Offenes Cockpit, eine Karte von Afrika – und eine Flasche Cognac gegen die Kälte: Als Elly Beinhorn 1931 zu ihrem Alleinflug quer über den Kontinent aufbricht, ist sie in Deutschland noch völlig unbekannt. Zurück kommt die todesmutige Flugpionierin als Star. Es folgen weitere lebensgefährliche Rekordflüge, die sie noch berühmter machen, sie kann sich über Zeitungsreportagen und Buchverträge freuen.
Doch das Eheglück mit dem vom NS-Regime protegierten Rennfahrer Bernd Rosemeyer währt nicht lange. Im Januar 1938 verunglückt Rosemeyer tödlich bei einer Geschwindigkeits-Rekordfahrt. Der gemeinsame Sohn ist damals gerade elf Wochen alt. Im Exklusivinterview mit „ZDF-History“ setzt Bernd Rosemeyer jr. sich mit dem Leben seiner eigenwilligen, stets ihre Grenzen auslotenden Eltern auseinander.
Begleitend zum ZDF-Fernsehfilm „Alleinflug“ erzählt die Dokumentation das abenteuerliche Leben des Vorzeigepaares, das zugleich bestrebt war, sich der Vereinnahmung durch das NS-Regime zu entziehen. Aufnahmen aus dem erstmals vollständig erschlossenen Privatfilmarchiv von Elly Beinhorn zeigen Wagnis und Magie ihrer Flugexpeditionen.
„Elly Beinhorn – Alleinflug“ erzählt die abenteuerliche Geschichte der Elly Beinhorn, der bedeutendsten Pilotin ihrer Zeit. Erzählt wird die Zeit von 1928 bis 1939. Wie ihre Kolleginnen musste sich auch die attraktive Elly anfänglich ihre Flugstunden und Sponsoren erkämpfen. Sie gehörte zu den modernen Frauen, die den Aufbruch des Jahrhunderts mitgestalten wollten. Sie gab nicht auf und umrundete 1932 als erste Frau mit ihrer einmotorigen Maschine die Welt – alleine! Dies war ihr persönlicher und beruflicher Durchbruch. Die Messerschmitt AG stellte ihr schon bald den fortschrittlichsten Sportflieger seiner Art zur Verfügung. Auf den Namen „Taifun“ getauft, eroberte sie damit den Himmel und weltweit ihr Publikum. Sie war damals so bekannt wie heute ein weiblicher Popstar oder eine Sportlerin wie Steffi Graf. Sie hatte sich alle Freiheiten errungen, die eine damalige junge Frau haben konnte. Und doch war sie getrieben von Sehnsüchten nach einer „normalen“ Beziehung, einer Familie. Mitte der dreißiger Jahre lernte Elly Beinhorn dann den „schnellsten Mann der Welt“, den smarten Rennfahrer Bernd Rosemeyer, kennen. Sie wurden zu einem gefeierten Paar und erreichten einen Berühmtheitsstatus wie heute Angelina Jolie und Brad Pitt. Die Heirat und die Geburt des gemeinsamen Sohnes wurden zu öffentlichen Ereignissen. Rosemeyers früher Tod war ein Schock für Elly. Und doch blieb die Fliegerei zeitlebens ihre Leidenschaft.
1931 tritt Elly Beinhorn (Vicky Krieps) ihren ersten Alleinflug nach Westafrika an – und muss in der Nähe von Stuttgart wegen eines Maschinenschadens zwischenlanden. Honorarfrei – nur für diese Sendung bei Nennung ZDF und Christiane Pausch
ZDF-History – Himmelsstürmerinnen – Deutsche Fliegerinnen
07.03.2014 15:45 ZDF info
Fr 14.12.2012 | 15:30 So
17.07.2011 | 23:45 – 00:30 Uhr
Geschichte
Elly Beinhorn, Hanna Reitsch, Beate Uhse und Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg zählten zu den wenigen Frauen, die sich in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Traum vom Fliegen erfüllten. Die Dokumentation “Himmelstürmerinnen” beschreibt einen Bogen vom unbeschwerten, stürmischen Aufbruch der vier Fliegerinnen bis hinein in die dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte und endet im Mai 1945 mit dem Untergang des Dritten Reichs.
Die gesellschaftlichen Veränderungen in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts ermöglichten jungen Frauen, sich nicht nur für den Flugsport zu begeistern, sondern selbst erfolgreiche Pilotinnen zu werden. So beeindruckte Elly Beinhorn die Öffentlichkeit mit Weltumrundungen und wurde zur “berühmtesten Frau Deutschlands”. Hanna Reitsch hatte mit dem Segelflug begonnen und stellte mehrere Weltrekorde auf. Melitta von Stauffenberg testete als hochbegabte Flug-Ingenieurin ihre eigenen Entwicklungen. Und die spätere Unternehmerin Beate Uhse war Deutschlands erste Stunt-Fliegerin. Doch Mitte der 30er Jahre war die unbeschwerte Zeit schon wieder vorbei. Selbstbewusste, engagierte Fliegerinnen passten nicht in das von den Nationalsozialsten propagierte Frauenbild. Die Fliegerinnen standen vor einem Scheideweg. Entweder sie stellten ihre Flugkünste in den Dienst der Luftwaffe oder sie blieben am Boden. Hanna Reitsch arrangierte sich, testete Maschinen für die Luftwaffe und schreckte auch nicht davor zurück, am Ende des Krieges die “Selbstopfereinsätze” zu propagieren. Beate Uhse trat in die Luftwaffe ein und wurde im Range eines Hauptmannes Überführungsfliegerin. Melitta von Stauffenberg testete die von ihr entwickelten Zielvisiere für die Stukas. Bis zu 15 Sturzflüge unternahm sie dafür an einem Tag, über 2.000 insgesamt – mehr als je ein anderer Pilot. Durch ihren Schwager, Claus Schenk Graf von Stauffenberg, wurde die fliegende Ingenieurin in die Umsturzpläne des 20. Juli 1944 eingeweiht. Es gibt Hinweise, dass sie bereit war, den Attentäter nach dem Anschlag von der Wolfsschanze zurück nach Berlin zu fliegen. Nur Elly Beinhorn entschied sich gegen die Luftwaffe und konnte nach Kriegsbeginn keine Flüge mehr unternehmen. Die Dokumentation erzählt auch vom persönlichen Leben der vier Frauen. Beate Uhse, die damals noch Köstlin hieß, verliebte sich in ihren Fluglehrer Hans-Jürgen Uhse und heiratete ihn. Berühmt ist die Hochzeit von Elly Beinhorn mit dem damals erfolgreichen Rennfahrer Bernd Rosemeyer. Doch das Glück der Fliegerinnen ist nur von kurzer Dauer. Elly Beinhorns Mann verunglückt mit seinem Rennwagen tödlich, Beate Uhses Ehemann kommt während des Krieges beim Start eines Flugzeugs ums Leben. Melitta von Stauffenbergs Mann Alexander kommt nach dem 20. Juli 1944 ins KZ. Beim Versuch, den Verbleib ihres Mannes mit dem Flugzeug aufzuklären, wird Melitta von Stauffenberg kurz vor Kriegsende abgeschossen.
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