NEW YORK – Mit seiner nagelneuen, strahlend weißen Edge 540 V3 ist der deutsche Pilot Matthias Dolderer fest entschlossen, aus dem „Mittelfeld“ der Red Bull Air Race- Weltmeisterschaft abzuheben und in der zweiten Hälfte der Saison 2010 endlich den Anschluss an die Spitze zu finden. Derzeit auf dem neunten Platz der Gesamtwertung, setzt Dolderer sein ganzes Vertrauen in seinen Techniker Kelley Brow. Er ist die treibende Kraft des Teams mit seiner offensiven Einstellung in Bezug auf mehr Motorenstärke und mehr Leistung der Rennmaschine. Brow ist der einzige Amerikaner im ansonsten „europäisch angehauchten“ Dolderer-Team. Beim Rennen in New York könnte deshalb die Loyalität der US-Fans auf die Probe gestellt werden, sollte der Deutsche in New York wirklich erfolgreich sein.
Brow, der zuvor bei Kirby Chambliss, dem Weltmeister 2006, unter Vertrag stand, hat sich seine Sporen im Renn-Zirkus verdient. All sein dabei hart erarbeitetes Wissen kommt jetzt dem ambitionierten Team des Deutschen zu Gute. 2008 arbeitete Brow auch für den Österreicher Hannes Arch, musste jedoch nach der Hälfte der Saison zurück in die USA, um die Restaurierung eines Flugzeuges zu Ende zu bringen. Doch dann wurde er 2009 von Dolderer für dessen erste Saison verpflichtet.
Vorliebe für Rookie-Team
„Ich habe Kirby vor 25 Jahren kennen gelernt und wir sind gute Freunde geworden“, erklärt Brow seinen Weg zum Red Bull Air Race und seine „Vorgeschichte“ mit den verschiedenen Teams. „Ich habe seine Entwicklung von den ersten Schritten an bis heute verfolgt und Kirby ist der Grund, warum ich dabei bin. Einige denken sicher, dass es da böses Blut zwischen uns gibt. Aber das stimmt nicht. Ich bin schon seit ewigen Zeiten mit Kirby befreundet. und auch meine Beziehung mit Hannes und seinem Techniker Vito ist sehr gut. Was mich aber wirklich an der Zusammenarbeit mit Matthias gereizt hat, war der Umstand, dass er vor seiner ersten Saison stand. Für mich bedeutet das einfach mehr Spaß und es gibt so viel, was wir tun können.”
Trotz seiner beeindruckenden Referenzen hat Brow den Boden unter den Füßen nie verloren und ist trotz des stetig wachsenden Erfolgs des Team Dolderer bescheiden geblieben. Diese Bescheidenheit und seine Akribie machen ihn zu einem perfekten „Team-Player“ und gerade das ist wichtig für ein ausgewogenes Teamgefüge. Es ist also auch kein Zufall, dass Modifikationen, die Mitte der Saison 2009 vorgenommen wurden, Dolderers Leistungen in der zweiten Saisonhälfte soweit verbesserten, dass er schließlich beim letzten Rennen in Barcelona mit einem dritten Platz auf dem Podium landete.
„Ich habe früher an Stock Cars und Rennautos herumgebastelt“, erzählt Brow. „Meine Pilotenlizenz erhielt ich mit 17, danach habe ich auch Flugzeuge besessen. Aber mir gefiel nicht, was die anderen damit anstellten. So löste ich die Lizenz als Flugzeug-Mechaniker und als ich die erst einmal hatte, begann ich damit, Flugzeuge für andere umzubauen. Am Anfang habe ich das nur für mich gemacht, aber irgendwann kam der Zeitpunkt, als daraus ein richtiger Job wurde.”
Vollstes Vertrauen in die Edge 540
Als großer Fan der Edge 540 und des Herstellers Zivko Aeronautics, freut sich Brow nun auf den Augenblick, wenn Dolderer seine funkelnagelneue V3 auf dem Parcours in New York präsentiert. Nach den vielen Arbeitsstunden an der Edge 540 zusammen mit Chambliss und Arch, kennt Brow die Rennmaschine in- und auswendig und hat vollstes Vertrauen in das Flugzeug – so wie auch die Teams, mit denen er zusammen gearbeitet hat. Arch war der erste in diesem Jahr, der die V3 in Abu Dhabi präsentierte. Chambliss hofft darauf, dass seine V3 bis Weihnachten ausgeliefert wird.
„Die Zivko-Flugzeuge sind alle von höchster Qualität, auf Herz und Nieren getestet. Ich vertraue ihnen voll und ganz und schätze ihre Ingenieursarbeit wirklich sehr hoch“, so Brow über Zivko Aeronautics. „Kirby hatte damals eine der ersten 540er und ich habe ihm dabei zugesehen, wie er die Maschine mit allen nur vorstellbaren Manövern auf Herz und Nieren geprüft hat. Das ist wirklich ein tolles Flugzeug. Nun, es wurde nicht wirklich mit dem Gedanken konstruiert, dass man es dauernd auseinander nimmt. Das ist jetzt bei der V3 anders. Bei Zivko hat man zugehört und etwas konstruiert, das im Grunde den gleichen Aufbau hat, aber nunmehr absolut auf unsere Anforderungen getunt ist. Die V3 ist weitaus ‚benutzerfreundlicher’ für uns Techniker und die aerodynamischen Veränderungen sind wirklich klasse.“
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