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Red Bull Air Race EuroSpeedway Lausitz 06.08.2010

1dfh-rbar-lausitz-06082010-046 LAUSITZ, Deutschland – Hannes Arch untermauerte mit der Top-Zeit im Training am Freitag seine Ambitionen auf den WM-Titel in der Red Bull Air Race-Serie. Vor dem Saisonabschlussrennen auf dem EuroSpeedway Lausitz stellte der Österreicher dabei den derzeit WM-Führenden Paul Bonhomme mit über einer Sekunde Vorsprung klar in den Schatten. Der Weltmeister von 2008 zeigt sich sehr selbstbewusst: Mit einem Sieg am Wochenende ist er sich sicher, Bonhomme noch auf der Zielgeraden abfangen zu können und so den begehrten Titel zu holen. Lokalmatador Matthias Dolderer erwischte einen schlechten Tag, flog gleicht acht Strafpunkte ein und landete schließlich auf dem 14. Rang. Ohne die Strafpunkte hätte der Deutsche Platz vier erreicht.

Hannes Arch brillierte auf dem mit 15 Gates gespickten Parcours auf dem Infield des EuroSpeedway Lausitz nach Belieben. Seine Zeit wurde bei 1:12,01 Minuten gestoppt. Bonhomme, der einen Fünf-Punkte-Vorsprung im WM-Gesamtklassement aufweisen kann, flog in 1:13,03 Minuten zwar auf den zweiten Rang, war aber deutlich langsamer als sein schärfster Konkurrent. Maximal können die Piloten am Wochenende 13 WM-Punkte auf ihrem Konto gutschreiben, und der Titelverteidiger aus Großbritannien benötigt auf jeden Fall einen Podiumsplatz, um seine zweiten WM-Sieg in Folge feiern zu können. Nicolas Ivanoff aus Frankreich belegte am Freitag den dritten Platz mit einer Zeit von 1:13,87 Minuten, Japaner Yoshi Muroya flog überraschend auf Rang vier (1:14,49). Der Brite Nigel Lamb, der im Gesamtklassement sechs Punkte Rückstand auf seinen Landsmann Bonhomme hat und im Kampf um die WM-Krone nicht abgeschrieben werden darf, kam nach einer Zwei-Sekunden-Strafe nur auf den sechsten Platz (1:14,58).

“Wir mussten erst ein wenig tüfteln, aber ich glaube, wir haben jetzt das richtige Setup für das Flugzeug gefunden”, freut sich Hannes Arch. „Wir haben hier und dort einige kleine Änderungen vorgenommen, um die Rennmaschine noch weiter zu optimieren. Und das scheint gut hinzuhauen. Es ist schon klasse, eine ganze Sekunde schneller als Paul und eine halbe Sekunde vor Nigel zu sein. Es gibt immer noch Potential für Verbesserungen – aber das gibt es bei denen anderen Jungs natürlich auch. Ich bin richtig froh, dass wir nach einem langsamen Start jetzt so richtig in Fahrt kommen. Wir sind voll konzentriert.“

Bonhomme war mit seinem Setup nicht ganz zufrieden, auch wenn er zuversichtlich in seinen nun bereits vierten WM-Titelkampf in den vergangen vier Jahren geht. „Das war schon in Ordnung“, so Bonhomme. „Ich habe einen kleinen Fehler bei meinem Setup gemacht. Deshalb war der Luftwiderstand ein klein wenig größer als es hätte sein sollen. Aber ich werde darauf achten, dass mir das morgen nicht mehr passiert.“

Auch wenn Bonhomme für die WM-Krone ein dritter Platz reichen würde, so bleibt er dennoch vorsichtig: „Ich mache mich jetzt nicht total verrückt. Es gibt wichtigere Dinge im Leben. Es ist wichtig, nicht allzu relaxed ins Rennen zu gehen und nicht zu sagen ‚Oh – egal, was Hannes und Nigel machen, ich kämpfe gegen die anderen’ und dann darauf zu warten, dass einer wie Kirby (Chambliss), Matthias, Pete McLeod oder Nicolas mal ganz frech plötzlich eine 1:13 aus dem Ärmel schütteln, wenn man es am wenigsten erwartet.“

Ivanoff (Platz 3) und Muroya (Platz 4) waren mit ihren starken Leistungen am Freitag die große Überraschung. Ebenso Matt Hall aus Australien, der mit seiner Zeit von 1:14,57 Minuten den fünften Platz belegte. Für den Franzosen ist der Parcours anscheinend ganz nach seinem Geschmack: „Ich mag den Parcours, ich mag diese Vorstellung der vielen Wenden und Kurven. Es ist einfach klasse, dass man verschiedene Linien fliegen kann.“

Lokalmatador Matthias Dolderer dagegen will sich nach seiner starken Leistung am Donnerstag durch seinen Pylonen-Hit im letzten Trainingslauf nicht entmutigen lassen. „Ich bekomme das morgen bestimmt besser hin. Die Woche ist bis jetzt so gut verlaufen, und die Location ist einfach genial. Auch mein Flugzeug läuft prima. Ich bin sicher, hier ein gutes Ergebnis hinzubekommen.“

Bonhomme führt das WM-Klassement derzeit mit 53 Punkten an, gefolgt von Arch (48) und Lamb (47). Der Zeitschnellste im Qualifying am Samstag erhält einen WM-Punkt, der Sieger des Rennens am Sonntag zwölf Punkte.

4. Training

Rank Name Nation Int. 1 Int. 2 Int. 3 Time Diff. Pen
1 Arch Hannes AUT 19.96 36.02 56.37 1:12.01 0
2 Bonhomme Paul GBR 19.17 35.91 56.61 1:13.03 + 1.02 0
3 Ivanoff Nicolas FRA 18.91 36.19 56.59 1:13.87 + 1.86 0
4 Muroya Yoshihide JPN 20.31 37.12 58.64 1:14.49 + 2.48 0
5 Hall Matt AUS 20.11 37.21 58.40 1:14.57 + 2.56 0
6 Lamb Nigel GBR 19.84 38.38 58.23 1:14.58 + 2.57 2
7 Goulian Michael USA 21.68 37.73 59.76 1:15.93 + 3.92 0
8 Chambliss Kirby USA 19.74 39.00 59.39 1:16.71 + 4.70 2
9 Besenyei Peter HUN 22.58 39.19 1:00.42 1:17.18 + 5.17 2
10 Rakhmanin Sergey RUS 23.62 40.67 1:02.68 1:19.17 + 7.16 2
11 Maclean Alejandro ESP 22.96 40.32 1:03.05 1:19.37 + 7.36 2
12 Sonka Martin CZE 21.18 40.92 1:03.82 1:21.32 + 9.31 2
13 McLeod Pete CAN 18.90 43.08 1:05.68 1:21.79 + 9.78 8
14 Dolderer Matthias GER 19.96 42.98 1:05.98 1:21.88 + 9.87 8

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Training am Donnerstag: Lamb weist Bonhomme und Arch ganz klar in die Schranken

1dfh-rbar-lausitz-05082010-005 LAUSITZ, Deutschland – Der Brite Nigel Lamb ist die schnellste Trainingszeit am Donnerstag vor dem Red Bull Air Race-Wochenende in Deutschland geflogen. Damit schickte er ein deutliches Zeichen an seine Rivalen Paul Bonhomme und Hannes Arch, dass er trotz Rang drei in der Gesamtwertung noch Weltmeister werden kann. Auch der Deutsche Matthias Dolderer gab seinen Fans mit dem fünften Rang im zweiten Trainingsdurchgang Grund zum Jubeln, nachdem er sich bereits am Morgen den zweiten Platz am EuroSpeedway Lausitz gesichert hatte.

Lamb (47 Punkte) liegt zwar im Klassement hinter seinem Landsmann Bonhomme (53) und dem Österreicher Arch (48), könnte aber an diesem Wochenende mit einem Sieg sowohl in der Qualifikation als auch im Rennen maximal 13 Punkte einfahren. Lamb würde sich den WM-Titel sichern, sollte Bonhomme straucheln und nicht über einen sechsten Platz hinauskommen (6 Punkte). Mit einem Sieg in der Qualifikation und im Rennen würde Lamb sein WM-Konto auf 60 Punkte aufstocken. Und das würde sogar dann zum Titel reichen, wenn Hannes Arch Zweiter werden sollte.

“Die WM-Krone ist noch immer in Reichweite, auch wenn Bonhomme sich riesige Schnitzer erlauben müsste”, sagte Lamb nach seinem fehlerfreien Lauf durch den mit 15 Gates gespickten Parcours im Infield der EuroSpeedway Lausitz-Rennstrecke. „Ich muss die Qualifikation und das Rennen gewinnen, Paul dagegen einen schwarzen Tag erwischen. Aber grundsätzlich ist es schön zu wissen, dass ich heute vieles richtig gemacht habe. So muss ich bis morgen nicht so viel analysieren.“

Auch wenn Nigel Lamb noch keinen WM-Sieg verbuchen konnte, war er dennoch einer der konstantesten Piloten im Circuit und erreichte fünf Mal in Folge das Final 4 – drei Mal belegte er den zweiten, zwei Mal den vierten Rang. Beim Rennen in Windsor, Kanada, gewann er darüber hinaus den WM-Punkt für die schnellste Zeit in der Qualifikation. Mit seiner starken Leistung beim Training am Donnerstag zeigte sich Lamb hoch zufrieden, tankt damit noch einmal zusätzliches Selbstbewusstsein für das Rennen vor „vollem Haus“ am Wochenende.

“Der Durchgang lief super, und ich freue mich, wie konstant ich im Parcours manövriere“, erklärte der Brite, der wie die anderen Piloten die Location auf der international renommierten Motorsport-Rennstrecke im Süden Berlins lobte. „Ich konnte am Nachmittag einige Passagen schneller fliegen als noch heute Morgen. Schwachstellen konnte ich ausbügeln und meine starken Passagen noch schneller fliegen. Das hat richtig Spaß gemacht, und der Parcours liegt mir. Eine tolle Rennstrecke“, so Lamb.

Lamb flog eine Zeit von 1:12,55 Minuten, gefolgt von Bonhomme auf dem zweiten Platz (1:13,21) und dem Franzosen Nicolas Ivanoff auf Rang drei (1:14,21). Hannes Arch belegte Platz vier (1:14,50), gefolgt von Lokalmatador Matthias Dolderer (1:14,84) und Matt Hall (Australien / 1:16,22). Vor dem Qualifying am Samstag und dem Rennen am Sonntag werden noch zwei weitere Trainingsläufe am Freitag durchgeführt.

Auch wenn Bonhomme beim ersten Training am Vormittag noch die schnellste Zeit vorlegen konnte, war er über den zweiten Platz hinter Lamb nicht besonders beunruhigt. „Ich glaube, Lamb hat ein wenig mehr PS unter der Haube als ich. Ich habe noch nicht Vollgas gegeben. So weit, so gut. Der Parcours ist gut – leicht zu manövrieren, aber schwierig, das auch mit einer schnellen Zeit hinzubekommen. Mit einigen 180-Grad-Kurven und einer 270-Grad-Wende kommen auch die Taktiker nicht zu kurz….“

Auch Arch könnte Bonhomme noch im Schlussspurt den WM-Titel praktisch auf der Zielgeraden abjagen – vorausgesetzt, er streicht die maximale Punktzahl (13) ein und Bonhomme schafft es nicht in die Top Drei. Aber der Weltmeister von 2008 aus Österreich weiß genau, dass er sowohl das Qualifying als auch das Rennen am Sonntag für sich entscheiden muss, um den WM-Titel zu gewinnen. „Ich mache immer noch kleine Fehler“, so Arch.

2. Training

Rank Name Nation Int. 1 Int. 2 Int. 3 Rnd. Time Diff. Pen
1 Lamb Nigel GBR 19.14 35.99 56.06 Run 1 1:12.55 0
2 Bonhomme Paul GBR 19.10 35.78 56.43 Run 2 1:13.21 + 0.66 0
3 Ivanoff Nicolas FRA 19.45 36.46 56.98 Run 3 1:14.21 + 1.66 1
4 Arch Hannes AUT 19.19 36.39 57.15 Run 1 1:14.50 + 1.95 0
5 Dolderer Matthias GER 19.19 36.52 58.26 Run 3 1:14.84 + 2.29 0
6 Hall Matt AUS 20.11 37.54 59.69 Run 1 1:16.22 + 3.67 0
7 Chambliss Kirby USA 20.13 37.64 59.97 Run 2 1:16.62 + 4.07 0
8 Goulian Michael USA 21.21 38.04 1:00.67 Run 2 1:17.64 + 5.09 0
9 Besenyei Peter HUN 21.30 38.33 59.92 Run 3 1:18.14 + 5.59 1
10 Muroya Yoshihide JPN 22.05 39.47 1:01.31 Run 2 1:18.39 + 5.84 2
11 Maclean Alejandro ESP 19.61 36.68 1:00.21 Run 2 1:19.16 + 6.61 4
12 McLeod Pete CAN 21.84 39.89 1:01.48 Run 2 1:19.21 + 6.66 2
13 Rakhmanin Sergey RUS 27.10 45.61 1:07.96 Run 2 1:25.04 + 12.49 7
14 Sonka Martin CZE 20.30 41.92 1:06.30 Run 2 1:26.06 + 13.51 8

Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft 2010 WM-Finale auf dem EuroSpeedway Lausitz

Aerial view of the EuroSpeedway Lausitz. A1 Grand Prix, Rd2, Lausitzring, Germany, Race Day, 9 October 2005. DIGITAL IMAGE Lausitz (pps) – Große Auszeichnung für Deutschland: Am 8. August wird auf dem EuroSpeedway Lausitz der Weltmeister des Red Bull Air Race gekürt. Durch die Absagen der Stopps in Budapest und Lissabon wird das Rennen in Brandenburg für Piloten und Fans zum wichtigsten und spannendsten Stopp der Saison.

Weltmeister Paul Bonhomme (Großbritannien/53 Punkte), dessen Vorgänger Hannes Arch (Österreich/48) und Nigel Lamb (Großbritannien/47) trennen derzeit lediglich sechs Punkte. Arch, der insgesamt drei der fünf Rennen gewinnen konnte, ist davon überzeugt, Bonhomme auf der Zielgeraden noch abfangen zu können. „Paul hat schon früher Fehler gemacht“, sagt Arch im Hinblick auf Bonhommes Trudeln auf der WM-Zielgeraden 2008, als er nur Siebter in London und Zehnter in Porto wurde. „Ich denke, dass ich das letzte Rennen gewinnen kann und weiß, was zu tun ist, um der Schnellste zu sein. Wenn mental alles stimmt, kann ich ganz oben landen. Es ist alles da: Das Team, das Flugzeug und die Erfahrung – die Weltmeisterschaft ist auf jeden Fall noch in Reichweite.“

Dolderer freut sich auf „Finalparty“  Auf dem Heimrennen liegt jetzt auch der Fokus des deutschen Piloten Matthias Dolderer. „Natürlich hätte ich auch noch gerne bei den anderen Rennen in Europa den ein oder anderen Punkt gesammelt, aber jetzt gilt meine ganze Konzentration der Finalparty in der Lausitz.“ Die Veranstaltung auf dem EuroSpeedway ist nicht nur die einzige über Land, „die Atmosphäre gleicht auch der in einem Fußballstadion“, so der Allgäuer. „Bei keinem anderen Rennen sind Fans und Teams so nah zusammen.“

Dolderer belegt derzeit mit 21 Punkten Rang neun in der WM-Gesamtwertung, mit einem guten Ergebnis vor heimischen Publikum kann sich der 39-Jährige aber noch ein Stück weiter nach vorne arbeiten.

Das Rennen auf dem EuroSpeedway ist auch eine Gelegenheit, das gesamte Spektrum des Motorsports von zwei bis vier Rädern oder in der Luft zu erleben. „Es wird ein echtes Motorsportfest. Wir erwarten zahlreiche Zuschauer sowie ein umfassendes Rahmensportprogramm rund um das zehnjährige Bestehen des EuroSpeedway“, erklärt der Geschäftsführer des Red Bull Air Race, Bernd Loidl.

Das 2-Tages-Ticket für die Qualifikation und das WM-Rennen in der Lausitz kostet im Vorverkauf zwischen 29 und 52 Euro. Ermäßigungen gibt es für Kinder und Jugendliche. Tickets sind unter www.redbullairrace.com erhältlich und im Vorverkauf bis zu zehn Euro günstiger als an der Tageskasse.

Bei der vom Weltverband FAI überwachten Red Bull Air Race-WM navigieren die Piloten ihre acht Meter breiten Rennflugzeuge mit bis zu 370 Stundenkilometer durch 20 Meter hohe Pylone, die im Abstand von nur zwölf Metern aufgestellt werden und den WM-Parcours markieren. Ziel ist es, so schnell wie möglich den Parcours abzufliegen und so wenig Fehler wie möglich, wie zum Beispiel Touchieren der Pylone, zu machen.

WM-Stand nach fünf von sechs Rennen der Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft 2010:

Rank Name Nation Points
1 Bonhomme Paul GBR 53
2 Arch Hannes AUT 48
3 Lamb Nigel GBR 47
4 Chambliss Kirby USA 35
5 McLeod Pete CAN 29
6 Ivanoff Nicolas FRA 26
7 Goulian Michael USA 24
8 Hall Matt AUS 22
9 Dolderer Matthias GER 21
10 Besenyei Peter HUN 18
11 Maclean Alejandro ESP 7
12 Muroya Yoshihide JPN 5
13 Rakhmanin Sergey RUS 4
14 Sonka Martin CZE 1
15 Kindlemann Adilson BRA 0

Showdown auf dem EuroSpeedway in Deutschland: WM-Titel für Bonhomme oder Arch ?

101920513DM075_Paul_Bonhomm LAUSITZ, Deutschland – Am 7./8. August kommt es auf dem EuroSpeedway Lausitz in Deutschland zum großen „Showdown“ zwischen Titelverteidiger Paul Bonhomme aus Großbritannien und seinen beiden schärfsten Konkurrenten Hannes Arch (Österreich) und Landsmann Nigel Lamb, wenn beim letzten Saisonrennen der Red Bull Air Race-Saison 2010 der neue Weltmeister gekürt wird. Das Rennen über dem Motorsport-Zentrum ist bereits das 50. seit der Premiere der Red Bull Air Race-Serie im Jahr 2003. Dieses Jubiläum wird gleichzeitig mit dem 10-jährigen Bestehen des EuroSpeedway gefeiert, das die größte und modernste Zuschauertribüne im europäischen Motorsport bietet. Vor heimischem Publikum will der deutsche Pilot Matthias Dolderer dabei in seiner nagelneuen Edge 540 V3 die Saison natürlich mit einem guten Ergebnis abschließen.

“Das wird eine ganz besondere Erfahrung, vor heimischer Kulisse zu fliegen“, erklärte Dolderer. Seinen ersten Podiumsplatz errang der Tannheimer im vergangenen Jahr beim Rennen in Barcelona und hofft jetzt auf eine „Wiederholung“ vor den Augen seiner deutschen Fans. Mit dem Rennen auf dem EuroSpeedway ist Deutschland bereits zum zweiten Mal Gastgeber des Red Bull Air Race – das erste Rennen wurde 2006 auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof ausgetragen. Der Event auf dem EuroSpeedway ist gleichzeitig ein weiterer Meilenstein, denn zum ersten Mal in der Geschichte des Red Bull Air Race wird ein Rennen über einem Motorsport-Circuit ausgetragen. „Die Deutschen sind ganz versessen, wenn es um Motorsport geht. Und das Red Bull Air Race hat in den vergangenen Jahren enorm an Popularität gewonnen“, erklärte Dolderer. Natürlich haben die Übertragungen im deutschen Privatsender RTL dabei eine große Rolle gespielt. „Die gesamte Lausitz ist geprägt vom Motorsport und ich bin sicher, dass wir von einer unglaublich großen Zuschauermenge angefeuert werden.“

Auch der Rookie Martin Sonka (Tschechische Republik) hofft darauf, dass viele seiner Fans den kurzen Weg über die Grenze zum EuroSpeedway in die Lausitz finden werden. Den Zuschauern bietet sich dort ein einzigartiger Blick auf das Renngeschehen, die Boxengasse sowie die Hangars der 14 Piloten, die direkt vor der Zuschauertribüne aufgebaut werden. Bei den anderen Rennen der WM-Serie befindet sich der Race Airport normalerweise in einiger Entfernung zur Rennstrecke.

Nach den Stopps in Abu Dhabi, Perth, Rio de Janeiro, Windsor (Kanada) und dem historischen Rennen in New York – das von Fox Sports in den USA erstmalig live übertragen wurde – hatten sich Bonhomme, Arch, Dolderer & Co. auf die noch drei verbleibenden Saisonrennen auf dem alten Kontinent gefreut. Aber die Rennen in Budapest – Verzögerungen bei den Genehmigungen – und Portugal – hier kam es zu unvorhersehbaren Verzögerungen in Bezug auf ein überarbeitetes Städteabkommen – mussten abgesagt werden. Damit wird also der Weltmeister des Red Bull Air Race 2010 nach nunmehr sechs Saisonrennen in der Lausitz gekürt. In der vorangegangenen Saison umfasste die WM-Serie ebenfalls sechs Rennen.

“Es wird alles wie immer ablaufen”, so Bonhomme, der seinen ganzen Fokus auf das große Ziel, den WM-Titel, gerichtet hat. Der Brite hatte das Auftaktrennen der Saison in Abu Dhabi für sich entschieden, musste danach aber zusehen, wie sein schärfster Konkurrent, Hannes Arch aus Östereich, die nächsten drei Rennen gewann und damit sein Vorsprung auf gerade einmal einen einzigen Punkt vor dem großen Duell in New York zusammen geschrumpft war. Bonhomme behielt jedoch im „big apple“ einen kühlen Kopf: Nachdem Arch mit seiner deutlich schnelleren Maschine im Final 4 einen Pylonen touchierte und dafür eine 6-Sekunden-Strafe erhielt, ließ sich der Brite den Sieg nicht mehr nehmen und baute seinen Vorsprung damit auf wieder fünf Punkte aus. Kleines Gedankenspiel am Rande: Hätte Arch einen fehlerfreien Lauf hingelegt, läge der Österreicher jetzt einen Punkt vor dem Briten. Damit heißt es für Arch in Deutschland jetzt nur noch „Vollgas!“ Sein Ziel ist es, Bonhomme unter enormen Druck zu setzen, die maximal mögliche Punktzahl von 13 Zählern herauszuholen (ein Punkt für die schnellste Zeit in der Qualifikation sowie zwölf für den Sieg) – und vielleicht auf einen Fehler des Titelverteidigers zu hoffen. Bonhomme führt das Gesamtklassement derzeit mit 53 Punkten vor Arch (48) und Lamb (47) an.

“Von mir gibt es keinen Kommentar. Nur das eine – wir werden schon sehen, was passiert”, so Bonhomme, als er danach gefragt wurde, ob sein fünf-Punkte-Vorsprung ihn vor Arch über die Zielgerade retten würde. Arch dagegen ist davon überzeugt, den Briten noch abfangen zu können. Weiß der Österreicher doch die Geschichte auf seiner Seite: Seit der US-Pilot Kirby Chambliss die WM-Serie vom ersten bis zum letzten Rennen der Saison 2006 anführte, hat kein zweiter Pilot mehr dieses Kunststück vollbracht. Bonhomme hat in der Vergangenheit bereits zwei Mal – 2007 und 2008 – einen Vorsprung kurz vor Saisonende eingebüßt, konnte dann aber im vergangenen Jahr den Spieß umdrehen und den führenden Hannes Arch seinerseits am Ende der Saison noch abfangen.

“Ich will auf den ersten Platz. Der zweite Rang interessiert mich nicht“, so Arch. „Der WM-Titel ist immer noch in greifbarer Nähe.“

Die Zuschauer auf den Tribünen des EuroSpeedway können am 7./8. August einen einzigartigen Blick genießen – sie erleben hautnah, wie sich die Piloten vorbereiten, können sogar die Start- und Landevorgänge auf dem Runway genauestens beobachten. Während die meisten Red Bull Air Race-Rennen über Flüssen, Seen oder entlang von Meeresküsten stattfinden, gab es gerade einmal eine Handvoll Rennen, die über Land ausgetragen wurden. Dazu gehören Longleat (Großbritannien), Berlin, das Monument Valley (USA) sowie Interlaken (Schweiz) im Jahr 2007.

Hannes Arch: So werde ich doch noch Weltmeister

Hannes Arch hat nur noch eine Chance, sich zum König der Red Bull Air Race World Series 2010 zu krönen: Er muss die letzten zwei Rennen in Lausitz und Budapest gewinnen.

101920513MT109_Hannes_Arch_ Das österreichische Ass flog selten so stark wie in dieser Saison und ist deswegen positiv gestimmt: „Ich möchte Erster sein und nicht Zweiter“, sagt Arch vor dem Red Bull Air Race im deutschen Lausitz. „Ich denke, dass ich die letzten beiden Rennen gewinnen kann und weiß, was zu tun ist, um der Schnellste zu sein. Wenn mental alles stimmt, kann ich ganz oben sein. Es ist alles da: Das Team, das Flugzeug und die Erfahrung – die Weltmeisterschaft ist auf jeden Fall noch in Reichweite.“

Arch ist im Moment mit 48 Punkten Zweiter in der Gesamtwertung – fünf Punkte hinter dem Briten Paul Bonhomme. Wenn es Arch gelingt, die letzten beiden Rennen zu gewinnen und zumindest einen der zwei Bonuspunkte für das schnellste Qualifying zu holen, wäre er der neue   Weltmeister der Red Bull Air Race Series – selbst dann, wenn Paul Bonhomme jeweils den zweiten Rang belegen würde.

„Paul hat schon früher Fehler gemacht“, sagt Arch im Hinblick auf Bonhommes Trudeln 2008, als er nur Siebenter in London und Zehnter in Porto wurde.

Der europäische Teil der Tour lag Arch auch in den letzten beiden Jahren. Ganz im Gegensatz zu Bonhomme, der sich gerade hier traditionell schwer tut. Und Arch weiß auch, dass seit Kirby Chambliss im Jahr 2006 niemand von Anfang  bis Ende in der Punktewertung ganz oben stand. Bonhomme verlor die Führung 2007 und 2008, Arch passierte das Gleiche 2009.

Und noch was spricht für Arch: 2008 gewann er die WM in einer fulminanten Aufholjagd und überholte am Ende der Saison Bonhomme. „Ich versuche, mehr Druck auf Paul aufzubauen. So ist das Spiel nun mal. Im Moment sieht es so aus, als könne er damit umgehen, aber warten wir mal ab“, so Arch.

Die Red Bull Air Race World Series 2010 begannen für Arch nicht wirklich optimal – in Abu Dhabi musste er sich mit Rang 11 begnügen. Aber mit neu getanktem Selbstvertrauen gewann er darauf die nächsten drei Rennen: Perth, Rio und Windsor.

Bonhomme als Jagdobjekt

In New York hatte Arch zu Beginn noch den Punkt für das schnellste Qualifying geholt, womit Bonhommes Führung auf einen einzigen Punkt schrumpfte. Im Rennen selbst bekam Arch aber eine Sechs-Sekunden-Strafe, weil er eine der Pylonen beschädigt hatte. Sicher ist: Hätte Arch die Pylone nicht getroffen, hätte er das Rennen gewonnen und die 12 Punkte für den ersten Platz bekommen. Nun liegt er fünf Punkte hinter Bonhomme, anstatt elf vor ihm.

„Das gehört alles zur Entwicklung als Sportler dazu“, erklärt Arch. „2008 habe ich die Meisterschaft nicht nur wegen meiner Erfahrung gewonnen, sondern auch, weil mir Paul mit seinen Fehlern geholfen hat. Letztes Jahr hatte ich das Potential zu gewinnen, konnte aber mit dem Druck nicht umgehen. Dieses Jahr habe ich den Anfang versaut und jage nun Paul. Der Druck ist aber weg. In diesem Jahr geht es nur um die pure Lust am Fliegen.“

Außerdem ganz hilfreich: Arch weiß, dass seine Edge 540 V3 das wahrscheinlich schnellste und kraftvollste Flugzeug im Feld ist.

Noch ausstehende Rennen: