenommen.

1993: erste eigenständige AERO

Es war nur noch eine Frage der Zeit, dass sich die AERO als Luftfahrt-Event von ihrer „Messe-Mutter“ löste und als eigenständige Veranstaltung weiterflog. Der Schritt zur Fachmesse wurde 1993 vollzogen. Der Erfolg der AERO hängt neben dem Konzept einer speziell auf die Belange der Allgemeinen Luftfahrt zugeschnittenen Fachmesse und der klaren Zielgruppendefinition auch mit der Tradition Friedrichshafens als eine Wiege der Luftfahrt zusammen. Große Konstrukteure wie Zeppelin, Dornier, Kober und Maybach entwickelten in der Bodenseestadt bereits früh ihre Luftschiffe, Flugboote, Motoren und Flugzeuge und begründeten somit auch das Image und die Kompetenz der Messe Friedrichshafen in Sachen Luftfahrt.

Weltweit operierende Konzerne wie die EADS, Tognum/MTU, Dornier, ZF, Zeppelin Metallwerke und die Zeppelin Luftschiffbau haben ihre Wurzeln in Friedrichshafen und sind heute als führende Firmen in der Luftfahrtindustrie und in anderen Hightech-Bereichen tätig. Im Jahr 2012 steht ein weiteres großes Jubiläum auf dem Terminkalender: 100 Jahre Wasserflugzeugbau am Bodensee.

Treffpunkt der Allgemeinen Luftfahrt

Während die AERO im Bereich Flugsport bereits in den frühen 80er-Jahren eine weltweit führende Bedeutung hatte, verstärkten sich die Aktivitäten in den 90er-Jahren zunehmend auch auf neue Angebotsbereiche. So konnte die AERO Friedrichshafen in den letzten Jahren ihr Angebot vor allem bei Avionik, Maintenance und Services aber auch bei der Business Aviation entscheidend ausweiten. Sie gilt heute als wichtiger Branchentreffpunkt im globalen Markt der Allgemeinen Luftfahrt.

: Umzug aufs neue Messegelände

Ein weiterer markanter Punkt in der Entwicklung der AERO war im Jahr 2002 der Umzug der Messe auf das neue Messegelände direkt am Flughafen. Die wesentlich bessere Infrastruktur auf dem neuen Areal bot für die Luftfahrtmesse neue Entwicklungschancen und Erweiterungsmöglichkeiten. Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 200 Millionen Euro wurde das Gelände im Juli 2002 eröffnet, damit wurde das Wachstum der AERO noch weiter beschleunigt.

AERO direkt am Flughafen

Die AERO ist heute weltweit eine der wenigen Luftfahrt-Messen, die ein hochmodernes Messegelände mit unmittelbarem Airport-Zugang vorweisen können. Die Aussteller können ihre Flugzeuge direkt von der Runway über einen extra dafür gebauten Taxiway in die Messehallen rollen und haben damit einen direkten Anschluss an das Flughafen-Areal. Drei der insgesamt zwölf neuen Messehallen wurden mit Hangartoren mit rund 22 Metern lichter Weite ausgestattet. Direkt im Anschluss an die Hallen steht der Static Display Bereich für Businessflugzeuge zur Verfügung.