Nur drei WM-Punkte trennen Matthias Dolderer auf der Zielgeraden der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft von einem Platz unter den besten Zehn im Gesamtklassement. Der deutsche Rookie ist zur Zeit in bestechender Form und will beim Saisonfinale in Barcelona kommendes Wochenende (3./4. Oktober) voll angreifen. Rund eine Million Fans werden zu dem spannenden Rennen entlang der Mittelmeerküste am Strand von Barcelona erwartet. Dolderer startet am Samstag um 14 Uhr in die Qualifikation.
BARCELONA, Spanien – „Ich freue mich aufs Rennen und bin extrem motiviert. Nachdem wir die technischen Probleme lösen konnten und über ein wettbewerbsfähiges Flugzeug verfügen, sind wir sehr stark“, sagte Dolderer, der sowohl in Budapest (Platz 5) als auch in Porto (Platz 6) die Runde der besten vier Piloten nur knapp verpasste. Die Erfolgsserie der letzten Rennen hat Dolderers Ambitionen noch einmal wachsen lassen: „Ziel hier in Barcelona sind die Final 4, aber besser noch ein Platz auf dem Podium. Wenn ich fehlerfrei durch den Kurs komme, ist alles möglich.“
Keine leichte Aufgabe, denn Barcelona dürfte eines der anspruchsvollsten Rennen dieser Saison werden. Mit dem Parcours entlang der offenen Küste werden die Naturgewalten mit Sicherheit einen großen Einfluss auf das Endergebnis haben. Jähe Wechsel der Windrichtungen, plötzlich starker Seegang mit hohen Wellen, die dazu führen können, dass die auf dem Meeresboden verankerten Air Gates leicht auf- und absinken – all das verlangt von den Piloten extreme Aufmerksamkeit, um kostspielige Zeitstrafen zu vermeiden. Dolderer über den Parcours: „Der Kurs hier in Barcelona ist mit Abstand der schwierigste in dieser Saison, sehr kurvenreich und von den Launen des Mittelmeeres abhängig. Das macht es alles andere als einfach, eine saubere Linie zu halten und Strafsekunden zu vermeiden. Ein würdiger Finalkurs.“
Dolderer: „Würdiger Finalkurs“
Die Zuschauer entlang der Strecke am Mittelmeer, 2006 verfolgten über eine Million Zuschauer die Qualifikation und das Rennen, dürfen sich also auf einen packenden Final-Thriller freuen. In die Entscheidung kann der Deutsche Matthias Dolderer als WM-Elfter zwar nicht mehr eingreifen, eine Top Ten-Platzierung ist für den WM-Neuling aber immer noch in greifbarer Nähe.
Nach zunächst verhaltenem Saisonbeginn bei den ersten drei Rennen in Abu Dhabi, San Diego und Windsor/Ontario, blühte der Tannheimer zum Wechsel nach Europa förmlich auf. Die Plätze fünf und sechs in Budapest und Porto stehen für den Aufwärtstrend des 39-Jährigen, der in der WM-Gesamtwertung mit 14 Punkten lediglich drei Zähler Rückstand auf den Zehnten Sergey Rakhmanin (Russland/17 Punkte) hat. Das Rennen in Barcelona ist für Dolderer sein erstes über dem offenen Meer. „Der Kurs in Barcelona ist mit Abstand der schwierigste dieser Saison, kurvenreich und vor allem sehr wetterabhängig. Bei stärkerem Wind und erhöhtem Wellengang werden sich die Air Gates in jeder Session um ein paar Zentimeter verschieben. Das macht es nicht einfach, eine saubere Linie zu halten und Strafsekunden zu vermeiden“, bezeichnet Dolderer den Parcours über dem Mittelmeer als „einen würdigen Finalkurs“.
Bei der von der Fédération Aéronautique Internationale (FAI) überwachten Red Bull Air Race-WM müssen die Piloten ihr ganzes Können unter Beweis stellen, um bei Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 370 km/h und Kräften von bis zu 12g die 20 Meter hohen aufblasbaren Pylone, die sogenannten Air Gates, so schnell wie möglich zu passieren.
DOLDERER MIT BESTZEIT IN FREITAG-TRAINING – PECH IN DURCHGANG 4
Barcelona – Nach Platz zwei im 1. Training flog Matthias Dolderer beim Red Bull Air Race in Barcelona heute erneut in die Spitzengruppe. Der deutsche Rookie entschied den 3. Durchgang in einer Zeit von 1:22.95 Minuten souverän für sich. Im Abschlusstraining folgte ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem derzeit Führenden in der WM-Gesamtwertung
Paul Bonhomme, bis ein technischer Defekt an einem der Air Gates Dolderer zum vorzeitigen Rennabbruch zwang.
„Eine Pylone ist in sich zusammengefallen, sodass ich den Kurs aus Sicherheitsgründen verlassen musste“, erklärt Matthias Dolderer enttäuscht und fügt an: „Bis dahin war ich gleichauf mit Paul und hätte gute Chancen auf eine neue Bestzeit gehabt.“ Der Brite Paul
Bonhomme belegte mit einer Zeit von 1:22.68 Minuten Platz eins.
Die Freigabe für einen zweiten Lauf direkt im Anschluss konnte Matthias Dolderer nicht mehr nutzen: „Ich hatte nur noch wenig Sprit an Bord und war nicht perfekt vorbereitet.“
Für das Qualifying am Samstag ist der Tannheimer zuversichtlich. „Morgen werden die Karten wieder neu gemischt. Die Speed ist da. Wenn ich mental genauso schnell bin wie das Flugzeug, sind wir ganz vorne dabei.“
Dolderer startet am Samstag (03. Oktober 2009) um 15.30 Uhr in die Qualifikation. Das Rennen ist am Sonntag (04. Oktober) um 14.30 Uhr.
RTL zeigt eine Zusammenfassung des Rennens von Barcelona am 1. November 2009 um 11.40 Uhr – direkt vor dem Formel 1-Saisonrückblick.