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Red Bull Airrace – Lausitzring – BO-105 Rainer Wilke
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In Gedenken an Adrian Judd, Technischer Direktor des Red Bull Air Race
Adrian Judd, Technischer Direktor des Red Bull Air Race und eine der treibenden Kräfte dieses Sports in den vergangenen fünf Jahren, verstarb im Alter von 44 Jahren nach einem Motorradunfall in Deutschland. Von Piloten und Mitarbeitern gleichermaßen geschätzt und respektiert, bekannt für sein großes Engagement für den Sport, hinterlässt Judd seine Frau Sharon und drei Töchter.
Judd war beim Red Bull Air Race die letzte Instanz wenn es darum ging, ob ein Flugzeug den Regeln und Vorschriften der WM-Serie entsprach. Immer pragmatisch und mit einem lebhaften Sinn für Humor, war er der Inbegriff von Fairness. Judd arbeitete unermüdlich und ohne Kompromisse, um dem Sport eine weiterhin positive Richtung zu geben und war um Fairness für alle Piloten bemüht – egal, welchen Platz sie in der WM-Serie einnahmen. Durch seine Pilotenausbildung war Judds umfangreiches Wissen unerlässlich wenn es darum ging, ob die Flugzeuge wirklich in der bestmöglichen Verfassung waren.
Nigel Lamb: “Ich kannte Adrian seit seinem Schulabschluss, als er gerade 18 Jahre alt war und die Hangars kehren musste. An den Wochenenden hat er das Benzin geliefert. Er hat immer hart und mehr als seine vorgeschriebenen Stunden gearbeitet. Über die vielen Jahre hatte sich zwischen uns eine tiefe Freundschaft entwickelt. Er war immer einer meiner Helden. Ihn zu verlieren, ist sehr schmerzlich. Er hatte sicher keine Vorstellung davon, wie sehr und wie viele Menschen er mit seiner positiven Art beeinflusst hat. Er war einmalig, und ich hegte den größten Respekt für ihn. Es wird eine Weile dauern, bevor mir dieser Verlust wirklich bewusst wird. Meine Gedanken sind jetzt bei seiner Frau Sharon und seinen Töchtern.“
Paul Bonhomme: “Er war einfach einer der Besten und der ehrlichste Mensch, dem ich je begegnet bin. Er war nicht nur ein Geschäftspartner, sondern auch ein Freund. Und er war durch und durch ehrlich. Meine letzte Erinnerung an Adrian ist, als ich ein Interview führen musste, bei dem absolute Ruhe herrschen sollte. Er fuhr gerade auf einem Quad an meinem Hangar vorbei und der Auspuff machte einen Höllenlärm. Adrian hielt vor dem nächsten Hangar, dem von Hannes, an und ich rief ihm zu, er solle doch das blöde Ding ausmachen. Es gab viel Gelächter und ehe ich mich versah, fuhr er wieder an mir vorbei – diesmal rückwärts und ohne den Motor anzumachen. Hannes hatte ihn an mir vorbei geschoben und die beiden lachten sich nur kaputt.“
Hannes Arch: “Ich habe Adrian das Training am Freitag gewidmet, und ich glaube, jeder hat so gefühlt. Es ist für ihn, in seinem Gedenken und für das Air Racing.“
Aviation Direktor Heinz Moeller: “Er war ein sehr erfolgreicher Luftfahrt-Ingenieur, hatte sich alles selbst beigebracht. Judd war ein weithin bekannter und respektierter Mann, verfügte über ein riesiges Fachwissen und tiefe Kenntnis der Materie in Sachen Luftfahrt. Man konnte ihm voll vertrauen, er war immer geradeaus und hatte ein großes Herz.“
Judd kam 2005 durch Nigel Lamb zum Red Bull Air Race. Er arbeitete zum ersten Mal beim Longleat-Rennen als Techniker für den Briten, nachdem er dessen Kunstflug-Maschinen mehr als 20 Jahre lang gewartet hatte. Durch seine Erfahrung und sein umfangreiches Wissen über Kleinflugzeuge mit hoher PS-Leistung war er – als sich das Air Race weiterentwickelte – die natürliche Wahl als Technischer Direktor und damit als letzte Instanz in Sachen Vorschriften und Regelements.
Abschlussrennen der Red Bull Air Race-WM 2010 in Portugal abgesagt
Wie die Red Bull Air Race-Organisatoren am Mittwoch, 7. Juli, erklärten, wird das ursprünglich für den 4. und 5. September in Lissabon geplante Abschlussrennen der Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft abgesagt. Dieser Schritt war nötig geworden, weil es zu nicht vorhersehbaren Verzögerungen in Bezug auf das überarbeitete Städte-Abkommen kam. Die Verhandlungen mit der Tourismusbehörde Portugals sowie den beteiligten Städten Lissabon, Porto und Gaia verliefen zwar positiv, sprengten jedoch den zeitlichen Rahmen für die Organisation einer solch komplexen Veranstaltung wie dem Red Bull Air Race, die auch den hohen Ansprüchen der Fans in Portugal genügen sollte.
Am 21. Dezember 2009 hatte man bekannt gegeben, dass das Abschlussrennen 2010 in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon ausgetragen werden sollte. Bereits zu Beginn des Jahres hatte sich dann die Stadt Lissabon an die Behörden in Porto und Gaia gewandt, um ein gemeinsames, längerfristiges Abkommen für Portugal zu erreichen mit dem Ziel, dass das Red Bull Air Race in den kommenden vier Jahren abwechselnd im Norden und Süden des Landes ausgetragen werden sollte.
„Das Red Bull Air Race verpflichtet sich auch weiterhin, dass Portugal auf dem Rennkalender verzeichnet ist. Aber auf Grund von Verzögerungen bei der Finalisierung des Abkommens sahen wir uns gezwungen, diese schwierige Entscheidung zu treffen und haben das Rennen 2010 abgesagt, weil der zeitliche Rahmen für die Planung und Durchführung eines qualitativ so hochwertigen Events einfach nicht mehr passte“, erklärte Bernd Loidl, Chef der Red Bull Air Race GmbH.
„Eine solche Entscheidung zu treffen ist nicht einfach, und ich möchte diese Gelegenheit wahrnehmen und mich bei den von uns hochgeschätzten Sponsoren, TV-Partnern und Fans auf der ganzen Welt für ihre Unterstützung und ihr Verständnis bedanken. Ich möchte ebenso den Städten Lissabon, Porto und Gaia sowie den Tourismusbehörden von Portugal und von Lissabon meinen Dank aussprechen, da von allen Seiten jeder nur denkbar mögliche Versuch unternommen wurde, eine Einigung in Bezug auf das überarbeitete Abkommen zu erreichen. Aber uns lief schlichtweg die Zeit davon. Wir hoffen auf weitere Gespräche, damit das Red Bull Air Race in naher Zukunft wieder in Portugal Station machen wird“, so Loidl weiter.
Gerade einmal fünf Jahre nach dem ersten offiziellen Rennen der Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft hat sich dieses Event zum spektakulärsten Motorsportrennen der Welt entwickelt und bereits vor den atemberaubendsten Kulissen Station gemacht: so an den Stränden von Rio de Janeiro und der Westküste Australiens oder zuletzt beim Debut in New York über dem Hudson River.
Die Red Bull Air Race Weltmeisterschaft bietet wie kein zweites Event einen visuellen Hochgenuss mit großem sportlichen Drama vor atemberaubenden Landschaften. Innerhalb kürzester Zeit hat dieses Rennen mit seinem aufregenden und dynamischen Format Millionen von Fans in der ganzen Welt in seinen Bann gezogen.
US-Techniker Kelley Brow soll Matthias Dolderer in New York zu Erfolg verhelfen
NEW YORK – Mit seiner nagelneuen, strahlend weißen Edge 540 V3 ist der deutsche Pilot Matthias Dolderer fest entschlossen, aus dem „Mittelfeld“ der Red Bull Air Race- Weltmeisterschaft abzuheben und in der zweiten Hälfte der Saison 2010 endlich den Anschluss an die Spitze zu finden. Derzeit auf dem neunten Platz der Gesamtwertung, setzt Dolderer sein ganzes Vertrauen in seinen Techniker Kelley Brow. Er ist die treibende Kraft des Teams mit seiner offensiven Einstellung in Bezug auf mehr Motorenstärke und mehr Leistung der Rennmaschine. Brow ist der einzige Amerikaner im ansonsten „europäisch angehauchten“ Dolderer-Team. Beim Rennen in New York könnte deshalb die Loyalität der US-Fans auf die Probe gestellt werden, sollte der Deutsche in New York wirklich erfolgreich sein.
Brow, der zuvor bei Kirby Chambliss, dem Weltmeister 2006, unter Vertrag stand, hat sich seine Sporen im Renn-Zirkus verdient. All sein dabei hart erarbeitetes Wissen kommt jetzt dem ambitionierten Team des Deutschen zu Gute. 2008 arbeitete Brow auch für den Österreicher Hannes Arch, musste jedoch nach der Hälfte der Saison zurück in die USA, um die Restaurierung eines Flugzeuges zu Ende zu bringen. Doch dann wurde er 2009 von Dolderer für dessen erste Saison verpflichtet.
Vorliebe für Rookie-Team
„Ich habe Kirby vor 25 Jahren kennen gelernt und wir sind gute Freunde geworden“, erklärt Brow seinen Weg zum Red Bull Air Race und seine „Vorgeschichte“ mit den verschiedenen Teams. „Ich habe seine Entwicklung von den ersten Schritten an bis heute verfolgt und Kirby ist der Grund, warum ich dabei bin. Einige denken sicher, dass es da böses Blut zwischen uns gibt. Aber das stimmt nicht. Ich bin schon seit ewigen Zeiten mit Kirby befreundet. und auch meine Beziehung mit Hannes und seinem Techniker Vito ist sehr gut. Was mich aber wirklich an der Zusammenarbeit mit Matthias gereizt hat, war der Umstand, dass er vor seiner ersten Saison stand. Für mich bedeutet das einfach mehr Spaß und es gibt so viel, was wir tun können.”
Trotz seiner beeindruckenden Referenzen hat Brow den Boden unter den Füßen nie verloren und ist trotz des stetig wachsenden Erfolgs des Team Dolderer bescheiden geblieben. Diese Bescheidenheit und seine Akribie machen ihn zu einem perfekten „Team-Player“ und gerade das ist wichtig für ein ausgewogenes Teamgefüge. Es ist also auch kein Zufall, dass Modifikationen, die Mitte der Saison 2009 vorgenommen wurden, Dolderers Leistungen in der zweiten Saisonhälfte soweit verbesserten, dass er schließlich beim letzten Rennen in Barcelona mit einem dritten Platz auf dem Podium landete.
„Ich habe früher an Stock Cars und Rennautos herumgebastelt“, erzählt Brow. „Meine Pilotenlizenz erhielt ich mit 17, danach habe ich auch Flugzeuge besessen. Aber mir gefiel nicht, was die anderen damit anstellten. So löste ich die Lizenz als Flugzeug-Mechaniker und als ich die erst einmal hatte, begann ich damit, Flugzeuge für andere umzubauen. Am Anfang habe ich das nur für mich gemacht, aber irgendwann kam der Zeitpunkt, als daraus ein richtiger Job wurde.”
Vollstes Vertrauen in die Edge 540
Als großer Fan der Edge 540 und des Herstellers Zivko Aeronautics, freut sich Brow nun auf den Augenblick, wenn Dolderer seine funkelnagelneue V3 auf dem Parcours in New York präsentiert. Nach den vielen Arbeitsstunden an der Edge 540 zusammen mit Chambliss und Arch, kennt Brow die Rennmaschine in- und auswendig und hat vollstes Vertrauen in das Flugzeug – so wie auch die Teams, mit denen er zusammen gearbeitet hat. Arch war der erste in diesem Jahr, der die V3 in Abu Dhabi präsentierte. Chambliss hofft darauf, dass seine V3 bis Weihnachten ausgeliefert wird.
„Die Zivko-Flugzeuge sind alle von höchster Qualität, auf Herz und Nieren getestet. Ich vertraue ihnen voll und ganz und schätze ihre Ingenieursarbeit wirklich sehr hoch“, so Brow über Zivko Aeronautics. „Kirby hatte damals eine der ersten 540er und ich habe ihm dabei zugesehen, wie er die Maschine mit allen nur vorstellbaren Manövern auf Herz und Nieren geprüft hat. Das ist wirklich ein tolles Flugzeug. Nun, es wurde nicht wirklich mit dem Gedanken konstruiert, dass man es dauernd auseinander nimmt. Das ist jetzt bei der V3 anders. Bei Zivko hat man zugehört und etwas konstruiert, das im Grunde den gleichen Aufbau hat, aber nunmehr absolut auf unsere Anforderungen getunt ist. Die V3 ist weitaus ‚benutzerfreundlicher’ für uns Techniker und die aerodynamischen Veränderungen sind wirklich klasse.“
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