Schlagwort-Archive: EuroSpeedway Lausitz

WM-Finale am Lausitzring sorgt bereits im Vorfeld für Begeisterung

Zuschauer und Journalisten so nah dran wie nie zuvor

1dfh-rbar-lausitz-05082010-052 Lausitz (pps) Begeisterung pur am EuroSpeedway Lausitz – und das schon zwei Tage vor dem packenden WM-Finale der Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft 2010 am 7./8. August. Denn nie zuvor waren Zuschauer und Journalisten so nah an den 15 Teams der WM-Serie dran wie beim Rennen in Deutschland. Zuschauer erhalten von der Haupttribüne direkten Einblick in die Hangars und haben einen fantastischen Blick auf den Rennparcours, der keine hundert Meter vor den Augen der Fans vorbeiführt. „Die Atmosphäre wird am Renntag der in einem Fußballstadion gleichen“, ist sich der deutsche Pilot Matthias Dolderer sicher.

Zum Motorsportfest in der Lausitz werden etliche tausend Besucher erwartet. Die Haupttribüne ist bereits seit Wochen ausverkauft. Die Fans dürfen sich neben den Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 370 Stundenkilometern in der Luft auch über ein umfassendes Rahmenprogramm am Boden freuen. Smudo von der Hip-Hop-Band „Die Fantastischen Vier“ nimmt an einem Nascar Show-Run teil, Troy Corser und Ruben Xaus, Rennfahrer der Superbike-WM, liefern sich einen spannenden Kampf auf ihren Motorrädern und auch die VW-Piloten Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz, Sieger der Dakar-Rallye 2009, sowie Cyril Despres (Sieger der Motorradwertung bei der Dakar 2005, 2007 und 2010) vom KTM Motosport legen einen Zwischenstopp am Lausitzring ein. Hinzu kommen atemberaubende Tricks der Freestyle-Motocross-Fahrer Busty Wolter, Fab Bauersachs (beide Deutschland) sowie des Tschechen Petr Pilat und des viermaligen Stuntriding-Weltmeisters Chris Pfeiffer aus Deutschland.

Besondere Ehre für Matthias Dolderer

Eine ganz besondere Ehre wurde dem deutschen Piloten Matthias Dolderer bereits am Mittwoch beim Fly In zuteil. Der Allgäuer war der erste Pilot überhaupt, der jemals mit einem Flugzeug auf dem EuroSpeedway Lausitz gelandet ist. „Das war ein ganz besonderes Gefühl“, so Dolderer, der mit einem neuen Helm mit deutschem Design und neuer Technik, die ihm eine bessere Kommunikation ermöglicht, an den Start geht.

Im Kampf um die WM-Krone favorisiert der Tannheimer den Titelverteidiger und „Mr. Konstant“ Paul Bonhomme. „Aber die Punkte werden erst am Ende zusammengezählt. Und der Abstand zwischen Paul Bonhomme, Hannes Arch und Nigel Lamb ist sehr gering.“ Der Pilot mit der Nummer 21 kann mit einem guten Saisonfinale indirekt auch selbst Einfluss auf den Titelkampf nehmen. „Ich kann keine Rücksicht auf die anderen nehmen. Wir Piloten kommen alle gut miteinander aus, aber im Rennen gibt es kein Pardon.“

Platz zwei im Auftakttraining für Dolderer

Derzeit belegt Dolderer Rang neun im WM-Klassement, mit einem guten Lauf ist Platz sechs oder sieben aber noch möglich. Dass er bei seinem Heimrennen gut in Form ist, zeigte der WM-Neunte von 2009 bereits beim ersten Training am Donnerstag, bei dem er fehlerfrei auf Rang zwei hinter Weltmeister und WM-Spitzenreiter Paul Bonhomme (Großbritannien) flog.

„Daran könnte ich mich gewöhnen.“

1. Training

Rank Name Nation Int. 1 Int. 2 Int. 3 Rnd. Time Diff. Pen
1 Bonhomme Paul GBR 19.83 36.46 58.48 Run 2 1:14.99 0
2 Dolderer Matthias GER 20.37 36.96 59.40 Run 3 1:15.84 + 0.85 0
3 Lamb Nigel GBR 20.97 37.60 1:00.38 Run 2 1:17.24 + 2.25 0
4 Goulian Michael USA 22.26 38.54 1:01.92 Run 3 1:18.10 + 3.11 0
5 Ivanoff Nicolas FRA 19.64 38.62 1:00.59 Run 3 1:18.56 + 3.57 2
6 Arch Hannes AUT 20.74 37.21 58.94 Run 2 1:18.75 + 3.76 2
7 Besenyei Peter HUN 22.15 39.28 1:02.24 Run 2 1:19.95 + 4.96 0
8 Chambliss Kirby USA 21.94 39.25 1:02.29 Run 2 1:21.74 + 6.75 2
9 Rakhmanin Sergey RUS 21.13 40.39 1:03.63 Run 2 1:21.98 + 6.99 0
10 Hall Matt AUS 24.10 42.72 1:08.10 Run 2 1:24.07 + 9.08 6
11 McLeod Pete CAN 23.74 42.66 1:07.19 Run 2 1:25.96 + 10.97 6
12 Maclean Alejandro ESP 23.33 40.42 1:05.64 Run 2 1:27.56 + 12.57 10
13 Muroya Yoshihide JPN 27.13 47.52 1:12.60 Run 2 1:32.35 + 17.36 8
14 Sonka Martin CZE 29.53 52.75 1:18.51 Run 2 1:37.64 + 22.65 18

Noch gibt es Karten von 29 bis 45 Euro für das ganze Wochenende (ermäßigt 17,80 bis 23,40 Euro). Tickets sind online unter redbullairrace.com sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Tickethotline: 01805-30 77 03 (14ct aus dem Festnetz). Wer richtig abfeiern will, bucht für 129 Euro das „Race&Celebrate“-Ticket mit Übernachtung im Speedway Camp (Zeltplatz), Party und Konzert. Mehr Info unter www.raceandcelebrate.com oder info@raceandcelebrate.com oder telefonisch unter +49 173 59 49 380 (kostenfrei).

ACHTUNG: Wichtige Anreise-Informationen für alle Besucher!

Einlass am Samstag und Sonntag ist jeweils 10 Uhr. Der Veranstalter empfiehlt bis spätestens 12 Uhr am EuroSpeedway Lausitz anzureisen. Bei späterer Anreise müssen Sie teilweise mit erheblichen Wartezeiten rechnen, da während des Flugbetriebs Zufahrtsstraßen zeitweise gesperrt werden müssen.

Die kostenfreie Helpline (Informationen, Beschwerden) zum Red Bull Air EuroSpeedway Lausitz erreichen Sie unter: 0800 / 24 77 233. Sie ist von Mittwoch, 4. August, bis Montag, 9. August, besetzt.

Red Bull Air Race: 50. Rennen für Bonhomme und Besenyei

Peter Besenyei aus Ungarn und der Brite Paul Bonhomme werden auf dem EuroSpeedway in Deutschland ein besonderes Jubiläum feiern – ihr 50. Rennen in der Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft.

Die beiden alten Hasen haben seit der Gründung der WM-Serie 2003 kein einziges Rennen ausgelassen. Und die beiden verfügen wohl nicht nur über den elegantesten Flugstil, sie gehören auch zu den erfolgreichsten Piloten im Circuit: Bonhomme, Weltmeister 2009, verbuchte in diesen 49 Rennen 13 Siege sowie 25 Podiumsplätze während Besenyei, der 2003 den WM-Titel holte sowie in den Jahren 2004, 2005 und 2006 jeweils WM-Zweiter wurde, insgesamt acht Siege und 22 Podiumsplätze feiern konnte.

„Ich habe einige wirklich besondere Momente durchlebt – ganz besonders bei den Siegen“, so der 54-jährige Besenyei, der seit 2001 viel für die Weiterentwicklung dieses Sports, der dann 2003 mit zwei Rennen aus der Taufe gehoben wurde, getan hat. „Zuerst hätte ich mir nie träumen lassen, dass die Rennen in der Tat so erfolgreich werden würden. Anfangs war ich immer froh, wenn das Rennen vorbei und die letzte Rennmaschine wieder sicher am Boden gelandet war. Einfach, wenn alles gut gelaufen ist. Es ist schon klasse, dass wir in den ganzen Jahren nie einen ersthaften Vorfall zu verzeichnen hatten. Das macht mich sehr glücklich, und es ist schön, dies so im Gedächtnis zu behalten. Die Rennen sind ein großer Erfolg für alle.“

Der in Ungarn als Nationalheld gefeierte Besenyei war der erste Pilot, der 2001 mit seiner Rennmaschine kopfüber unter der berühmten Kettenbrücke in Budapest hindurchgeflogen ist. Er hätte sich nach den ersten beiden Rennen 2003 in Zeltweg (Österreich) und Budapest nie vorstellen können, dass einmal bis zu einer Millionen Menschen die Events hautnah verfolgen würden – wie zum Beispiel in Rio de Janeiro. Auch bei den anderen Locations, Budapest, Barcelona oder Porto, waren mehr als eine halbe Millionen Motorsportfans direkt an der Rennstrecke. „Ich habe mich immer auf den sportlichen Wettkampf selbst konzentriert. Und ich bin mir sicher, dass sich niemand diesen enormen Erfolg der Serie hätte träumen lassen“, erklärt Besenyei.

In dieser ersten Saison gingen sechs Piloten – darunter der Brite Steve Jones, Alejandro Mclean (Spanien), der Deutsche Klaus Schrodt und Jurgis Kairys (Litauen) – an den Start. Besenyei gewann beide Rennen in Österreich und Ungarn. Der US-Pilot Kirby Chambliss stieß 2003 zum zweiten Rennen in Budapest dazu. Während also sowohl Chambliss und Maclean einige wenige Rennen in den Anfangsjahren ausließen, waren Bonhomme und Besenyei bei jedem einzelnen Rennen am Start.

Im Jahr 2003 wurden zwei Rennen, ein Jahr später drei Rennen ausgetragen. 2005 wurde die WM-Serie dann mit insgesamt sieben Stationen offiziell aus der Taufe gehoben. 2006 umfasste die Weltmeisterschaft acht Rennen, 2007 insgesamt zehn, 2008 waren es wieder acht Rennen. Und 2009 und 2010 waren es jeweils sechs Stationen.

Die große dominierende Kraft – Paul Bonhomme

si201003030063
Paul Bonhomme (C) Red Bull

Bonhomme, der vor dem Abschlussrennen der Saison auf dem EuroSpeedway in der Lausitz einen Vorsprung von fünf Punkten hat, war in den vergangenen vier Jahren der dominierende Pilot der WM-Serie. Einen WM-Titel hat er bereits in der Tasche, und den zweiten scheint er sich in Deutschland holen zu können. 2007 und 2008 landete er jeweils auf dem zweiten Platz, in den ersten beiden Jahren der WM-Serie gehörte er eigentlich mehr zum Mittelfeld, beendete die Saison 2005 auf dem fünften Platz und 2006 auf dem vierten Platz des Gesamtklassements. Nach seinem ersten Rennen 2003 in Österreich hätte auch er sich nie träumen lassen, dass die WM-Serie einmal einen so großen Erfolg feiern würde.

„Ich hätte nie geglaubt, dass wir einmal das 50. Rennen austragen“, so Bonhomme „und hatte überhaupt keine Vorstellung davon, wo wir einmal landen würden.“ Aber der Brite, der zu den selbstkritischsten und anspruchsvollsten Piloten der WM-Serie gehört, merkt an: „Ich glaube nicht, dass wir bereits das Ende der Fahnenstange erreicht haben. Es gibt immer noch so viele Verbesserungsmöglichkeiten, diesen Sport zu einem wahrhaft internationalen Sport machen zu können.“

Bonhomme setzt inzwischen auf eine Edge 540, in den früheren Rennen war es eine andere Maschine. „Ich saß in einer Sukhoi 26, und ich habe Blut und Wasser geschwitzt. Das war zwar das perfekte Flugzeug für die Aeorbatik, aber völlig ungeeignet für die Rennen”, erinnert sich der Brite.

Seither hat Bonhomme einige Rekorde in Sachen Beständigkeit gebrochen – inklusive des Rekords, in den vergangenen zwölf Rennen jeweils auf dem Podest gelandet zu sein. Um genau zu sein, seit dem Saison-Abschlussrennen 2008. Und jetzt hofft er natürlich auf die „13“ am 7./8. August in der Lausitz. “Ein Rennen zu gewinnen, ist für mich immer der schönste Moment. Aus irgendeinem Grund kann ich mich auch nur an diese Rennen erinnern…“, so Bonhomme.

Nur zögernd legt sich Bonhomme bei seinen bisherigen 13 Siegen auf einen fest, der für ihn besondere Bedeutung hat. Nach einigem Bohren und Drängen jedoch gibt der Brite zu, dass der Sieg beim Finale 2009 in Spanien, als er den Angriff des Österreichers Hannes Arch auf den WM-Titel abwehren konnte, wahrscheinlich der für ihn unvergesslichste Moment war.

Besenyeis lange Reihe an Flugzeugen

si201003030004
Peter Besenyei (C) Red Bull

Auch Besenyei, der mit seinem dritten Platz beim Auftaktrennen 2010 in Abu Dhabi zum letzten Mal in dieser Saison einen Podiumsplatz erreichte, hat viele schöne Erinnerungen. Der Ungar war bei diesem Motorsport die treibende Kraft hinter vielen Verbesserungen in Sachen Technologie und hat im Grunde bereits jedes Flugzeug manövriert, das bei den Rennen überhaupt an den Start gegangen ist: eine Edge 540, eine Extra 200S, eine MXS-R und nunmehr seine letzte Errungenschaft – der Corvus Racer.

“Die vielen verschiedenen Veränderungen in den vergangenen Jahren haben den gesamten Sport viel interessanter gemacht. Und das ist gut so“, erklärt Besenyei. „In jedem Sport gibt es eine Vorwärtsbewegung, wenn der Konkurrenzgedanke bei diesen Entwicklungen eine Rolle spielt.“

Bonhomme teilt Besenyeis Meinung, gibt aber zu bedenken, dass es noch einen anderen Aspekt dabei gibt – die Möglichkeit, immer weiter dazu zu lernen und sich zu verbessern. Ein Aspekt, der dem Briten besonders am Herzen liegt. Als er 2007 beim Rennen in Istanbul einen Pylonen touchierte, war dies für ihn ein überaus wichtiger Lernprozess. „Das hat mir in vielerlei Hinsicht erst richtig die Augen geöffnet. Ich habe mich jedoch von dieser Erfahrung erholt und daraus gelernt. Das war wohl das Beste, was mir passieren konnte.“

Lokalmatador Dolderer genießt Heimrennen auf dem EuroSpeedway Lausitz

101920513MT117_Matthias_Dol Lausitz, Deutschland – Vorfreude auf das Heimrennen: Matthias Dolderer freut sich seit vielen Jahren auf einen Abstecher der Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft nach Deutschland. Dolderer, der seit 2009 im Rennzirkus dabei ist, erlebte das erste Rennen im Jahr 2003 als Zuschauer mit und flog 2006 in einer Flugschau vor dem ersten Rennen in Deutschland am Berliner Flughafen Tempelhof. Diese Erlebnisse haben dazu geführt, dass er einen Platz in diesem Hochgeschwindigkeitsrennen bei geringer Flughöhe ergattern wollte. Und nun kommt das Red Bull Air Race nach Deutschland zurück, wo Dolderer auf die Unterstützung seiner Fans zählt, die ihn zu einem Platz auf dem Podium tragen soll.

Das Heimrennen auf dem EuroSpeedway Lausitz am 7. und 8. August könnte kaum zu einem besseren Zeitpunkt kommen. Der 39 Jahre alte Pilot aus der süddeutschen Stadt Tannheim hatte in dieser Saison einige Probleme in einem immer stärker werdenden Teilnehmerfeld mit 15 Piloten aus 13 Ländern.

Dennoch hofft Dolderer, die aktuelle Saison mit einem Ausrufezeichen zu beenden, genauso wie es ihm im vergangenen Jahr gelang, als er zum Ende seiner Rookie-Saison beim Saisonfinale in Barcelona zum ersten Mal das Podium erreichte. Dolderer holte in den letzten drei Rennen der Saison 2009 mehr Punkte als alle anderen, außer dem Weltmeister Paul Bonhomme und dem Zweitplatzierten Hannes Arch.

In diesem Jahr hatte Dolderer sich mehr erhofft und gedacht, er hätte das Zeug, um zu den besten Piloten zu gehören – besser als sein derzeit neunter Platz mit 21 Punkten. Mit einem starken Ergebnis in Deutschland könnte er in der Gesamtwertung einen großen Sprung nach vorne machen, da fünf Piloten fast gleichauf liegen. Der Kanadier Pete Mc Leod ist zum Beispiel Fünfter mit 29 Punkten.

„Ich wollte zur Spitze aufschließen. Ich bin mir nicht ganz sicher, was in diesem Jahr schiefgegangen ist“, sagte Dolderer, dessen bestes Saisonresultat ein fünfter Platz beim Rennen im kanadischen Windsor ist. „Es ist immer mein Ziel, einen Podestplatz zu erreichen. Das sollte in Deutschland möglich sein.“

Ein fantastisches neues Flugzeug

Dolderer und sein Team haben hart daran gearbeitet, um seine neue Edge 540 V3 für das Rennen am EuroSpeedway Lausitz auf Höchstleistung zu trimmen – wenn zum ersten Mal ein Red Bull Air Race-Wettkampf über einer Motorsport-Rennstrecke stattfindet. Dolderer setzte das Flugzeug zwar bereits bei der letzten Station in New York ein, für eine Spitzenvorstellung im Big Apple reichte die Zeit im neuen Cockpit jedoch nicht aus.

“Es braucht einige Zeit, bis man ein Gefühl für dieses phantastische Flugzeug bekommt“, sagte Dolderer, der die Edge V3 vor dem New York-Rennen rund 20 Stunden geflogen war. Vor dem Rennen in Deutschland wird er nun aber zusätzlich fünf bis zehn Stunden in der schnelleren Version seiner alten E 540 trainieren. „Ich habe mehr Zeit, um ein paar Sachen auszuprobieren. Es ist ein wirklich großartiges Flugzeug.“

Als einziger weiterer WM-Pilot geht Hannes Arch, der in dieser Saison drei Rennen in Folge gewinnen konnte, mit einer Edge 540 V3 an den Start. Einige der anderen Piloten haben das Flugzeug aber bereits bestellt.

Dolderer, Besitzer des Tannheimer Fluggeländes und der Flugschule Tannheim, freut sich auch auf das Heimrennen, da das ganze Land in diesem Sommer von einer Welle des Patriotismus überschwemmt wurde. Die deutsche Nationalmannschaft hat mit ihren Siegen über England und Argentinien auf dem Weg zu Platz drei eine großartige Vorstellung bei der Weltmeisterschaft abgeliefert, was Millionen Deutsche beim Public Viewing im ganzen Land bejubelten. Die deutsche Wirtschaft wächst wieder stark, es war bislang ein ungewöhnlich warmer und sonniger Sommer. Die Menschen sind in einer sehr guten Stimmung.

“Momentan ist es wundervoll in Deutschland”, sagt Dolderer. „Ein super Sommer mit Fußball und Sonne. Ich bin sicher, auch auf dem EuroSpeedway wird sich eine große Menschenmenge einfinden. Es ist eine super Location und es wird ein spannendes Rennen werden. Die Deutschen lieben den Motorsport und in der Lausitz sind sie wegen des Rennens völlig aus dem Häuschen. Inzwischen gibt es viel mehr Red Bull Air Race-Fans in Deutschland. Die Rennserie ist, im Vergleich zum letzten Rennen 2006, viel bekannter geworden.“

Red Bull Air Race 6. Saisonrennen EuroSpeedway, Lausitz ServusTV 07.08.2010

ServusTV
ServusTV

Red Bull Air Race 2010

  • Qualifying: WM-Finale in der Lausitz
  • Samstag | 07.08.10 | 14:45 Uhr
  • Sport, DE 2010
  • Resolution:HD

[media id=297 width=470 height=320]

Die spektakulärste Motorsportart hebt zum letzten Mal in dieser Saison ab! Das WM-Finale findet auf dem EuroSpeedway in der Lausitz statt.

Red Bull Air Race ist Flugsport am absoluten Limit: 15 Piloten aus aller Welt liefern sich packende Duelle in der Luft. Wer findet den schnellsten Weg durch die Pylonen? Einer der Favoriten kommt aus Österreich: Hannes Arch, Weltmeister 2008, will auch 2010 wieder nach dem Titel greifen.

Moderation: Christian Brugger

EuroSpeedway Lausitz: Enge Kurven und neue Herausforderungen

Aerial view of the EuroSpeedway Lausitz. A1 Grand Prix, Rd2, Lausitzring, Germany, Race Day, 9 October 2005. DIGITAL IMAGE Der Parcours über dem EuroSpeedway in Deutschland wird am 7./8. August eine der interessantesten und herausforderndsten Strecken der Red Bull Air Race-Serie: Viele enge Kurven und eine „große Unbekannte“ – die Windverhältnisse. Und seit 2007 werden auch zum ersten Mal wieder Pylone nicht auf dem Wasser, sondern auf festem Boden installiert.

Da es sich um einen völlig neuen Schauplatz handelt, werden die Piloten jede Sekunde der Trainingsdurchgänge nutzen, um die für sie ideale Fluglinie zu finden. Insbesondere bei einer kurzen Passage direkt nach dem Start mit einer ganzen Serie von engen Wenden, die zusammengerechnet einen Winkel von 540 Grad ergeben. Auch die Windverhältnisse dürften für die Piloten von großer Bedeutung sein – besonders, weil die Haupt-Zuschauertribüne wahrscheinlich einige Passagen der Rennstrecke vor Böen aus bestimmten Richtungen schützt. Wahrscheinlich ist gerade diese wendenreiche Passage direkt nach dem Start, die unter hohen G-Kräften navigiert werden muss, der Schlüssel zum Sieg in der Lausitz. Das ist jedenfalls die Meinung von TV-Kommentator Steve Jones.

„Direkt nach dem Start folgt geradeaus die Schikane“, so der frühere Pilot. „Da kommt dann auch keine große Wende, um mit der Geschwindigkeit herunter zu gehen – das Ganze passiert dann also mit 374 km/h verdammt schnell. Ist die Schikane akkurat gemeistert, kommt man in den nächsten ca. 20 Sekunden zur Wende mit ihrem 540-Grad-Winkel, die ganz aggressiv navigiert werden muss. Bekommt man diese Passage nicht hin, ist es auch mit den dann folgenden Linien und Winkel vorbei und das kostet richtig Zeit. Durch diese scheinbar endlose Schnur an Wenden und Kurven gibt es eine Reihe von Möglichkeiten in Bezug auf die Ideallinie. Und durch wechselnde Windverhältnisse gibt es dann noch einmal eine ganze Reihe weiterer Möglichkeiten…“

Nach einer kleinen Verschnaufpause am Gate 6 müssen sich die Piloten laut Jones dann wieder auf hohe Gravitationskräfte einstellen, um die vertikale Wende am Tor 7 zu meistern. Laut Jones werden die Rennmaschinen im ersten Durchgang des Parcours, bedingt durch die vielen Kurven, keine hohen Geschwindigkeiten erreichen – damit müssen sie die 540-Grad-Wende in den zweiten Durchgang hinein sehr eng nehmen, um nicht zu viel Zeit zu verlieren.

Die Piloten freuen sich schon auf die Herausforderung des neuen Parcours in der Lausitz, der sich im Osten Deutschlands genau zwischen Berlin und Dresden unweit der Grenzen zu Polen und der Tschechischen Republik befindet. Viele von ihnen manövrieren gerne über „festem Boden“ – wie zum Beispiel in Berlin (2006), dem Monument Valley und Interlaken (beide in 2007). Schließlich kann man im Notfall immer schnell wieder landen.

„Das ist die Zukunft. Davon bin ich überzeugt“, so Bonhomme mit Blick auf die Premiere des Red Bull Air Race über einer Motorsport-Rennstrecke. Der Brite und Peter Besenyei aus Ungarn feiern in Deutschland ein Jubiläum – ihr jeweils 50. WM-Rennen. „Man sollte einige Rennen vor atemberaubenden Kulissen durchführen und den Rest ganz einfach über Motorsport-Rennstrecken oder Flugplätzen.“