Fotos (C) Red Bull Air Race
Fotos (C) Red Bull Air Race
BARCELONA, Spanien – Der Brite Paul Bonhomme ist neuer Red Bull Air Race Weltmeister. Mit einem sensationellen Sieg im letzten Saisonrennen in Barcelona hielt er vor der Rekord-Zuschauerkulisse von 800.000 frenetischen Fans dem enormen Druck seines größten Kontrahenten Hannes Arch aus Österreich stand. Nach 2007 und 2008, als Bonhomme im jeweils letzten Saisonrennen die bis dahin sicher geglaubte WM-Krone noch aus den Händen glitt, errang er in Barcelona seinen ersten Titel mit einer phänomenalen
Leistung und insgesamt 67 WM-Punkten vor Arch (60). Der australische „Neuling“ Matt Hall belegte mit 36 Punkten in seiner ersten Saison den dritten Gesamt-Platz – die beste Leistung eines Rookies überhaupt.
Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen von 25 Grad in der katalanischen Metropole erreichte der Brite Nigel Lamb seinen ersten Podiumsplatz – Rang zwei – in einer bis dato für ihn eher enttäuschenden Saison. Er beendete das Rennen nach einer brillanten Vorstellung im Finale über den 6,4 Kilometer langen und mit 15 Air Gates gespickten Parcours nur wenige Meter über den Wellen des Mittelmeeres.
Der deutsche Rookie Matthias Dolderer verschaffte der größten Zuschauerkulisse dieser Saison entlang der Strände des Front Maritim einen besonderen Kick und schaffte den dritten Platz – sein erster Podiumsplatz überhaupt. Darüber hinaus schob sich der Tannheimer mit 23 Punkten noch auf Platz neun der WM-Gesamtwertung.
„Fantastisch. Danke Barcelona!“, schrie Bonhomme voller Freude, als er die Nachricht seines WM-Sieges über Radio hörte. Er musste zuvor mit ansehen, wie sein vier-Punkte-Polster am Ende auf nur noch drei Zähler am Samstag zusammen schmolz, als Hannes Arch den Qualifikations-Punkt ergatterte. „Ich bin richtig happy. Das war harte Arbeit, aber wir haben es am Ende doch noch geschafft. Natürlich haben wir unter einem enormen Druck gestanden – aber das wollte ich im Laufe der Woche nicht zugeben. Es war eher die Frage, wie man damit umgeht. Dann habe ich mir gedacht, ich schalte mal die Turbostufe ein und das hat ja dann auch hingehauen.“
Mit drei Saisonsiegen und drei zweiten Plätzen war Paul Bonhomme geradezu der Inbegriff von Konsistenz – auch wenn seine Edge 540 über weite Strecken der Saison nicht so schnell flog wie die Maschine von Hannes Arch. Der Österreicher hatte den Briten in den Qualifikationsläufen jeweils deklassiert und holte sich den wertvollen Zusatzpunkt insgesamt drei Mal. Bonhomme schaffte dieses Kunststück nur ein Mal. Die beiden waren die wahren Hauptdarsteller in einem der spannendsten WM-Kämpfe in der jetzt fünf Jahre
langen Geschichte der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft.
„Es war ein toller Kampf in diesem Jahr“, so Arch, der seinem Konkurrenten Bonhomme nach dem Final-Thriller von Herzen gratulierte. „Ich habe Paul nichts geschenkt. Ich habe immer die schnellste Zeit vorgelegt und ihn vorangetrieben. Im Finale musste ich alles auf eine Karte setzen. Man geinnt nicht, wennman auf den Bremsen sitzt. Mit meiner Leistung bin ich vollauf zufrieden und es gibt nichts, worüber ich enttäuscht sein müsste. Ich habe alles gegeben, was möglich war und wir werden sehen, was das nächste
Jahr so bringt.“
Neben Hall und Dolderer beendeten zwei weitere Rookies die Saison mit Erfolgserlebnissen: Der Japaner Yoshi Muroya erzielte sein bisher bestes Ergebnis mit Rang sechs und Pete McLeod aus Kanada schaffte immerhin Platz zwölf, ebenfalls sein bisher bestes Ergebnis. Enttäuschend verlief das Rennen in Barcelona für die Amerikaner Kirby Chambliss als Fünftem, Michael Goulian als Elftem und Mike Mangold auf dem 14 Platz. Spaniens „Lokalmatador“ Alejandro Maclean hatte seinem Heimpublikum eigentlich auch mehr
bieten wollen als einen zehnten Platz.
Insgesamt verfolgten 1,2 Millionen Zuschauer in Barcelona das Renngeschehen am Wochenende, dem spannendsten der Saison 2009.
Finale aus Barcelona
Rank | Name | Nation | Rnd. | Time | Diff. | Pen |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Bonhomme Paul | GBR | F4 | 1:22.87 | 0 | |
2 | Lamb Nigel | GBR | F4 | 1:23.84 | + 0.97 | 0 |
3 | Dolderer Matthias | GER | F4 | 1:24.32 | + 1.45 | 2 |
4 | Arch Hannes | AUT | F4 | 1:27.04 | + 4.17 | 6 |
5 | Chambliss Kirby | USA | S8 | 1:24.62 | 2 | |
6 | Muroya Yoshihide | JPN | S8 | 1:24.82 | + 0.20 | 0 |
7 | Ivanoff Nicolas | FRA | S8 | 1:25.43 | + 0.81 | 2 |
8 | Besenyei Peter | HUN | S8 | 1:26.16 | + 1.54 | 2 |
9 | Hall Matt | AUS | T12 | 1:25.53 | 0 | |
10 | Maclean Alejandro | ESP | T12 | 1:26.83 | + 1.30 | 2 |
11 | Goulian Michael | USA | T12 | 1:29.89 | + 4.36 | 6 |
12 | McLeod Pete | CAN | T12 | 1:32.33 | + 6.80 | 6 |
13 | Rakhmanin Sergey | RUS | WCD | 1:28.35 | 0 | |
14 | Mangold Mike | USA | WCD | 1:28.47 | + 0.12 | 2 |
15 | Dell Glen | RSA | WCD | 1:29.71 | + 1.36 | 0 |
Sonntag | 04.10.2009 | 15:00 Uhr
Länge: 02:05 Std.
Sport, Österreich, Spanien 2009
Resolution:HD
Finale der legendären Red Bull Air Race Serie aus der Hauptstadt Kataloniens.
BARCELONA, Spanien – Titelverteidiger Hannes Arch setzte sich mit hervorragenden Trainingsläufen am Donnerstag an die Spitze der Ergebnislisten. Drei Tage vor dem mit Spannung erwarteten Finale der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft 2009 in Barcelona hofft der Österreicher mit mit seinen Top-Zeiten, die er seinem brandneuen Motor verdankt, den WM-Führenden Paul Bonhomme ordentlich zu beeindrucken und damit massiv unter Druck zu setzen. Auf dem anspruchsvollen Parcours über dem Mittelmeer und nur wenige Meter vom Front Maritim entfernt wurde der Brite Trainings-Zweiter. US-Pilot Michael Goulian belegte den dritten Platz während der spanische Lokalmatador Alejandro Maclean einen sechsten Rang einflog.
Bonhomme hat vor dem letzten Saisonrennen mit insgesamt 55 Punkten nur einen hauchdünnen Vorsprung vor Arch (51). In Barcelona kann sich der Pilot, der Qualifying (ein Punkt) und Rennen (12) gewinnt, maximal 13 Punkte gutschreiben lassen. Hinter den beiden Führenden und einzigen Aspiraten um den WM-Sieg liefern sich sechs Piloten einen leidenschaftlichen Kampf um Platz drei. Vor Barcelona konnte sich Rookie Matt Hall zur Überraschung vieler mit 33 Punkten auf Platz drei etablieren. Der Australier belegte im Training am Donnerstag Rang fünf hinter dem Franzosen Nicolas Ivanoff.
Halls deutscher Kollege Matthias Dolderer überraschte den Rest des Feldes mit einem fantastischen zweiten Rang im ersten Training. Obwohl der Rookie aus Tannheim dann im zweiten Trainingslauf auf Platz acht zurückfiel, war er zufrieden mit seiner Leistung: Alles in allem ging das heute in Ordnung. Der Kurs hat zahlreiche Wenden, aber wir haben bewiesen, dass wir eine gute Maschine haben, ähnlich der von Hannes Arch. Auch die Aerodynamik war gut, obwohl wir heute noch gar nicht alles aus der Maschine herausholen
konnten. Für die nächsten Durchgänge hoffen wir noch ein paar Sekunden herausquetschen zu können. Aber dazu müssen wir noch ein wenig mehr Motorleistung entwickeln und ich muss eine saubere Linie fliegen. Ich hoffe, dass die anderen Piloten ein paar Fehler begehen und ich das Finale erreiche.
Hannes Arch: Ich muss attackieren
Die Situation is doch sonnenklar: Ich liege vier Punkte zurück, muss das Rennen gewinnen und hoffe, damit noch ein Wörtchen um den WM-Titel mitsprechen zu können, erklärte Arch, der das Training in 1:20,55 Minuten und damit 2,07 Sekunden vor Bonhomme beendete und den Rest des Feldes so gebührend beeindruckte. Ich muss attackieren, muss den einen Qualifikationspunkt und das Rennen gewinnen. Erst dann kann ich mich zurücklehnen und schauen, was Paul treibt. Macht er Fehler, könnten wir es schaffen,
hofft Arch, der nichts unversucht lässt, den Briten an seine beiden zweiten Plätze von 2007 und 2008 zu erinnern. „Wir tun alles, um den Titel zu gewinnen, auch wenn wir nur eine Außenseiter-Chance besitzen.
Paul Bonhomme: Fühle mich sehr entspannt
Bonhomme, dank seiner Erfolgssträhne mit zwei Siegen und einem zweiten Platz in den letzten drei Rennen der Top-Favorit, empfindet Archs Sticheleien eher unterhaltsam. Mit seinem starken Trainingslauf war Bonhomme sehr zufrieden und zeigte sich zuversichtlich, diese Leistung in den beiden Trainingsläufen am Freitag noch ausbauen zu können. Normalerweise bin ich in den Trainingsläufen am Donnerstag noch gar nicht so gut in Form, erklärte Bonhomme. Aber heute habe ich ein wenig mehr riskiert. Auf die Anspielung eines Journalisten zu Hannes Archs provokanten Aussagen, dass er unter Druck stehe, lächelte Bonhomme nur: Das ist doch schonunterhaltsam und eher lustig ich jedenfalls fühle mich sehr entspannt. Anscheinend hat sich Hannes mit einem Sport-Psychologen unterhalten, der ihm erklärt hat, dass er den eigenen Druck los wird, wenn er ihn in eine andere Richtung lenkt, so der Brite. Ich glaube, das steht so im Handbuch der Sport-Psychologie. Und das versucht Hannes jetzt umzusetzen. Aber er kann damit bei mir nicht landen ich habe einfach die Ruhe weg.
Maclean kommt mit Druck gut zurecht
Lokalmatador Alejandro Maclean kam gut mit dem Druck zurecht, seit 2006 zum ersten Mal vor eigenem Publikum zu fliegen. Damals verfolgten etwa eine Million Zuschauer das Rennen. Der Parcours ist gar nicht so kompliziert wie er auf dem Papier zunächst aussah, erklärte Maclean, Sechster nach dem ersten Trainingstag. Was die Wenden betrifft, geht der Kurs für uns in Ordnung. Aber wir bräuchten mehr Leistung auf den geraden Streckenteilen zwischen den Pylonen. Und die haben wir nicht. Mal schauen, was wir bis morgen da noch ändern können…
BARCELONA, Spanien – Titelverteidiger Hannes Arch aus Österreich erzielte beim Qualifying der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft am Samstag in Barcelona die schnellste Zeit und schrieb sich so auch den wichtigen Qualifikations-Punkt auf seinem Konto gut. Mit diesem Erfolg ist der Vorsprung auf den WM-Führenden Paul Bonhomme (Großbritannien vor dem alles entscheidenden Finalrennen am Sonntag nur noch drei Zähler zusammengeschrumpft. Bonhomme erreichte abgeschlagen einen enttäuschenden vierten Platz hinter Arch, Nicolas Ivanoff (Frankreich) und Matt Hall (Australien).
Arch schnappt sich Qualifikations-Punkt vor dem Finale der Red Bull Air Race WM
BARCELONA, Spanien – Titelverteidiger Hannes Arch aus Österreich erzielte beim Qualifying der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft am Samstag in Barcelona die schnellste Zeit und schrieb sich so auch den wichtigen Qualifikations-Punkt auf seinem Konto gut. Mit diesem Erfolg ist der Vorsprung auf den WM-Führenden Paul Bonhomme (Großbritannien vor dem alles entscheidenden Finalrennen am Sonntag nur noch drei Zähler zusammengeschrumpft. Bonhomme erreichte abgeschlagen einen enttäuschenden vierten Platz hinter Arch, Nicolas Ivanoff (Frankreich) und Matt Hall (Australien).
Arch, mit nunmehr 52 WM-Punkten gegenüber Bonhommes 55 Zählern, erwischte im ersten Durchgang des Qualifying einen schlechten Start und traf einen Pylonen. Doch im zweiten Durchgang erzielte der amtierende Weltmeister mit 1:21,06 Minuten die schnellste Zeit des Tages und war damit 1:10 Minuten schneller als Ivanoff. Insgesamt verfolgten 250.000 begeisterte Zuschauer das Qualifying an der Küste von Barcelonas Front Maritim.
“Wir standen in den beiden letzten Rennen enorm unter Druck”, gab Arch zu. „Ich habe den ersten Lauf völlig vermasselt und musste im letzten Durchgang alles auf eine Karte setzten. Dieser eine Punkt ist unheimlich wichtig für uns. Wir haben nur noch eine kleine Chance auf den WM-Titel und deshalb ist dieser Punkt so entscheidend. Ich habe im Qualifying eine Menge Fehler gemacht. Manchmal haut das hin, manchmal geht es aber auch daneben. Ich habe versucht, mein bestes zu geben. Und das werde ich auch morgen versuchen.“
Unterdessen konnte der deutsche Matthias Dolderer mit einem fünften Platz im Qualifying (1:23,07 Minuten/1. Lauf) an seine zuletzt gezeigten Leistungen in Budapest und Porto anknüpfen. Im zweiten Lauf legte der Tannheimer sogar noch einen Zahn zu, flog hinter Arch die zweitbeste Zeit, kassierte aber eine Zwei-Sekunden-Strafe. „Schade – ohne die Strafe hätte ich Zweiter werden können“, erklärte Dolderer, der sein erstes Ziel, die automatische Qualifikation für die Top 12 am Sonntag, aber souverän erreicht hat.
Rank | Name | Nation | Rnd. | Time | Diff. | Pen |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Bonhomme Paul | GBR | F4 | 1:22.87 | 0 | |
2 | Lamb Nigel | GBR | F4 | 1:23.84 | + 0.97 | 0 |
3 | Dolderer Matthias | GER | F4 | 1:24.32 | + 1.45 | 2 |
4 | Arch Hannes | AUT | F4 | 1:27.04 | + 4.17 | 6 |
5 | Chambliss Kirby | USA | S8 | 1:24.62 | 2 | |
6 | Muroya Yoshihide | JPN | S8 | 1:24.82 | + 0.20 | 0 |
7 | Ivanoff Nicolas | FRA | S8 | 1:25.43 | + 0.81 | 2 |
8 | Besenyei Peter | HUN | S8 | 1:26.16 | + 1.54 | 2 |
9 | Hall Matt | AUS | T12 | 1:25.53 | 0 | |
10 | Maclean Alejandro | ESP | T12 | 1:26.83 | + 1.30 | 2 |
11 | Goulian Michael | USA | T12 | 1:29.89 | + 4.36 | 6 |
12 | McLeod Pete | CAN | T12 | 1:32.33 | + 6.80 | 6 |
13 | Rakhmanin Sergey | RUS | WCD | 1:28.35 | 0 | |
14 | Mangold Mike | USA | WCD | 1:28.47 | + 0.12 | 2 |
15 | Dell Glen | RSA | WCD | 1:29.71 | + 1.36 | 0 |
Alle Fotos: (C) Red Bull Air Race via AP Images