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Windsor (pps) Der Österreicher Hannes Arch feierte beim vierten Rennen der Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft 2010 im kanadischen Windsor seinen dritten Saisonsieg in Folge und verkürzte damit im WM-Klassement den Abstand zu Spitzenreiter Paul Bonhomme aus Großbritannien. Der Weltmeister musste sich in einem packenden Finale über dem Detroit River an der Grenze zwischen Kanada und den USA Arch um 63 Hundertstelsekunden geschlagen geben. Der Weltmeister von 2008 schob sich durch seinen insgesamt sechsten Red Bull Air Race-Sieg bis auf zwei Punkte (39) an Bonhomme (41) heran und überholte dessen Landsmann Nigel Lamb (37), der in Kanada hinter dem US-Amerikaner Kirby Chambliss Platz vier belegte.
Nach zwei siebten und einem zehnten Platz bei den ersten drei Saisonrennen meldete sich der 39-jährige Allgäuer Matthias Dolderer mit einem fünften Rang eindrucksvoll zurück in der Weltspitze und verbesserte sich damit in der WM-Gesamtwertung auf Rang neun. Dem Tannheimer fehlten zum Einzug in das Final-4 lediglich 29 Hundertstelsekunden. „Ich hatte bereits geahnt, dass der fünfte Platz hier in Windsor meiner ist“, erklärte Dolderer, der schon im Qualifying diese Position belegt hatte.
„Ein bisschen schmerzt es schon, dass ich das Finale so knapp verpasst habe. Aber ich bin dennoch sehr zufrieden, denn ich bin die ganze Woche über mit guten Zeiten und sauberen Linien konstant in die Top 5 geflogen. Das gibt mir viel Selbstvertrauen nach dem enttäuschenden Ergebnis in Rio de Janeiro. Das Team hat perfekte Arbeit geleistet. Jetzt freue ich mich, in New York mit meiner neuen Edge 540 V3 an den Start zu gehen. Es wird Zeit, wieder einmal auf dem Podium zu landen“, so Dolderer. Dies war ihm in seiner WM-Zeit – Dolderer bestreitet seine zweite Saison – bislang einmal gelungen: beim Abschlussrennen 2009 in Barcelona.
Die WM wird am 19./20. Juni in New York fortgesetzt. Die weiteren Stationen sind: EuroSpeedway Lausitz bei Dresden (7./8. August), Budapest (19./20. August) und Lissabon (4./5. September). Das 2-Tages-Ticket für die Qualifikation und das WM-Rennen in der Lausitz kostet zwischen 29 und 52 Euro. Ermäßigungen für Kinder und Jugendliche. Tickets sind unter www.redbullairrace.com erhältlich.
Bei der von der FAI überwachten Red Bull Air Race-WM navigieren die Piloten ihre acht Meter breiten Rennflugzeuge mit bis zu 370 Stundenkilometer durch 20 Meter hohe Pylone, die im Abstand von nur zwölf Metern aufgestellt werden und den WM-Parcours markieren. Ziel ist es, so schnell wie möglich den Parcours abzufliegen und so wenig Fehler wie möglich, wie zum Beispiel Touchieren der Pylone, zu machen.
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Ergebnis der vierten Station der Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft 2010 in Windsor:
Rank | Name | Nation | Rnd. | Time | Diff | Points |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Arch Hannes | AUT | F4 | 1:05.96 | 12 | |
2 | Bonhomme Paul | GBR | F4 | 1:06.59 | + 0.63 | 10 |
3 | Chambliss Kirby | USA | F4 | 1:08.99 | + 3.03 | 9 |
4 | Lamb Nigel | GBR | F4 | 1:13.34 | + 7.38 | 8 + 1 |
5 | Dolderer Matthias | GER | S8 | 1:09.97 | 7 | |
6 | Goulian Michael | USA | S8 | 1:10.25 | + 0.28 | 6 |
7 | Ivanoff Nicolas | FRA | S8 | 1:16.65 | + 6.68 | 5 |
8 | Rakhmanin Sergey | RUS | S8 | 1:17.24 | + 7.27 | 4 |
9 | McLeod Pete | CAN | T12 | 1:12.72 | 3 | |
10 | Besenyei Peter | HUN | T12 | 1:14.60 | + 1.88 | 2 |
11 | Maclean Alejandro | ESP | T12 | 1:15.16 | + 2.44 | 1 |
12 | Sonka Martin | CZE | T12 | 1:18.48 | + 5.76 | 0 |
13 | Hall Matt | AUS | Q | DSQ | 0 | |
14 | Muroya Yoshihide | JPN | Q | DNS | 0 |
WM-Stand nach vier von acht Rennen der Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft 2010:
Rank | Name | Nation | Points |
---|---|---|---|
1 | Bonhomme Paul | GBR | 41 |
2 | Arch Hannes | AUT | 39 |
3 | Lamb Nigel | GBR | 37 |
4 | Chambliss Kirby | USA | 26 |
5 | Hall Matt | AUS | 22 |
6 | McLeod Pete | CAN | 22 |
7 | Ivanoff Nicolas | FRA | 20 |
8 | Goulian Michael | USA | 19 |
9 | Dolderer Matthias | GER | 19 |
10 | Besenyei Peter | HUN | 14 |
11 | Muroya Yoshihide | JPN | 5 |
12 | Rakhmanin Sergey | RUS | 4 |
13 | Maclean Alejandro | ESP | 4 |
14 | Sonka Martin | CZE | 0 |
15 | Kindlemann Adilson | BRA | 0 |
Mit einer eindrucksvollen Vorstellung hat sich Matthias Dolderer am Sonntag in der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft 2010 zurückgemeldet. Beim vierten Rennen der Saison in Windsor (CAN) flog der 39-jährige Allgäuer auf den fünften Rang.
Lediglich 29 Hundertstel trennten Dolderer vom Einzug in die Runde der besten Vier. Sieger vor 110.000 Zuschauern an den Ufern des Detroit River wurde der Österreicher Hannes Arch. In der WM Gesamtwertung verbessert sich Matthias Dolderer mit 19 Punkten auf Platz neun. Das nächste Rennen findet am 19./20. Juni in New York City statt. „Ich habe ja bereits geahnt, dass der fünfte mein Platz hier in Windsor ist. Ein bisschen schmerzt es schon, dass ich das Finale so knapp verpasst habe, aber ich bin dennoch sehr zufrieden. Die ganze Woche über bin ich konstant unter in den Top 5 gelandet mit guten Zeiten und sauberen Linien. Das gibt viel Selbstvertrauen nach dem enttäuschenden Ergebnis in Rio de Janeiro. Das Team hat perfekte Arbeit geleistet. Jetzt freue ich mich, in New York mit meiner neuen Edge 540 V3 an den Start zu gehen. Es wird Zeit wieder auf dem Podium zu landen“, so ein kampflustiger Matthias Dolderer.
Neben den Flugshows und Vorführungen erwartet Sie ein bunt gemischtes Rahmenprogramm – u. a. mit einer Motorkunstflug-Kür vom mehrfachen deutschen Meister im Motorkunstflug Klaus Lenhart („LEKI“), einem Ballonglühen zur Abenddämmerung und einem großen Abschlussfeuerwerk.
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WINDSOR, Ontario – Endlich hat das lange Warten ein Ende: Nach zwei Jahren Wartezeit und der Freigabe durch die zivile Luftfahrtbehörde Kanadas in Lachute (Quebec) zu Wochenbeginn, erhielt Red Bull Air Race-Pilot Peter Besenyei aus Ungarn am Mittwoch die offizielle Genehmigung des Technischen Direktors Adrian Judd, seinen neuen Corvus Racer beim Rennen in Windsor am 5./6. Juni einzusetzen.
„Wir haben die Genehmigung für die Rennmaschine erteilt“, erklärte Judd. „Es hat alle technischen Voraussetzungen der Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft erfüllt und kann daher beim Rennen in Windsor an den Start gebracht werden.“ Besenyei zeigte sich überaus zufrieden über das Handling der neuen Maschine, war jedoch ein klein wenig besorgt über das Gewicht des PS-starken Motors. „Das Flugzeug selbst ist wirklich klasse und einfach zu manövrieren. Der Motor, der auf dem Papier mehr PS bringt, besitzt allerdings ein großes Gewicht. Unser Hauptproblem ist, dass wir ganze 34 kg über dem Minimalgewicht liegen. Und das ist eine Menge. Vielleicht wäre ein leichterer Motor mit weniger PS besser. Na, wir werden sehen…“
Der erste offizielle Flug vom Lachute Flughafen im Nordwesten Montreals markierte einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft. Derzeit haben die Piloten die Wahl zwischen zwei offiziell zugelassenen Flugzeugen, der Edge 540 sowie der MXS-R. Aber die Weiterentwicklung und das Wachstum auf dem Luftfahrtsektor beruht gerade auf dem Fortschritt in Sachen Design und Technologie. Die Einführung des Corvus Racer ist daher auf vielen verschiedenen Ebenen ein besonderes Ereignis und damit wird auch ein neues Kapitel in der Geschichte des sich immer weiter entwickelnden Red Bull Air Race geschrieben.
„Die Freigabe einer neuen Rennmaschine ist schon ganz schön aufregend und für uns als Renn-Organisation auch eine Herausforderung, da wir uns mit einem kompletten Entwicklungsprozess auseinandersetzen müssen“, erklärt Ralf Kretzschmar, Entwicklungs- und Forschungsmanager beim Red Bull Air Race. „Und jetzt, zwei Jahre nachdem uns diese Idee zum ersten Mal präsentiert wurde, ist die Maschine bereit, in die Luft zu gehen. Man hatte darauf gehofft, dass Peter Besenyei den Corvus Racer bereits beim Auftaktrennen der Saison 2009 hätte fliegen können. Aber Adrian Judd und mir war klar, dass es nicht wirklich möglich ist, ein Rennflugzeug der Unlimited Kategorie in nur neun Monaten zu bauen und die entsprechende Freigabe zu erhalten. Gerade der Genehmigungsprozess kann lange dauern.“
Genehmigung knapp vor dem Rennen
Der Corvus Racer ist die erste Rennmaschine ohne Eintrag beim US Flugzeugregister, das alle Registrierungscodes mit dem Buchstaben „N“ vergibt. Stattdessen beginnt der Registrierungscode mit dem Buchstaben „C“, da es in Kanada nur wenige Tage vor dem Rennen in Windsor eingetragen wurde.
Ursprünglich geplant, beim Auftaktrennen 2009 in den Parcours zu gehen, hat Besenyei zwei Jahre für das Design und den Bau des Corvus Racer gebraucht. Während dieser langen Wartezeit auf die Genehmigung sowie dem Ende der Testreihen, sah er sein Potenzial auf einen WM-Erfolg schon dahinschwinden. Derzeit belegt er nach drei Rennen im Gesamtklassement den neunten Platz. Die Genehmigung des Corvus Racer kommt daher zu einem für ihn sehr wichtigen Zeitpunkt.
Mit Blick auf die neue Rennmaschine ist Besenyei sehr zuversichtlich. „Zuerst haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir die Motorleistung verbessern könnten. Aber da sind uns einfach natürliche Grenzen gesetzt. Dann haben wir uns gedacht, wenn wir schon den Motor nicht weiter aufmotzen können, dann vielleicht das Flugwerk – mit schöneren Linien und weniger Luftwiderstand. Und ja, wir hoffen in der Tat, dass diese Maschine im Parcours schnell sein wird. Wir haben beim Bau der Flügel auf eine neue Technologie vertraut und dazu ein paar neue Ideen eingebracht, wie zum Beispiel beim HECKRAD/TAILWHEEL oder auch bei der Aufhängung einiger Instrumente. Auch die Form des Rumpfes und das Kabinendach sind im Vergleich zu anderen Rennmaschinen komplett anders.“
Aufgrund seines riesigen Erfahrungsschatzes in Bezug auf die Edge 540, der karbonfiberverstärkten MXS-R und der inzwischen nicht mehr eingesetzten Extra 300SR, konnte Besenyei den Herstellern unschätzbares Feedback beim Bau der ultimativen WM-Rennmaschine geben. Mit einem Design – so stromlinienförmig wie möglich – um den Luftwiderstand zu mindern und die aerodynamische Effizienz zu erhöhen, ist der Corvus Racer in seiner Bauart der Edge 540 sehr ähnlich. Er besteht aus einem karbonfaserverkleideten Stahlrohr-Rumpf. Der für das Rennen in Windsor eingebaute Motor wird ein Thunderbolt-getunter Lycoming sein.
Seit Beginn dieses Jahres wurden bei unzähligen Testflügen kontinuierlich weitere Anpassungen und Modifikationen am Prototyp vorgenommen. Besenyei hat während der Testphase bereits mehr als 30 Flugstunden mit dem Corvus Racer absolviert und konnte dabei bis ins letzte Detail alles für seinen historischen Jungfernflug vorbereiten.
„Die Rennmaschine konnte noch weiter verbessert werden“, erklärt Besenyei. „Eigentlich war das Flugzeug schon über ein Jahr flugbereit, aber die Designer sind der Meinung, das es nie fertig werden wird – sie wollen es einfach immer weiter verbessern. Das ist für mich und den Sport zweifellos klasse. Die Rennmaschine ist vielversprechend, aber wir müssen erst einmal abwarten, welche Leistung sie im Parcours bringt.“
Um sicherzustellen, dass jede neue Rennmaschine bei der Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft an den Start gehen kann, muss ein entsprechend autorisierter Pilot – in diesem Fall war das der frühere Rennpilot Steve Jones – das neue Flugzeug nach der offiziellen Genehmigung „auf Herz und Nieren“ prüfen. „Steve bewertet dabei hauptsächlich die Gesamtleistung, das Handling und er bringt die Maschine bis an ihr von den Herstellern angegebenes Limit mit Blick auf ihre maximale Schnelligkeit und die G-Kräfte“, erklärt Kretzschmar. „Und dann müssen Adrian und ich einfach nur noch sicherstellen, dass alles für ein Red Bull Air Race-Rennen Wichtige richtig eingebaut ist, bevor das offizielle Renntraining beginnen kann. Peter hat bereits in Ungarn eine Menge Flugerfahrung mit dem Corvus Racer sammeln können, fast schon 40 Flugstunden insgesamt. In Übereinstimmung mit den Bestimmungen der FAA (Federal Aviation Administration, der US-Luftfahrtbehörde) werden für die Phase zwei eines Prototyps 40 Flugstunden verlangt. Und in Sachen Funktionssicherheit macht es Sinn, dass die neue Rennmaschine so viel wie möglich geflogen worden ist.“
Glanz früherer Zeiten
In dieser WM-Saison ist Besenyei bisher mit seiner MXS-R an den Start gegangen. Aber auch mit einem in Perth eingebauten, aufgerüsteten Motor war er nicht in der Lage, seine Position im oberen Teil des Gesamtklassements zu halten. Auf einen vielversprechenden Start in Abu Dhabi, als er mit einem dritten Rang auf dem Siegespodest landete, folgten dann enttäuschende zehnte und elfte Plätze bei den Rennen in Perth und Rio de Janeiro.
Besenyei legt kurz vor Halbzeit der WM-Saison all seine Hoffnungen auf seine aufregend neue Rennmaschine. Der Ungar, der in den Jahren 2005 und 2006 jeweils Vize-Weltmeister wurde – musste der Realität Rechnung tragen, dass bei diesem „Spiel“ nicht allein das Geschick des Piloten ein Garant für Erfolg ist. Der gradlinige Veteran im Red Bull Air Race „Geschäft“ hat daher einen eher radikalen Ansatz gewählt und hofft stark darauf, dass sich sein Vabanque-Spiel mit dem neuem Corvus Racer auch in Erfolge ummünzen lässt.
Man hofft darauf, dass mit der Kombination eines speziell für Rennen getunten Motors und eines extrem stromlinienförmiges Flugwerks Peter Besenyei nun die richtige Maschine als Ergänzung für sein unbestrittenes Können als Pilot gefunden hat. Daher werden sich bei seinem ersten Rennen im Corvus Racer alle Augen auf den Piloten aus Ungarn richten – und er wird mit Sicherheit erfahren, ob sich seine zwei Jahre lange Wartezeit tatsächlich gelohnt hat.