Startschuss für das Rio de Janeiro-Rennen: Am Mittwoch wurde der Santos Dumont Airport für das Red Bull Air Race am Wochenende offiziell eröffnet. Die 14 Piloten brachten ihre Flugzeuge zur Rollbahn, von der aus sie unter strahlend blauem Himmel in das dritte Saisonrennen starten werden.
Benannt nach Brasiliens Alberto Santos Dumont, einem Luftfahrtpionier, der 1906 unter Augenzeugen den ersten offiziellen Flug mit einem sogenannten „Starrflügler“ unternahm, liegt der Flughafen nur wenige Kilometer nördlich des WM-Parcours. Die Organisatoren erwarten am Wochenende etwa eine Millionen Zuschauer an der Rennstrecke.
„Es ist ein wirklich historischer Moment. Wir sind sehr froh, hier zu sein“, so der Chef des Red Bull Air Race, Bernd Loidl, bei der Eröffnungsfeier zusammen mit den Piloten und den Gastgebern, die das Rennen erst möglich machen. „Wir werden fantastische Rennen sehen, eine neue Dimension des Motorsports, mit den weltweit besten Piloten.“
Paulo Villela, Leiter von RioTur, freute sich, die Red Bull Air Race-WM wieder in Rio begrüßen zu können. Bei der ersten Austragung vor drei Jahren – zugleich das erste Rennen in Südamerika – wurde mit einer Million Fans ein Zuschauerrekord aufgestellt. „Ich möchte die Piloten herzlich willkommen heißen. Wir freuen uns, dass sie wieder bei uns an den Start gehen“, so Villela vor zahlreichen Pressevertretern.
Paul Bonhomme, der das Rennen in Rio 2007 für sich entschied und sich seitdem zum dominierenden Piloten der WM „gemausert“ hat, rechnet mit einem schweren Rennen. In den vergangenen drei Jahren sei der Wettbewerb härter geworden, so der derzeitige WM-Führende.
„Der Konkurrenzdruck von Jahr zu Jahr größer geworden. Das wird ein hartes Stück Arbeit“, so Bonhomme mit Blick auf das Wochenende. Für den Briten war es vor drei Jahren ein unvergessliches Erlebnis, als er von einer Million Menschen angefeuert wurde. Grundsätzlich versucht er jedoch, sich bei Geschwindigkeiten von bis zu 370 km/h und g-Kräften von bis zu 12g nicht von einer solchen Zuschauerkulisse beeindrucken zu lassen. „Wenn du auf die Strecke gehst, verlangen die Rennmaschine und der Parcours absolute Konzentration“, erklärt Bonhomme. „Alles andere muss man ausblenden. Ist man einmal auf der Strecke, hat man keine Idee, wie viele Fans den Lauf verfolgen. Aber nach dem Durchgang ist eine solche Zuschauerkulisse wirklich sehr eindrucksvoll.“
Auch Rookie Adilson Kindlemann ließ sich die Eröffnungsfeier nicht entgehen. Nach seinem Unfall in Perth wird der Brasilianer voraussichtlich noch drei Monate ausfallen. „Ich hoffe, bei den Rennen in Europa im August und September wieder mit von der Partie zu sein. Ich war 2007 in Rio als Zuschauer an der Strecke. Seither habe ich davon geträumt, hier an den Start zu gehen. Und diesen Traum werde ich nicht aufgeben.“
Die Nationalfarben Brasiliens werden in Rio aber dennoch vertreten sein, da Michael Goulian dank eines Vertrags mit Sponsor Petrobras mit einer gelb-grünen Edge 540 an den Start gehen wird. „Ich bin sehr stolz, die brasilianische Kultmarke Petrobras hier in Rio repräsentieren zu dürfen“, erklärte Goulian. Der US-Amerikaner hofft auf große Unterstützung der brasilianischen Fans beim Rennen über dem Flamengo Beach, die ihn vielleicht auch in „Gouliano“ umtaufen werden. Goulian: „Irgendwie habe ich eine besondere Beziehung zu den Brasilianern.“