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Rennvorbereitungen unerlässlich für Piloten in windigem New York

NEW YORK – Starke Winde mit Böen bis zu 65km/h im Parcours führten am Donnerstag zur Absage der ersten Trainingssession in New York, wo an diesem Wochenende das fünfte Rennen der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft 2010 ausgetragen wird. Abgesehen von der Enttäuschung nicht fliegen zu dürfen, waren sich die Teams auch bewusst, dass die reduzierte Trainingszeit im Parcours die Chance, schnell die bestmögliche Fluglinie durch die komplexe Abfolge der Gates zu finden, zusätzlich schmälern dürfte.

„Spitzenreiter“ Paul Bonhomme erhielt als einziger das „go-ahead“, startete in den Track und wurde als Einziger mit den Wetterbedingungen in dem kompakten, mit vielen Wenden versehenen Parcours unmittelbar vor der Freiheitsstatue konfrontiert. „Wären wir heute geflogen, wäre unser Hauptproblem das Ende der Schikane zu Gate 3 gewesen und natürlich auch die entgegengesetzte Richtung“, erklärte der Brite, der mit einem Sieg in New York den Bann von dritten Plätzen in den letzten Rennen durchbrechen will. „Der Wind bläst dich quasi in Richtung des nächsten Gates. Auch wenn das kein großes Drama ist, kann es doch sehr schnell dazu kommen, dass man ein Gate im falschen Winkel anfliegt. Alle wären mit einer ziemlichen Aggressivität herangegangen, was sicher zu Problemen geführt hätte. Das ist es nicht wert, und ich bin froh, dass das Renn-Komitee auch so gedacht hat.

Diziplinierter Anflug könnte sich durchsetzen

Die verlorengegangene Trainingszeit könnte für die weniger beständigen Piloten, die das Training vorwiegend dazu nutzen, die richtige Linie zu finden und zu experimentieren, zu einem Problem werden. „Man könnte jetzt sagen, dass die Trainingsabsage denen entgegenkommt, die von Beginn an diszipliniert fliegen“, spekulierte Bonhomme. „Man sieht natürlich einige der Jungs, die schon bei den ersten Läufen vor Ort sind und sich dann schon für die Qualifikation vorbereiten. Für sie könnte es vielleicht ein Nachteil sein. Für die, die den Parcours am Tag eins betreten und diszipliniert fliegen, könnte es ein Vorteil sein.“

Bonhomme, ein Muster an Beständigkeit, hat den Track so gut studiert, dass er ihn im Schlaf beherrscht, bevor er den Motor seiner Edge 540 anwirft. Er braucht keine Experimente. Bis er das unverkennbare „Smoke on“ hört, hat Bonhomme bereits jeden Millimeter des Parcours im Gedächtnis einstudiert, und kann genau kalkulieren, wo Zeit gut gemacht oder verloren werden kann.

„Hätten wir 70 Runden im Parcours absolviert, dann wäre die erste Runde nicht so kritisch ausgefallen“, vertraut Bonhomme an. „Wir bekommen aber nur einmal das Go. Deshalb kann man nicht einfach drauf los fliegen und es vermasseln. Morgen, im Training drei oder vier, gibt es die Möglichkeit, vier Läufe vor dem Renntag zu absolvieren. Sollte es am Sonntag regnen, wäre die Qualifikation am Samstag überaus wichtig. Es gibt vier Läufe, und bei jedem muss einem klar sein, dass man alles geben muss. Wichtig ist, dass man sich schon im Vorfeld mit dem Parcours beschäftigt.“

Nachdem das Training zunächst „nur“ verschoben wurde, waren die Teams mit der Entscheidung des Renn-Komitees um die Mittagszeit, das Training ganz abzublasen, einverstanden. Bonhomme sprach den anderen Piloten aus der Seele. „Wir sitzen alle im selben Boot, also ist es für alle fair“, zuckte er mit den Schultern. „Es ist ja auch nicht so, dass die Hälfte der Piloten fliegen durfte und die andere Hälfte nicht. Also ist es ok.“

Die Trainingssession am Freitag startet um 10.00 Uhr Ortszeit.

Rennserie macht erstmals Stopp in New York Loidl: Historischer Moment

New York (pps) Ein Traum ist Wirklichkeit geworden: Die Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft 2010 macht am 19./20. Juni erstmals Stopp in New York. Vor der Freiheitsstatue zählt allen voran das „Spitzentrio der Lüfte“, Weltmeister Paul Bonhomme (Großbritannien/41 WM-Punkte), dessen Vorgänger Hannes Arch (Österreich/39) und Bonhommes Landsmann Nigel Lamb (37), zu den Favoriten auf den ersten Sieg vor der Skyline von New York.

101674902HB005_Michael_Goul Die einmalige Location spornt aber auch die Konkurrenz zu Höchstleistungen an. Für mich als Amerikaner ist das wirklich etwas Besonderes“, erklärte der Weltmeister von 2006 und Vierte im WM-Gesamtklassement, Kirby Chambliss. „Sorry Jungs, aber dieses Rennen gewinne ich!“. Auf den ersten Trainingsflug warteten die Piloten aber vergeblich. Starke Winde mit Böen von bis zu 65km/h haben am Donnerstag zur Absage der ersten Trainingseinheit geführt.

„Dies ist ein historischer Moment“, so Bernd Loidl, CEO Red Bull Air Race GmbH. „Als wir das Red Bull Air Race-Rennen vor ein paar Jahren ins Leben riefen, hatten wir eine ,Mission‘, eine gemeinsame Idee. Wir wollten eines Tages hierher nach New York und die Chance haben, das Rennen in dieser wunderbaren Stadt mit ihrer wirklich traumhaften Skyline austragen zu können. Und dieser Traum ist jetzt Wirklichkeit geworden.“

Dolderer: „Gehe davon aus, dass wir ganz vorne mitmischen können“

Der deutsche Pilot Matthias Dolderer ist auf dem 5523 Meter langem Parcours erstmals mit seiner neuen Edge 540 V3 vom amerikanischen Hersteller Zivko Aeronautics unterwegs. „Die ersten Tests verliefen sehr zufriedenstellend. Inwieweit wir eine Leistungssteigerung erreichen konnten, wird sich erst im Rennkurs herausstellen. Aber ich gehe davon aus, dass wir jetzt ganz vorne mitmischen können.“ Der 39-jährige Tannheimer belegt derzeit mit 19 Punkten Rang neun im Gesamtklassement, flog zuletzt in Windsor auf Platz fünf.

New York: Freiheitsstatue flößt Goulian Ehrfurcht ein

NEW YORK – Als Michael Goulian am Mittwoch an der Freiheitsstatue von New York vorbei geflogen sei, habe ihm das eine gewisse Ehrfurcht eingeflößt. Allerdings war der US-Pilot zuversichtlich, sich beim Red Bull Air Race am kommenden Wochenende nicht auf die weltberühmte Sehenswürdigkeit, sondern voll und ganz auf den Parcours konzentrieren zu können.

101674902HB005_Michael_Goul „Ich bin in Boston aufgewachsen und den Hudson River unzählige Male auf- und ab geflogen“, beschrieb Goulian seine ersten Eindrücke von der Rennstrecke. „Als ich hier ankam, dachte ich nur – ‚Kein Problem, bleib einfach konzentriert´. Also ging ich heute in den Parcours und flog um die ‚Lady’ herum. Das hatte schon etwas Unwirkliches. Ich wollte ganz professionell an dieses Rennen herangehen, doch dann schaute ich fasziniert aus dem Kabinenfenster und ich musste mich schon kneifen und mich selbst daran erinnern, dass ich hier einen Job zu erledigen habe. Es ist etwas wirklich Besonderes, hier in New York an den Start zu gehen.“

Goulian, sein Landsmann Kirby Chambliss sowie die 13 weiteren Piloten des Red Bull Air Race wurden am Mittwoch auf dem Race Airport vom Bürgermeister von Jersey City, Jerramiah T. Healy, dem Umweltschutz-Beauftragten New Jerseys, Bob Martin, sowie Sam Pesin, Präsident der Freunde des Liberty State Parks, offiziell begrüßt. Auf der Pressekonferenz am Race Airport in Linden erklärte Red Bull Air Race-Geschäftsführer Bernd Loidl, dass nun mit dem Rennen vor New Yorks unvergleichlicher Skyline ein Traum Wirklichkeit werde, den man seit dem ersten Rennen vor acht Jahren in dieser weltweit so rasant entwickelnden Motorsportart gehegt hatte.

„Ich bin seit dem ersten Rennen mit von der Partie“, erklärte Chambliss, Weltmeister von 2006. „Ich kann es kaum in Worte fassen, wie aufgeregt ich vor dem Rennen hier in New York bin. Für mich als Amerikaner ist das wirklich etwas Besonderes. Mir ging es wie Michael, aber ich musste mich im Parcours nicht kneifen. Ich habe herunter geschaut und gedacht: ‚Wow, das ist einfach fantastisch‘. Es ist wirklich cool. Nun aber muss ich mich wieder konzentrieren, schließlich habe ich einen Job zu erledigen – das Rennen zu gewinnen.“ Darauf drehte sich Chambliss zu seinen 14 Kollegen um und sagte: „Sorry Jungs, aber dieses Rennen gewinne ich!“

Loidl dankte den Offiziellen aus New Jersey und New York, die dazu beigetragen haben, das Rennen am Hudson River Wirklichkeit werden zu lassen. „Dies ist ein historischer Moment“, so Loidl. „Als wir das Red Bull Air Race Rennen vor ein paar Jahren ins Leben riefen, hatten wir eine ‚Mission’, eine gemeinsame Idee. Wir wollten eines Tages hierher nach New York und die Chance haben, das Rennen in dieser wunderbaren Stadt mit ihrer wirklich traumhaften Skyline austragen zu können. Und dieser Traum ist jetzt Wirklichkeit.“

Im Namen von Governor Chris Christie hieß der Umweltbeauftragte Martin das Red Bull Air Race in New Jersey willkommen. Martin: „Es ist ein wahrhaft aufregendes Rennen an einem aufregenden Schauplatz. Wir sind dankbar, dass das Red Bull Air Race hier in New Jersey Station macht und dass dieses aufregende Rennen auf dieser Seite des Hudson River und in New York City ausgetragen wird. Bob Martin weiter: „Wir sind stolz darauf, ein wahres Juwel New Jerseys einer breiten Weltöffentlichkeit vorstellen zu dürfen – den Liberty State Park. Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus, ist das Red Bull Air Race für New Jersey überaus wichtig. Und wir hoffen, dieses Motorsportevent auch im nächsten Jahr – und dem Jahr danach – wieder hier begrüßen zu dürfen.“

Auch Jerseys Bürgermeister Healy hieß die Renn-Piloten in einer der pulsierendsten Metropolen der USA willkommen. „Die weltweit besten Piloten werden hier an diesem weltweit besten Schauplatz die unglaublichsten Kunststücke vollführen“, so Healy. „Wir werden an diesem Wochenende in über 200 Ländern zu sehen sein. Das ist für uns eine einmalige Chance, dem Rest der Welt zu zeigen, was die Stadt Jersey City und der Staat New Jersey zu bieten haben.“

Muroya muss auf Start in New York verzichten

NEW YORK – Der japanische Pilot Yoshi Muroya muss auf das nächste Rennen der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft am kommenden Wochenende in New York verzichten. Beim Landeanflug auf den Race Airport in New Jersey wurde seine Rennmaschine beschädigt.

Bei der Landung wurde der Propeller der Edge 540 in Mitleidenschaft gezogen, und Muroyas Team schaffte es nicht mehr, den Schaden rechtzeitig zum Rennen in New York (19./20. Juni) wieder zu beheben. Muroya hatte sein Ersatzflugzeug von Windsor überführt, wo er in den vergangenen beiden Wochen Trainingsflüge absolviert hatte.

Muroya, der zurzeit mit insgesamt fünf Punkten den elften Platz in der Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft belegt, war bei den beiden Rennen in Nordamerika geradezu vom Pech verfolgt. In Windsor (Kanada) hatte sich das Kabinendach seiner Maschine gelöst und konnte nicht mehr rechtzeitig für das Rennen am 5./6. Juni repariert werden. Und beim verzweifelten Kampf gegen die Uhr, eine Ersatzmaschine aus Oklahoma nach Kanada zu überführen, musste sich das Team um Muroya schließlich geschlagen geben. Muroya hatte gehofft, die Ersatzmaschine beim Rennen in New York einsetzen zu können, und dafür in den vergangenen beiden Wochen in Windsor hart gearbeitet.

Yoshi Muroya entschuldigte sich bei seinen Fans und Anhängern. Jetzt aber, so Muroya, schaue man voller Zuversicht auf die kommenden drei Rennen der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft in Europa.

Australischer Red Bull-Pilot Matt Hall wird in New York nicht antreten

NEW YORK – Nach eingehender Untersuchung des Missgeschicks von Matt Hall vergangene Woche in Windsor, hat das Wettkampfkomitee gegen den Australier Sanktionen verhängt und ihn für das das nächste Rennen in New York gesperrt.

Der Technische Direktor des Red Bull Air Race, der Renndirektor und der Medizinische Direktor haben den Vorfall, der sich während des Rennens am 05. Juni ereignete, einer eingehenden, standardisierten Prüfung unterzogen. Halls Maschine hatte während des Rennens deutlich die Oberfläche des Detroit River gestreift. Der Vorfall müsse in Bezug zu dem Strömungsabriss von Hall im Rennen von Perth sowie der Disqualifikation wegen gefährlichen Fliegens in Rio gestellt werden.

Während Hall selbst unverletzt blieb, wurde seine MXS-R-Wettkampf-Maschine bei dem Vorfall am Querruder und an der Radabdeckung des Fahrwerks leicht beschädigt als die Flügel und das Fahrwerk die Wasseroberfläche bei einem Qualifikationslauf gestreift haben. Hall wurde daraufhin von der Qualifikation ausgeschlossen.

Nach Prüfung des Vorfalls sprach das Rennkomitee die Empfehlung aus, Hall mit Sanktionen zu belegen und sicherzustellen, dass Hall erst wieder starten dürfe, wenn jegliche Sicherheitsbedenken beseitigt seien.

Einer dieser Sanktionen ist der Ausschluss des Australiers vom Wettkampf in New York. Die Trainingssessions darf  Hall aber absolvieren – dies ist ein Teil seiner schrittweisen Rückkehr zu vollem Wettkampfstatus.

Der ehemalige australische Air Force-Pilot und mit Rang drei in der WM-Gesamtwertung in vergangenen Saison erfolgreichster Rookie in der Red Bull Air-Race-Geschichte, nahm am Windsor-Rennen vom 06. Juni nicht teil.

Mit 22 Punkten belegt der 38-Jährige momentan Rang fünf der Weltrangliste.