16.08.2015
ASCOT, Großbritannien – Der Deutsche Matthias Dolderer hat die Wiederauflage des Duells gegen den Japaner Yoshihide Muroya bei der fünften Station der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft 2015 in Ascot/Großbritannien vor 40.000 begeisterten Zuschauern am Rennwochenende verloren. Wie bereits vor sechs Wochen in Budapest trafen Dolderer und Muroya in der schnellsten Motorsportserie der Welt in der ersten K.o.-Runde, der Round of 14, aufeinander. Zog in Ungarn noch der 44-jährige Tannheimer in die Round of 8 ein, war es diesmal der zwei Jahre jüngere Japaner, der in 1:07.623 Minuten exakt 1,221 Sekunden schneller war als Dolderer (1:08.844).
„Es muss an der Leistung vom Motor gelegen haben. Die Linien waren fast die gleichen wie gestern im Qualifying. Wahrscheinlich war es eine falsche Gemischeinstellung. Das Mischverhältnis wird manuell im Cockpit eingestellt. Ich habe es eigentlich genauso wie gestern gemacht, deshalb ist es ein bisschen unerklärlich. Wir werden dran arbeiten und vielleicht ein elektronisches Gerät entwickeln, das das machen kann“, erklärte Dolderer nach seinem Erstrunden-Aus. „Es bringt jetzt aber nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Ich muss das Rennen abhaken, nach vorne gucken und analysieren wo genau das Problem war.“
Zur Freude der euphorischen britischen Fans ging der Sieg in Ascot an Lokalmatador Paul Bonhomme, der als einziger Pilot im Final 4 keine Zeitstrafe kassierte und in 1:06.416 Minuten nach Abu Dhabi und Chiba seinen dritten Sieg in dieser Saison einflog. „Das war ein harter Tag da draußen, aber es hat Spaß gemacht – ich habe es genossen“, so Bonhomme, für den es bereits der 18. Sieg der Karriere war. „Der Sieg ist das Resultat von einem tollen Teamwork. Ich bin nur der Pilot, steuere nur das Flugzeug in die richtige Richtung.“
Mit 2.608 Sekunden Rückstand wurde der Australier Matt Hall Zweiter (1:09.024). Für den 43-Jährigen war es bereits der dritte zweite Platz in dieser Saison, auf einen Sieg wartet Hall nach wie vor vergeblich. Dritter wurde der Japaner Yoshihide Muroya (1:09.426), der erstmals in dieser Saison auf das Podium flog.
Bonhomme führt das WM-Ranking nach fünf von acht Stationen mit 46 Punkten vor Hall (38) und Arch (30) an. Der Österreicher war wie bereits beim Qualifying der Pechvogel des Tages. Nach der schnellsten Zeit in der Round of 14 streikte in der Round of 8 einmal mehr sein Motor, sprang nicht an. Die Folge: ein DNS. „Es ist frustrierend, nicht starten zu können“, so der Österreicher.
Das westlich von London gelegene Ascot war nach 2014 zum zweiten Mal Station der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft. Der Kurs auf der weltberühmten Pferderennbahn hat sich binnen kürzester Zeit zu einer der attraktivsten Locations entwickelt. Gestartet und gelandet wird auf dem Gras direkt vor der Haupttribüne.
Die insgesamt 14 Piloten aus 11 Nationen navigieren beim Red Bull Air Race, der offiziellen Weltmeisterschaft der Fédération Aéronautique Internationale (FAI), ihre äußerst leichten und extrem manövrierfähigen Rennflugzeuge mit einer Geschwindigkeit von bis 370 km/h nur wenige Meter über dem Boden bzw. Wasser durch einen Parcours, der aus 25 m hohen aufgeblasenen Pylonen besteht, und erreichen dabei Fliehkräfte von bis zu 10G.
Die Red Bull Air Race Weltmeisterschaft 2015 wird am 5./6. September in Spielberg/Österreich fortgesetzt. Dolderer: „Ich freue mich auf Spielberg. Es ist eine sensationelle Location und die Familie und viele Freunde werden kommen.“
Ergebnis Ascot:
1. Paul Bonhomme (GBR),2. Matt Hall (AUS), 3. Yoshihide Muroya (JPN), 4. Nicolas Ivanoff (FRA), 5. Nigel Lamb (GBR), 6. Peter Besenyei (HUN), 7. Martin Sonka (CZE), 8. Hannes Arch (AUT), 9. Michael Goulian (USA), 10. Matthias Dolderer (GER), 11. Juan Velarde (ESP). 12. Kirby Chambliss (USA), 13. Pete McLeod (CAN), 14. Francois Le Vot (FRA)
WM-Ranking:
1. Bonhomme (46 Punkte), 2. Hall (38), 3. Arch (30), 4. Sonka (18), 5. Lamb (17), 6. McLeod (14), 7. Dolderer (12), 8. Muroya (11), 9. Ivanoff (11), 10. Goulian (8), 11. Besenyei (8), 12. Chambliss (2), 13. Velarde (0), 14. Le Vot (0).