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QUALIFIKATION ABU DHABI: “VOLL ANGREIFEN”

Motor Sport / Red Bull Air Race World Championship 2010 / Matthias Dolderer

QUALIFIKATION ABU DHABI: “VOLL ANGREIFEN”

60003085Mit den Qualifikationsläufen zum traditionellen Auftaktrennen in Abu Dhabi (VAE) startet die Red Bull Air Race Weltmeisterschaft heute, Freitag, in die Saison 2010. Matthias Dolderer zeigt sich angriffslustig. Der 39-jährige Tannheimer will an die guten Trainingsergebnisse der letzten Tage anknüpfen und strebt einen Platz unter den besten Sechs an.
Abu Dhabi – Drei starke Trainingsläufe (Plätze Vier, Fünf, Sechs) und ein „Ausrutscher“ mit Platz Zehn im vierten Training, das ist die Bilanz von Matthias Dolderer der letzten Tage. Nur wenige Stunden vor der Qualifikation zeigt sich der einzige Deutsche im Teilnehmerfeld optimistisch: „Der Kurs hier in Abu Dhabi liegt mir ganz gut, ich fühle mich wohl. Bis auf den letzten Trainingslauf waren die Platzierungen auch sehr zufriedenstellend. Gestern haben wir im Team noch lange analysiert, in welchem  Streckenabschnitt ich am meisten Zeit verloren habe. Ich denke, heute werden wir wieder aufholen.“
„Im ersten Qualifying peile ich einen sicheren, fehlerfreien Flug an. Im zweiten will ich voll angreifen“, erläutert Dolderer seine Strategie für den heutigen Tag.
Das Qualifiying startet heute um 15.00 Uhr (Ortzeit). Das Rennen steigt am 26. März um 14.15 Uhr. Fans, Freunde und Familie werden Matthias Dolderer morgen ab 11.00 Uhr (Uhrzeit Deutschland) im Rahmen einer Live-Übertragung vom Flugplatz in Tannheim kräftig anfeuern.

Ivanoff lüftet Geheimnis um „Flight-of-Fantasy“ Edge in Abu Dhabi

Beim ersten Training der 15 Piloten vor ihrem Auftaktrennen der Red Bull Air Race Serie in Abu Dhabi waren die Augen aller auf die neue, wunderbar stromlinienförmige Edge 540 von Nicolas Ivanoff aus Frankreich gerichtet. Als das berüchtigte orangefarbene Flugzeug zum Startfeld rollte, standen die Münder bei den anderen Teams nicht mehr still.

97796122DM034_Red_Bull_Air_Ohne Pause hat das Team des Franzosen in der Winterpause daran gearbeitet, das in die Wirklichkeit umzusetzen, was Ivanoff als sein „Futuristisches Fantasie-Flugzeug“ beschreibt. Eine komplette Generalüberholung und Erneuerung von Rumpf, Kabinendach und Motorhaube, dazu ein neuer Motor – all das hat mit Sicherheit dazu beigetragen, dass die ganze Aufmerksamt der wirklich auffallenden Maschine Ivanoffs galt.

“Wir haben in den vergangenen Wochen in der Tat 18 Stunden am Tag daran gearbeitet, alles fertig zu bekommen,” erklärt Team-Koordinator Jean-Paul Kieffer. Und seine Augen leuchten, als er das Designkonzept und die Fotos der Arbeiten auf seinem Computer noch einmal Revue passieren lässt. „Nicolas wollte das beste Flugzeug erschaffen, sowohl vom Aussehen als auch in Bezug auf die Technik. Er wollte ein Flugzeug für die Zukunft kreieren. Sogar vier Tage vor dem Abtransport nach Abu Dhabi war die Rennmaschine weder lackiert noch fertig. Der Druck war enorm. Wir haben dieses Projekt den ganzen Winter über gelebt, ohne eine freie Minute. Es war ganz einfach unglaublich!“

Nach den vielversprechenden Ergebnissen aus den ersten Trainingsflügen ist Ivanoff sicher, dass er mit dem neuen Setup zurechtkommen wird und glücklich darüber, dass sein Projekt so wie erträumt Wirklichkeit wurde. „Natürlich muss ich noch ein wenig an der Feinabstimmung feilen, muss noch Gefühl für die Maschine bekommen. Und der Motor überhitzt ein wenig, so dass ich derzeit noch nicht Vollgas geben kann. Aber wir sind gut im Rennen – ich lag heute Morgen auf dem dritten Platz hinter Hannes Arch und Paul Bonhomme. Also sind wir sehr zufrieden“, erklärte Ivanoff, der beim Auftaktrennen der Saison 2010 in Abu Dhabi mit der Telekommunikationsgesellschaft „Du“ der Vereinigten Arabischen Emirate zusammenarbeitet.

MASSGESCHNEIDERT FÜR PILOT UND PARCOURS

Die augenfälligsten Veränderungen an der Edge beinhalten einen deutlich schmaleren und flacheren Rumpf sowie Vorbau. Sitzhöhe und Innenausstattung der Kabine wurde auf die Statur Ivanoffs buchstäblich maßgeschneidert. Mit der niedrigeren Sitzhöhe ist damit auch das Kabinendach nun flacher und damit stromlinienförmiger. Mit der Verkleinerung der Motorhaube, des Kabinendachs und des Rumpfes wird die Edge auf jeden Fall bessere aerodynamische Werte erzielen und damit Pluspunkte auf dem Parcours sammeln. Aber die Kühlung des Motors unter der Motorhaube könnte dabei die größte Auswirkung haben.

„Im nächsten Schritt werden wir die Luftströmung im Bereich der Motorhaube messen und dann sehen, ob wir die das Ansaugen noch verbessern können,“ so Kieffer weiter. „Wir werden die Temperatur und die Strömung mit Sensoren messen um herauszufinden, ob wir die Ansaugleitung noch verkleinern können. Hätten wir die Wahl zwischen zwei oder drei Motorhauben könnten wir zum Beispiel sagen: Es sind 35 Grad – also entscheiden wir uns für Nummer 2 bei dieser Temperatur“. Darauf arbeiten wir hin.“

Neue Motorhauben können in der Schweiz zu jeder Zeit gebaut und das Design mit Hilfe von Computertechnik modifiziert werden. Einer Technik, die es ermöglich hat, dass dieses Projekt Wirklichkeit wurde. Alle Daten und 3D-Masse von Ivanoffs Edge sind abgespeichert und eine neue Gussform kann exakt nachgebaut werden. Die Auswirkung der Tatsache, dass die Edge bei der Gestaltung neuer Komponenten nun nicht mehr für in den Hangar muss, bedeutet für Ivanoff, dass er zwischen den Rennen eine neue Motorhaube anfordern kann, wenn es ihm vorteilhaft erscheint. Und dabei kann er sicher sein, dass diese genau passen wird. Für seinen Techniker Bruno Marliere wird es ein unkomplizierter Job sein, dies von Rennen zu Rennen umzusetzen.

In Sachen Rennstrategie könnte dies ein großer Schritt in die Zukunft bedeuten. Auf einem heißen Parcours wie dem in Abu Dhabi könnte ein Team zum Beispiel auf eine Motorhaube mit größerer Ansaugkraft setzen, damit der Motor in den hohen Umgebungstemperaturen besser gekühlt wird. Und auf Strecken in kühleren Gegenden könnte man sich für eine andere Variante entscheiden, bei der die Luft durch schmalere Ventile geleitet wird und damit höhere aerodynamische Werte erreicht werden. Eine wirklich aufregende Perspektive.

AUSPUFFROHRE

Eine Besonderheit der neu gestalteten Edge – und dass hat für enorm viel Gesprächsstoff auf dem Race Airport gesorgt – ist die Tatsache, dass die Auspuffrohre nun auf beiden Seiten des Rumpfes verlaufen und nicht mehr, wie gewohnt, unter dem Motor. Der frühere Rennpilot und Experte Steve Jones ist von dieser Entwicklung fasziniert, hält sich jedoch mit einem Urteil zurück, ob dieser radikale Umbau Ivanoff auch tatsächlich in der kommenden Saison 2010 ganz nach oben katapultieren wird.

“Kernpunkt von Ivanoffs Motor ist die Kühlung,” so Jones, ein selbst erklärter Fanatiker in Sachen Ingenieursarbeit, aber auch ein talentierter Pilot. „Wenn man den Weg, den die Luft durch den Motor nehmen muss um ihn zu kühlen, noch ein wenig gradliniger hinbekommt, dann würde dies auch weniger Widerstand erzeugen. Ein Weg dies zu erreichen ist, die Motorhaube zu reduzieren. Und unter der Haube haben sie mehr verändert als man denken mag. Aber das alles heißt auch, dass die Abgase zu komprimiert wären, würden die Rohre unter dem Motor verlaufen. Und so haben sie diese an die beiden Seiten verlegt, eine sehr ungewöhnliche Lösung. Ich habe noch so etwas noch nie zuvor gesehen und einige von uns sind sehr skeptisch – aber es scheint zu funktionieren.“

KOMPLETTE RUNDUMERNEUERUNG

Ein neuer Lycon-Motor sitzt unter der Haube, der Motor des vergangenen Jahres bleibt aber weiterhin als „Ersatz“. Mit nur drei Stunden Motorleistung (des neuen Motors), können je nach Ivanoffs Einschätzung noch Feinabstimmungen vorgenommen werden. Aber mit zwei zur Verfügung stehenden Motoren ist dies ein weiterer strategischer Pluspunkt, auf den nicht alle Teams zurückgreifen können.

Sogar die Lackierung wurde mit Blick auf eine weitere Leistungsverbesserung geändert. Laut Kieffer ist es der gleiche Lack, den auch die Schweizer Luftwaffe für ihre F-18 Kampfjets nutzt. Der Tank an Ivanoffs Flugzeug ist ebenfalls kleiner, seine Position wurde verlegt. Er fasst gerade einmal 53 Liter – eine Verminderung um ganze elf Liter verglichen mit dem früheren Tank – und damit nur knapp über dem vorgeschriebenen Mindestkapazität von 50 Litern.

„Mit dem neuen Tank konnten wir die Zeit verkürzen, die wir dazu benötigen, das Flugzeug auseinander zu bauen. Und natürlich ist damit auch das Gewicht geringer,“ erklärt Kieffer und fügt hinzu, dass die einzigen nicht veränderten Teile des Flugzeuges die Flügel und das Leitwerk seien – das sind der Heckbereich sowie die Grundstahlrohrkonstruktion des Flugzeugs.

FUTURE FANTASTIC

Das Gesamtergebnis mutet mit Sicherheit futuristisch an – jedoch nicht unbedingt optisch, sondern wegen der mit der Technik, die hinter den Modifikationen steht und damit neue Grenzen setzt. Das Team arbeitet mit der Schweizer Firma „Designunity“ zusammen, um das Konzept für die verbesserte Rennmaschine zu kreieren. Der Designer Frédéric Bürgi hatte die Verantwortung für das radikale Redesign, angefangen vom ersten Einscannen des früheren Rumpfes bis hin zum finalen Design. Das Unternehmen ist Spezialist in Sachen Aerodynamik, hat unter anderem das Design für Elektroautos entwickelt – aber noch nie eine Rennmaschine für die Red Bull Air Race Weltmeisterschaft. Der Prozess die Gussformen herzustellen und dann die Kohlefaserelement des Rumpfes, des Kabinendaches, der Tragflächen und Motorhaube lag in den Händen der Firma Mecaplex.

Obwohl die rundum erneuerte Edge 540 nun etwa sechs Kilogramm mehr auf die Waage bringt als das geforderte Mindestgewicht von 540 Kilo, haben die guten Leistungen am ersten Trainingstag am Mittwoch entlang der berühmten Corniche von Abu Dhabi die Zuversicht des Teams weiter gestärkt. Für Ivanoff scheint die Zukunft rosig auszusehen, da sein Traum zur Wirklichkeit wird.

Quelle: Red Bull

„Wolkenkratzer“ entzünden Luftraum über EuroSpeedway Lausitz

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Matthias Dolderer Team 21 (C) Red Bull

Fesselnde Flugmanöver, nervenzerreißende Duelle und ein Geschwindigkeitsrausch, der einen mit Haut und Haaren in seinen Bann zieht: Das ist das Red Bull Air Race. Die 15 weltbesten Rennpiloten fighten in der Saison 2010 an so spektakulären Locations wie New York und Rio de Janeiro um die WM-Krone in der schnellsten Motorsportart der Welt. Drei Millionen begeisterte Fans waren im letzten Jahr bei den Rennen live vor Ort dabei. Und das ist nun endlich auch wieder in Deutschland möglich: Am 7./8. August kommen die „Wolkenkratzer“ an den EuroSpeedway Lausitz, dem einzigen WM-Rennen der Saison „an Land“. Und dem einzigen Rennen überhaupt, bei welchem Race-Airport und Rennstrecke auf einem Areal liegen. Die Zuschauer können so die Teams permanent hautnah verfolgen. Zwei Tage Gänsehautfeeling ist bei diesem Motorsportevent der Extraklasse also garantiert. 2-Tages-Tickets für die Qualifikation und das WM-Rennen auf dem EuroSpeedway Lausitz bei Dresden kosten zwischen 25 und 45 Euro. Ermäßigungen für Kinder und Jugendliche. Ticketverkauf für Red Bull Air Race auf dem Lausitzring gestartet

Tickets Eurospeedway Lausitz

„Es wird phantastisch sein, vor meinem Heimpublikum zu fliegen. Ich kann es kaum abwarten, bis ich im August die Luft über dem Lausitzring zum Brennen bringen kann“, sagt die deutsche Air Race WM-Hoffnung Matthias Dolderer aus Tannheim. Die Saison 2009 beendete er mit dem neunten Platz. Beim WM-Finale in Barcelona holte sich der damalige Rookie sogar den dritten Platz und genoss zum ersten Mal die Champagner-Dusche bei der Siegerehrung. Das hat ihn natürlich extrem motiviert und heiß gemacht auf die neue Saison, die am Freitag, 26. März in Abu Dhabi startet.

„Der Race-Track auf dem Lausitzring ist wirklich was ganz besonderes.“

„Mit Tempo 400 in die Garage einparken“, so beschreibt der 39-Jährige kurzerhand seinen Sport. Beim Red Bull Air Race geht es um Geschwindigkeit, Präzision und den ultimativen Kampf gegen die Zeit. Mit absoluten Spitzengeschwindigkeiten navigieren die Air Racer ihre acht Meter breiten Rennflugzeuge durch 20 Meter hohe Pylonen, die im Abstand von nur zwölf Metern aufgestellt werden und den WM-Parcours markieren. Ziel ist es, so schnell wie möglich den Kurs abzufliegen und so wenig Fehler wie möglich, wie beispielsweise touchieren der Pylone, zu machen. 90 Sekunden sind die Piloten dabei in der Luft. 90 Sekunden, die es auch für die Zuschauer in sich haben. Wegen der spektakulären Flugmanöver, dem Geschwindigkeitsrausch und den attraktiven Locations hat sich das Red Bull Air Race in den vergangenen Jahren als Publikumsmagnet etabliert. Über drei Millionen Zuschauer drängten sich im Jahr 2009 rund um die Red Bull Air Race Tracks und wollten die Air Race-Piloten, die sie auch „Himmelsstürmer“ oder „Wolkenkratzer“ nennen, nicht verpassen.

„Das Red Bull Air Race ist live tausendmal besser als die Formel 1, weil man den Kurs permanent im Auge hat und nicht ab und zu mal ein Auto oder Flugzeug vorbeihuschen sieht“, sagt Dolderer und ist sich sicher, dass seine Fans an den Lausitzring kommen werden. „Die Zuschauer werden nicht enttäuscht sein. Der Race-Track auf dem Lausitzring ist wirklich was ganz besonderes.“ Die weiteren WM-Rennen nämlich, Abu Dhabi (26./27. März), Perth (17./18. April), Rio de Janeiro (8./9. Mai), Windsor (5./6. Juni), New York (19./20. Juni), Budapest (19./20. August) und Lissabon (4./5. September) finden allesamt nahe am Zentrum von Innenstädten und über Flüssen, Seen oder Meeresküsten statt und haben keinen Platz für den Race-Airport an der Strecke an sich.

Quelle: Red Bull


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Welser Flugtage 10.07. – 11.07.2010

Welser Flugtage 2010
Welser Flugtage 2010

Der Flugplatz Wels feiert 2010 sein 100 jähriges Bestehen.

Wir bringen Flugmaschinen aus allen Jahrzehnten nach Wels und dokumentieren damit anschaulich die Geschichte der Fliegerei. Viele dieser Flugmaschinen sind noch nie auf (ober)österreichischem Boden gelandet.


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