Im Jahr 2011 jährt sich der Flugversuch von Albrecht Ludwig Berblinger, dem „Schneider von Ulm”, zum 200. Mal. Zu Ehren dieses Luftfahrtpioniers veranstaltet die Stadt Ulm den Berblinger Flugwettbewerb 2011, bei dem Flugzeuge aus aller Welt mit innovativen umwelt- und ressourcenschonenden Antrieben im Mittelpunkt stehen. Das Preisgeld beträgt 100.000 Euro. Nun hat die Jury über die vorläufig zugelassenen Teilnehmer zum Flugwettbewerb entschieden.
Ausgetragen wird der Berblinger Flugwettbewerb 2011 am 15. April im Rahmen der internationalen Luftfahrtmesse AERO in Friedrichshafen.
Von 36 eingegangenen Bewerbungen wurden jetzt 24 Fluggeräte vorläufig zum Wettbewerb zugelassen. Eingereicht wurden Anmeldungen von Firmen und Instituten aber auch von Privatpersonen und Forschungseinrichtungen. Die Bewerber stammen sowohl aus Deutschland als auch aus Slowenien, Tschechien, Frankreich und Italien. Eine unabhängige Jury, bestehend aus Vertretern der Luft- und Raumfahrtindustrie, Hochschulen, Forschungsinstituten und der Stadt Ulm, wird diese begutachten.
Der Berblinger Flugwettbewerb 2011 präsentiert sich also international und zeigt die Vielschichtigkeit, die die Luftfahrt der Zukunft bedeutend prägen wird.
Die Siegerehrung in Ulm, bei der auch viele Fluggeräte nochmals auf dem Münsterplatz zu sehen sein werden, findet am 17. April um 11.00 Uhr im Ulmer Rathaus statt.
Berblinger gilt als Pionier des Gleitflugs und wurde berühmt durch seinen Versuch, mit einem selbst gebauten Flugapparat, einem halbstarren Hängegleiter, die Donau zu überqueren. Allerdings stürzte er bei dem Flugversuch über die Donau am 31.05.1811 ab und erntete Hohn und Spott. Heute weiß man: Sein Fluggerät war prinzipiell flugtauglich. Nur nicht über der Donau, wo während der Vorführung besonders ungünstige Strömungsverhältnisse der Luft (Abwinde) herrschten. Erst 1986 wurde Berblinger vollständig rehabilitiert. Anlässlich der 175. Wiederkehr seines Flugversuchs veranstaltete die Stadt Ulm am Schauplatz des damaligen Geschehens den ersten Berblinger Flugwettbewerb. Trotz der bekannt widrigen thermischen Verhältnisse an jenem Ort gelang es schließlich einem Teilnehmer, über die Donau zu segeln. Damit war der Ruf des Schneiders endgültig gerettet, wenn auch für ihn entschieden zu spät.
Weitere Informationen zum Flugwettbewerb, über die historische Figur Berblinger und einen Überblick über das Programm erhalten Sie unter www.berblinger.ulm.de.
Friedrichshafen – Mit zahlreichen Highlights präsentiert sich die e-flight-expo zum dritten Mal im Rahmen der internationalen Luftfahrtmesse AERO in Friedrichshafen: Noch mehr Aussteller, dazu viele neue Flugzeuge mit Elektro-, Brennstoffzellen- oder Hybridantrieb sowie die erstmalige Vergabe des „Lindbergh Electric Aircraft Price“ betonen die Fachkompetenz der AERO. Insgesamt rund 550 Aussteller aus 26 Ländern werden auf der Internationalen Fachmesse für die Allgemeine Luftfahrt in elf Hallen vertreten sein. Messechef Klaus Wellmann und AERO-Projektleiter Roland Bosch erwarten auf der Leitmesse für die Allgemeine Luftfahrt in Europa eine „starke Ausstellerpräsenz der führenden Luftfahrtunternehmen am Bodensee.“
Das „e“ in e-Flight steht für electrical, ecological und evolutionary in der Luftfahrt: Die Enkel von bedeutenden Flugpionieren, die die Luftfahrt in den letzten 100 Jahren weitergebracht haben, versuchen nun, die heutige Generation der Luftfahrtkonstrukteure zu beflügeln. Ein hochkarätiges Treffen von Nachfahren bedeutender Aviatik-Pioniere ist auf der AERO-Sonderschau „e flight-expo“ mit dem Ziel geplant, die Luftfahrt voranzubringen. Das Highlight dazu ist die Verleihung des „Lindbergh Electric Aircraft Price (LEAP)“, der vom Enkel des Atlantik-Überfliegers, Erik Lindbergh, verliehen wird. Dieser Preis wird für herausragende Errungenschaften bei der Entwicklung des Elektroflugs vergeben.
Nachfahren der Flugpioniere
Die Gewinner des Nachwuchsprogramms haben die Chance, hochkarätige Firmenchefs der Aviatik-Branche persönlich kennen zu lernen. Lindbergh hat namhafte Unterstützung für seine Initiative bekommen. So werden die Nachfahren und nahen Verwandten der Flugpioniere Claude Dornier, Igor Sikorsky, Marcel Dassault sowie des Grafen Zeppelin am Bodensee präsent sein, um unter dem Motto „History for the Future of Flight“ den Pioniergeist zukünftiger Forscher in der Luftfahrt zu stärken. Auch der Enkel des Stratosphärenforschers Auguste Piccard, Ballon-Weltumrunder Bertrand Piccard, hat sich angesagt, sofern es die Testflüge für sein eigenes e-flight-Projekt Solar Impulse zulassen.
Prominente Unterstützung
Erik Lindbergh konnte noch weitere prominente Unterstützung mobilisieren: Kein Geringerer als Fürst Albert II von Monaco unterstützt diese Initiative, da er ein Projekt zur Förderung elektrischer Mobilität – auch in der Luftfahrt – fördert. Neben den theoretischen Grundlagen des Elektroflugs wird auf der e-flight-expo auch deren praktische Umsetzung zu sehen sein: Der chinesische Elektroflug-Pionier Yuneec wird seinen 2010 erstmals am Bodensee gezeigten Elektro-Motorsegler 430 vorführen sowie sein kleineres elektrisch angetriebenes Ultraleicht-Modell E-Spyder.
Motorsegler mit E-Antrieb
Neben diesen beiden Maschinen wird der Hersteller auch sein jüngstes Projekt, den Doppelsitzer „E-Viva“, zeigen. Der Motorsegler wurde zusammen mit der Firma Aircraft Composites entwickelt, dann komplett von Yuneec übernommen und mit einem Elektromotor ausgestattet. Die Maschine mit nebeneinander liegenden Sitzen und Faltpropeller in der Flugzeugnase wird von einem 40-Kilowatt starken Elektromotor angetrieben, der seine Energie aus Akkus bezieht.
Eine kleine Sensation ist auch das von einer Brennstoffzelle angetriebene Ultraleichtflugzeug in Form eines Trikes: Diese Maschine kommt ohne Pufferbatterie aus, die Energie wird also von der Brennstoffzelle direkt an den Elektromotor abgegeben.
E-Flugzeuge am Start
Weitere Aussteller werden sowohl neue Konzepte für Elektro-Flugzeuge als auch fertige Maschinen oder Mockups präsentieren, darunter der slowenische Hersteller Pipistrel, der einen Viersitzer mit Hybridantrieb vorstellen will, bei dem Start und Landung rein mit Elektroantrieb vorgenommen werden. Auch vom Hybridantrieb des deutschen Leichtflugzeugbauers Flight Design, bestehend aus einem Rotax-914-Verbrennungsmotor und einem Elektroantrieb, wird es Neuigkeiten geben.
Berblinger-Flugwettbewerb
Für den Berblinger-Flugwettbewerb, den die Stadt Ulm und die Messe Friedrichshafen zur AERO in Friedrichshafen gemeinsam veranstalten, haben sich insgesamt 36 Teams gemeldet. Die meisten Bewerber kommen aus Deutschland (23), es folgen Slowenien (4), Italien (3) und Frankreich (2) sowie Australien, Tschechien und Österreich (je 1). Der technische Teil des Flugwettbewerbs zum Berblinger-Preis wird am 15. April 2011 im Rahmen der internationalen Luftfahrtmesse in Friedrichshafen ausgetragen. Das Preisgeld beträgt 100.000 Euro. Die Stadt Ulm feiert im Jahr 2011 den 200sten Jahrestag des Flugversuchs Albrecht Ludwig Berblingers. Der „Schneider von Ulm“ hatte im Mai 1811 versucht, mit einem von ihm entworfenen Hängegleiter die Donau zu überqueren. Der Visionär, Tüftler und Erfinder scheiterte – nicht aufgrund einer mangelhaften Konstruktion, sondern aus Unkenntnis der Thermik über dem kalten Fluss. In Fachkreisen gilt Albrecht L. Berblinger daher als Flugpionier. In Erinnerung an sein Wirken verleiht die Stadt Ulm seit 1988 den Berblinger-Preis, einen der höchstdotierten Preise für den Bereich der Allgemeinen Luftfahrt.
Die Internationale Luftfahrtmesse AERO findet von Mittwoch, 13. bis Samstag, 16. April 2011 auf dem Messegelände in Friedrichshafen statt. Weitere Infos unter www.aero-expo.com.
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